Bauen, Einrichten & Versorgen

Ein Haus an der Sonne

Servicehaus Sonnenhalde: Neubau Pflegeheim Blumberg

09.12.2020 - In enger Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro für Senioreneinrichtungen Wolfgang Bliestle aus Villingen-Schwenningen wurde vor kurzem das neue Pflegeheim mit viel Mut zu außergewöhnlichen Formen, Farben und neuen Materialien eingerichtet

In enger Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro für Senioreneinrichtungen Wolfgang Bliestle aus Villingen-Schwenningen wurde vor kurzem das neue Pflegeheim mit viel Mut zu außergewöhnlichen Formen, Farben und neuen Materialien eingerichtet.

Das seit 20 Jahren bundesweit tätige Fachplanungsbüro Wolfgang Bliestle hat sich auf die Gestaltung und „löffelfertige Inneneinrichtung“ von Senioren- und Behinderteneinrichtungen spezialisiert. Das Büro und das Servicehaus Sonnenhalde aus Engstingen haben den vor Jahren gemeinsam eingeschlagenen Weg der starken Thematisierung der Häuser des Trägers konsequent weiterentwickelt und mit neuen Optiken und Highlights verwirklicht.

Beim jüngsten gemeinsamen Projekt im Sommer 2019, nahe der Schweizer Grenze, hatte man mit der Inneneinrichtung im modernen alpenländischen Stil sehr viel Zuspruch von allen Seiten bekommen – ein großer Ansporn dafür, in Zukunft noch mehr Individualität bei der Gestaltung mit einzubringen. medAmbiente befragte dazu Richard Wolfframm, Geschäftsführer des Servicehauses Sonnenhalde und Wolfgang Bliestle vom Planungsbüro Bliestle.

Herr Wolfframm, können Sie uns ein paar Worte zu Ihrem Haus und Ihrem Konzept sagen?

Richard Wolfframm: In unseren Häusern geht es im Prinzip darum, dass die Menschen einen Ort haben, der animativ ist. Ein Ort, an dem die Leute verführt werden zu bleiben oder generell auch anzukommen. Dabei ist es wichtig, dass an alle Menschen gedacht ist. Besucher, Kunden die im Haus wohnen und bleiben, Angehörige und nicht zuletzt auch die Mitarbeiter – rundum alle die das Haus besuchen. Das ist die Grundvoraussetzung für die Frage: War es letztendlich richtig, das Haus in dieser oder einer anderen Art und Weise gestalterisch zu optionieren?

Welchen Stellenwert messen Sie der innenarchitektonischen Gestaltung bei? Welche Vorstellungen und Wünsche hatten Sie bei der Beauftragung des Planungsbüros Bliestle?

Richard Wolfframm: Das Planungsbüro Bliestle ist ein Ansprechpartner der direkten Art. Man denkt dort sehr praktisch, sehr kreativ und legt zudem Wert auf eine zeitnahe Umsetzung des Projekts. Wir haben im Vorfeld immer daran gearbeitet, eine Konzeption zu erstellen, die die Menschen tatsächlich zusammenbringt, sie innehalten lässt, sie Freude haben lässt am Optischen, am Farblichen und am Gegenständlichen. Das ist mit dem Team vom Planungsbüro Bliestle ein gelungener, gesunder und einfacher Weg.

Ist es so geworden, wie Sie es sich vorgestellt haben – und gibt es Feedback von Bewohnern, Angehörigen und Mitarbeitern?

Richard Wolfframm: Es ist nicht das erste Haus, das wir gemeinsam mit dem Planungsbüro Bliestle einrichten und es ist auch nicht das erste Mal dass wir sagen können, dass es ein gelungenes Projekt ist, wenn alles eingerichtet ist. Am Ende bleiben Räume, die mit ihrer Gestaltung und ihrer Wirkung exorbitant positiv von allen Menschen angenommen werden – sie werden als kreativ und lebensbejahend wahrgenommen.  

Herr Bliestle, was war aus Ihrer Sicht das Besondere bei der Gestaltung des neuen Pflegeheims und welche Materialien und Oberflächen haben dabei eine wichtige Rolle gespielt?

Wolfgang Bliestle: Wir haben in unseren Bemusterungsräumen in Villingen Hunderte von Materialproben verschiedenster Produkte und Hersteller – sowie ein Team von Spezialisten mit langjähriger Erfahrung. Wenn dann noch ein mutiger Auftraggeber mit im Boot ist, entsteht etwas ganz Besonderes. In diesem Fall sind wir gemeinsam sehr bunt, lebendig und sehr farbenfroh an die Sache herangegangen. In einer Sitzgruppe wurden beispielsweise gleich mehrere Farben und Muster kombiniert. Es sieht alles sehr frisch und freundlich aus. Selbst bei den Gartenmöbeln gibt es einen Mix von Farben und Formen.

