Das Klinikum Augsburg ist seit dem 1. Januar 2019 das Klinikum der Universität Augsburg
25.01.2019 -
Die Feier des zum 1. Januar 2019 erfolgten Trägerwechsels und der damit einhergehenden Transformation des kommunalen Klinikums Augsburg in das staatliche Klinikum der Universität Augsburg markierte einen weiteren wichtigen Meilenstein im erfolgreichen Aufbauprozess der Augsburger Universitätsmedizin.
Neun Jahre und rund eineinhalb Monate nachdem der damalige Ministerpräsident Horst Seehofer „Die Uniklinik kommt!" im Goldenen Buch der Stadt Augsburg versprochen hat, ist sie jetzt da: die „Uni(versitäts)klinik" Augsburg, bei der es sich laut Bayerischem Universitätsklinikagesetz (BayUniKlinG) um das "Klinikum der Universität Augsburg" handelt. Eine weitere wichtige Etappe beim Aufbau der „Augsburger Universitätsmedizin", der mit der Errichtung der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg am 1. Dezember 2016 offiziell begann, ist damit bewältigt. Jetzt gilt es, die Realisierung des Projekts „Augsburger Universitätsmedizin" über die Umwandlung des Klinikums zum Universitätsklinikum hinaus weiter voranzutreiben.
Was kommt über die „Uniklinik" hinaus?
Im Rückblick auf das mit dem Trägerwechsel abgeschlossene „Die Uniklinik kommt!“-Jahrzehnt, v. a. aber mit Blick nach vorn, meint die Präsidentin der Universität Augsburg, Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel: „Der jetzt vollzogene Übergang des kommunalen Klinikums Augsburg in staatliche Trägerschaft, den wir durch die Errichtung unserer Medizinischen Fakultät im Dezember 2016 möglich gemacht haben, ist ein weiterer Meilenstein im rasch und erfolgreich verlaufenden Prozess des Auf- und Ausbaus der Augsburger Universitätsmedizin. Er verschafft unserer Medizinischen Fakultät mit dem Universitätsklinikum Augsburg auch offiziell und institutionell jenen starken Partner, mit dem wir seit mehreren Jahren bereits sehr intensiv und erfolgreich für ein gemeinsames Ziel zusammenarbeiten. Dieses Ziel umfasst zum einen den Anspruch, die optimale medizinische Versorgung der Bevölkerung in der Region zukunftsfähig zu gewährleisten. Dieses Ziel reicht zum anderen über diesen Anspruch aber weit hinaus: Es geht darum, Augsburg und seine Universität – dem von uns gemeinsam mit dem bayerischen Wissenschaftsministerium entwickelten und vom Wissenschaftsrat als zukunftsweisend gewürdigten Konzept entsprechend – zum sechsten Standort für universitäre Spitzenmedizin in Bayern zu machen, und zwar zu einem Standort, der das Zeug hat, sowohl in der medizinischen Forschung als auch mit einer aktuelle Herausforderungen aufgreifenden Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten nicht nur national, sondern auch international 'sichtbar' zu werden.“
Forschung – Lehre – Krankenversorgung: ein unverzichtbarer Dreiklang
„Mit der Umwandlung des Augsburger Klinikums in ein vom Freistaat getragenes und finanziertes Universitätsklinikum ist sichergestellt, dass wir hier in Augsburg die besten Voraussetzungen haben, um regional, bayern- und deutschlandweit und auch international unseren hohen Ansprüchen als 'Augsburger Universitätsmedizin' gerecht zu werden“, betont Prof. Dr. Martina Kadmon. „Für die Realisierung dieser Ansprüche“, so die Gründungsdekanin der Medizinischen Fakultät weiter, „ist der harmonische Dreiklang zwischen hochkarätiger medizinischer Forschung und anspruchsvoller medizinischer Ausbildung einerseits und zugleich einer Krankenversorgung auf höchstem Niveau andererseits essentiell. Letztere bot das Klinikum schon seit Jahrzehnten in beeindruckender Weise. Und als Universitätsklinikum wird es dank der staatlichen Finanzierung, insbesondere aber dank seiner unmittelbaren Einbindung in medizinische Forschung und Lehre, seinem zentralen Auftrag hinsichtlich exzellenter Krankenversorgung noch besser als bisher gerecht werden können.“
Voraussetzung und Motor: die Medizinische Fakultät der Universität Augsburg
Eine unverzichtbare Voraussetzung für die Umwandlung des Klinikums Augsburg war die Gründung einer Medizinischen Fakultät an der Universität Augsburg. Sie ist für die universitäre Forschung und Lehre am Medizin-Standort Augsburg verantwortlich. Rund 100 Professorinnen und Professoren werden im Endausbau der Medizinischen Fakultät für die Ausbildung im bio- und humanmedizinischen Bereich Sorge tragen. Mit ihrer Forschungsarbeit werden sie parallel dazu die nationale und internationale Profilierung der Augsburger Universitätsmedizin mit Blick auf die zentralen Schwerpunkte „Medical Information Sciences“ und „Environmental Health Sciences“ vorantreiben. Soweit sie klinische Disziplinen abdecken, werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg zugleich am Universitätsklinikum die Verantwortung dafür übernehmen, dass die exzellente Krankenversorgung des Klinikums von aktueller medizinischer Forschung auf universitärem Niveau zusätzlich profitiert.
