Neurochirurgin ergänzt Universitätsmedizin
17.01.2024 - Prof. Dorothee Mielke übernimmt den Lehrstuhl für Neurochirurgie an der Medizinischen Fakultät
Sie trägt außerdem die ärztliche Gesamtverantwortung für die Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Augsburg, wo sie den Aufbau verschiedener Schwerpunkte plant, u.a. in der Tumorbehandlung und der funktionellen Neurochirurgie.
Augsburg | Menschliche Fähigkeiten, wie Gehen, Sprechen oder Fühlen, werden erst durch die komplexe Zusammenarbeit von Gehirn und Nervenzellen möglich. Bestehen hier Fehlbildungen oder kommt es zu Verletzungen oder Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems, ist die Untersuchung und Behandlung eine Aufgabe der Neurochirurgie. Die Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Augsburg verfügt über ein breites klinisches und operatives Leistungsspektrum. Die ärztliche Gesamtverantwortung übernimmt hier künftig Frau Prof. Mielke. Darüber hinaus wird sie den strukturellen Aufbau des Lehrstuhls für Neurochirurgie betreuen.
„Prof. Mielke überzeugt durch ihr starkes und breites wissenschaftliches Profil und ihre große klinische und operative Erfahrung. Sie erfüllt alle Anforderungskriterien, die für die Leitung einer Universitätsklinik für Neurochirurgie gebraucht werden, in hervorragender Weise“, freut sich die Dekanin der Medizinischen Fakultät, Prof. Martina Kadmon.
„Mein vordringliches Ziel wird von Anbeginn sein, ein forschungsfreundliches Klima zu schaffen, meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Wissenschaft zu begeistern und schrittweise klare Forschungsschwerpunkte zu entwickeln“, erklärt Prof. Mielke ihre Pläne für Augsburg. Der geplante Aufbau verschiedener Schwerpunkte, u.a. in der Tumorbehandlung und funktionellen Neurochirurgie wird die Bedeutung des universitären neurochirurgischen Standortes in Augsburg deutlich stärken.
Modernes Forschungs- und Lehrkonzept
Die neurochirurgische Forschung steht in einem engen Zusammenhang mit der operativen Versorgung von Erkrankungen des Nervensystems. „Ich will zukunftsträchtige Therapien und Methoden frühzeitig identifizieren und noch vor allgemeiner Etablierung einsetzen. Hierfür würde ich gerne die Aufbruchstimmung einer ,neuen‘ medizinischen Fakultät nutzen“, so Mielke. Ihre Forschungskonzepte sehen eine enge Zusammenarbeit mit den neurowissenschaftlichen Fächern und den Grundlageninstituten vor, wobei ein Motto ihrer Wissenschaft lautet: „Funktionserhalt trotz maximaler Effektivität neurochirurgischer Operationen“. Durch operatives Know-how und verfügbare technische Entwicklungen können operative Eingriffe so sicher gestaltet werden, dass das Risiko für Ausfallerscheinungen zwar minimiert, jedoch nicht gänzlich ausgeschaltet werden kann. „Die weitere Perfektionierung dieses Mottos ist eines unserer angestrebten Ziele“, betont Prof. Mielke.
Auch eine qualitativ hochwertige Lehre ist Prof. Mielke besonders wichtig. Hierfür hat sie nicht nur ein passgenaues Lehrkonzept entwickelt, sondern plant auch die Gründung einer studentischen Akademie. „Diese Akademie stellt den Studierenden Mentorenschaften durch erfahrene Ärzte und Ärztinnen zur Verfügung, die bereits bei Fragen zur Neuroanatomie Hilfestellung leisten können und den Studierenden während der gesamten Studienzeit als Ansprechpartner:in zur Verfügung stehen“, erklärt sie. Ihr ist es wichtig, eine frühe und enge Bindung der Studierenden zum Fach der Neurochirurgie aufzubauen. Das ist für die Gewinnung zukünftiger Ärzte und Ärztinnen für die Facharztausbildung von großer Bedeutung.
Zur Person
Prof. Dr. Dorothee Mielke studierte Humanmedizin an der Charité Berlin und der Karl-Rupprecht-Universität in Heidelberg und schloss dort 2004 ab. Während ihrer Studienzeit sammelte sie praktische Erfahrungen in verschiedenen Kliniken u.a. in Südafrika, den USA und in der Schweiz. 2006 folgte die Promotion an der Freien Universität Berlin. Nach beruflichen Stationen als Assistenzärztin am Universitätsklinikum Leipzig, dem Universitätsklinikum Gießen und Marburg und der Georg-August-Universität in Göttingen folgte die Facharztanerkennung für das Fach Neurochirurgie im Jahr 2010. Seit 2012 arbeitete Frau Prof. Mielke zunächst als Oberärztin und seit 2018 als leitende Oberärztin und stellverstretende Klinikdirektorin in der Abteilung für Neurochirurgie in Göttingen. 2016 verlieh man ihr dort den Titel als APL-Professorin für Neurochirurgie. Seit dem 15.01.2023 ist sie die Inhaberin des Lehrstuhls für Neurochirurgie an der Universität Augsburg.