Auf den Fotos sind auch unterschiedliche Bodenbeläge und gemusterte Tapeten zu sehen. Was gibt es bei der Auswahl dieser Produkte aus Ihrer Sicht zu beachten?

Wolfgang Bliestle: Alle Materialien müssen natürlich von der Stilrichtung und Farbe her zusammenpassen. Allerdings können im Haus durchaus auch mehrere Farb- und Stilrichtungen gekonnt nebeneinander eingesetzt werden. Dadurch schafft man Individualität, Wohnlichkeit und den einen oder anderen Hingucker. Zwischen den einzelnen Themenbereichen sollten neutrale Bereiche Abgrenzung und Ruhe ausstrahlen. Bei den Bodenbelägen haben wir in diesem Haus moderne Vinyl-Beläge mit unterschiedlichen Aussagen zum Einsatz gebracht. In den Bewohner- und Gemeinschaftsbereichen wurden mit metallischen Optiken in großen Fliesenformaten gearbeitet. Der Foyerbereich, sowie die Aufenthaltsbereiche in den Fluren warten mit pflegeleichten Vinyl-Belägen im Retro Fliesendesign auf. Als Kontrast zu den zurückhaltend gestalteten Bodenbelägen bringen die farbenfrohen Mustertapeten Lebendigkeit ins Haus. Die eingesetzten Tapeten sind sehr strapazierfähig, abwaschbar und langlebig. Bei den Bewohnern und beim Personal werden tapezierte Wände als sehr hochwertig angesehen.

Einige der Möbelstücke hätte ich nicht in einem klassischen Pflegeheim vermutet. Wie gehen Sie mit den speziellen Anforderungen an die Produkte in Bezug auf Hygiene und seniorengerechter Ergonomie um?

Wolfgang Bliestle: Bei allen von uns beim Kunden eingesetzten Einrichtungsgegenständen stehen diese Anforderungen immer im Vordergrund. Wir haben im Laufe der Jahre viele Hersteller gefunden, bei denen sich alles unter einen Hut bringen lässt. Wir arbeiten sehr individuell und trotzdem sehr kostenbewusst und setzen dabei immer unseren großen Erfahrungsschatz ein. Ja, es muss nicht immer der ganz normale Esstisch und der gleiche Armlehnstuhl wie immer sein. Selbst beim Geschirr gehen wir oft andere Wege. Im Bewohnerzimmer wurde sogar mit speziellen Satztischen statt mit einem normalen quadratischen Tisch gearbeitet. Auch die eingesetzten Möbel- und Gardinenstoffe unterscheiden sich vom Üblichen. Mal ruhig dezent, mal frech und gemustert. Gerade bei Stoffen kann man unglaublich wohnliche Akzente setzen. Dieser besondere Look kommt nicht nur bei den Bewohnern sondern auch bei den jüngeren Mitarbeitern und den Angehörigen sehr gut an.

Gibt es in Ihrem Kundenkreis schon viele Pflegeeinrichtungen mit dem Wunsch nach dem Besonderen? Wie kommen Sie zu den unterschiedlichen Themen?

Wolfgang Bliestle: Wir orientieren uns mit unseren Gestaltungsvorschlägen an der Inneneinrichtung und Gestaltung von neuen Hotels, jedoch unter Berücksichtigung von Pflegeeigenschaften und speziellen Anforderungen einer Senioreneinrichtung.

Im Hotelbereich gibt es heutzutage so gut wie keine Neubauten ohne Gestaltung mit einem besonderen Theming. Genau dieses Bewusstsein möchten wir auch bei unseren Kunden schärfen. Einige Kunden kommen bereits jetzt mit dieser Anforderung zu uns. Andere erkennen bei einem Rundgang durch unsere Firmengebäude und Bemusterungsräume den Mehrwert. Bei der Suche nach einem geeigneten Thema hilft uns oft die Historie des Standorts oder des Auftraggebers. Auch die Umgebung oder andere Besonderheiten in der Region können die Gestaltung in eine bestimmte Richtung anregen. Beispielsweise gestalten wir derzeit eine neue Seniorenresidenz in Berlin Wedding im Art-Deco-Stil der 20er und 30er Jahre des vorherigen Jahrhunderts.

Kontakt

Planungsbüro f. Senioreneinrichtungen Wolfgang Bliestle e.K.

Marie-Curie-Str. 4
78048 Villingen-Schwenningen
Deutschland

+49 7721-2060450

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