Ein zukunftsweisendes Konzept mit aktuellen Akzenten für Forschung und Lehre überzeugte die Entscheider
Möglich wurde die Errichtung einer sechsten Universitätsmedizin in Bayern nicht zuletzt aufgrund eines zukunftsweisenden Entwicklungskonzepts, das als zentrale Forschungsschwerpunkte „Medizinische Informatik“ und „Umwelt und Gesundheit“ vorsieht sowie zugleich einen reformorientierten Modellstudiengang Humanmedizin. Dieser greift die Herausforderungen an eine zeitgemäße und zukunftsorientierte Ausbildung künftiger Ärztinnen und Ärzte auf, indem er praxisorientiert vorklinische und klinische Inhalte integriert. Zugleich legt er jedoch besonderen Wert auf eine nachhaltige wissenschaftliche Ausbildung der 1500 Studierenden, die im Vollausbau an der Fakultät – und im klinischen Bereich am Universitätsklinikum – studieren werden.
Die nächsten Schritte auf dem Weg zur Augsburger Universitätsmedizin
Schon seit der offiziellen Errichtung der Medizinischen Fakultät laufen die Vorbereitungen für den Studienstart des Modellstudiengangs Humanmedizin im Wintersemester 2019/20 auf Hochtouren. Im Studiengang „Medizinische Informatik“, der von der Medizinischen Fakultät und der Fakultät für Angewandte Informatik gemeinsam getragen wird, konnten die ersten Studentinnen und Studenten ihr Studium bereits zum Beginn des laufenden Wintersemesters aufnehmen.
Berufungen und Planung des zweiten Augsburger Universitätscampus in Kriegshaber
Parallel zur Berufung der Professorinnen und Professoren, die an der Medizinischen Fakultät forschen und lehren und teils am Universitätsklinikum als Chefärztinnen und -ärzte oder Sektionsleiterinnen und -leiter tätig sein werden, schafft die Universität derzeit die baulichen Voraussetzungen für die Arbeit der Fakultät. Auf dem Gelände südlich des Universitätsklinikums wird bis 2023/24 ein zweiter Campus Universität Augsburg entstehen. Als Kern wird dieser Medizin-Campus zunächst ein Lehr- und ein Forschungsgebäude umfassen, für beide sind insgesamt 140 Millionen Euro vorgesehen sind.
Bis zur Fertigstellung dieser ersten Neubauten wird deren Funktion von tragfähigen Interimslösungen übernommen werden, die im Urteil von Gründungsdekanin Kadmon keineswegs Provisorien, sondern „schon sehr gute, ja fast ideale Lösungen“ sind: Die ehemalige Kinderklinik in unmittelbarer Nachbarschaft des Universitätsklinikums wird die für die ersten Studierenden im Fach Humanmedizin benötigten Lehr- und Unterrichtsflächen sowie eine medizinische Fachbibliothek bieten. Darüber hinaus werden dort auch Büroräume für die ersten Lehrstühle und Professuren der Fakultät und für deren Dekanat vorhanden sein. Weiterhin sind im SIGMA-Techno-Park, der dem (Stamm-)Campus der Universität unmittelbar benachbart ist und in dem die Universität bereits seit mehreren Jahren als Mieterin präsent ist, bereits Flächen für Labore angemietet.
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