Gesundheitspolitik

DFG fördert Sonderforschungsbereiche an der MHH

12.07.2012 -

DFG fördert Sonderforschungsbereiche an der MHH. Großer Erfolg für die Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH): Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat zwei neue Sonderforschungsbereiche zu den Themen Transplantation und Medizintechnik genehmigt, bei denen die MHH Sprecherhochschule ist. Bis zum Jahr 2011 wird die Wissenschaft dadurch mit mehr als 20 Mio. E gefördert.

„Das ist zunächst ein außerordentlicher Erfolg für die beteiligen Forschergruppen und die Sprecher der beiden Sonderforschungsbereiche“, betont Prof. Dr. Dieter Bitter-Suermann, Präsident der MHH. „Zudem zeigt es, dass die Strategie der Hochschule, sich auf Schwerpunktfelder zu konzentrieren, erfolgreich ist.“ Die mit dem Erfolg in der Exzellenzinitiative im vergangenen Jahr geschaffene Infrastruktur wird dank der beiden Bereiche mit national einzigartigen und international exzellenten Forschungsprojekten genutzt. Im Sonderforschungsbereich (SFB) 738 „Optimierung konventioneller und innovativer Transplantate“ arbeiten elf Abteilungen der MHH zusammen. Am SFB/Transregio 37 „Mikro- und Nanosysteme in der Medizin – Rekonstruktion biologischer Funktionen“ sind die MHH, die Leibniz Universität Hannover, die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, das Laserzentrum Hannover und die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen sowie die Universität Rostock beteiligt. Allein an der MHH werden mit den beiden Sonderforschungsbereichen 90 Arbeitsplätze geschaffen.

19 Teilprojekte rund um Transplantate

Die MHH ist eines der größten Zentren für Organ- und Zelltransplantation in Deutschland. Der SFB 738 ist ein Verbundprojekt, mit dem die Wissenschaftler der MHH und des Twincore – dem Infektionsforschungszentrum von MHH und dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig – offene Fragen auf dem Gebiet der Transplantationsmedizin erforschen, sowie neue Methoden der Zelltransplantation entwickeln. „Das Versagen von Transplantaten und die Knappheit an zu transplantierenden Spenderorganen stellen uns vor riesige Herausforderungen“, sagt Prof. Michael Manns, „ebenso wie die Tatsache, dass die Lebensdauer der transplantierten Organe begrenzt ist.“ Genau diesen Problematiken widmet sich der SFB. Im Bereich der Knochenmarktransplantation sollen die Nebenwirkungen der Transplantation minimiert und gleichzeitig eine Immunantwort gegen verbleibende Tumorzellen entwickelt werden. „Auf dem Gebiet der soliden Organtransplantation wollen wir Methoden zur Immuntoleranz erforschen, die die Abstoßungsreaktionen verhindern können“, erläutert Manns.

Die Nebenwirkungen von Medikamenten, die das Immunsystem (und damit die Abstoßungsreaktion) unterdrücken, aber damit die Infektionsgefahr steigern, sollen verringert werden. „Wir zielen darauf ab, eines Tages ganz auf die Therapie mit Immunsuppressiva verzichten zu können“, erläutert Manns. „Außerdem entwickeln einige Forschergruppen die Alternativen zu Transplantationen weiter.“ Dazu gehören die Leberzelltherapie und die Pankreasinseltherapie, die bei Leberversagen beziehungsweise Diabetes mellitus zum Einsatz kommen sollen, aber auch der Einsatz von Gentherapien. Sie sollen Alternativen zur klassischen Übertragung eines ganzen Organs darstellen. Die Förderung des SFB 738 „Optimierung konventioneller und innovativer Transplantate“ mit 9,2 Mio. E ist zunächst für vier Jahre bewilligt. Die DFG kann die Förderung dieses SFB 738 zweimal um je weitere vier Jahre verlängern. Es entstehen 62 neue Stellen an der MHH – so viele Arbeitsplätze wie in einem neuen mittelständischen Unternehmen.

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