Energieversorgung im Krankenhaus
Lösungen und Expertise eines Energiedienstleisters sind gefragt
Ein Krankenhaus in Deutschland gibt pro Jahr durchschnittlich 500.000 € für Energie aus. Der Anteil der Energiekosten an den Gesamtkosten liegt dabei zwischen 2 und 3 Prozent (Sachkosten zwischen 3 bis 6 Prozent). Angesichts des Kostendrucks im Gesundheitswesen und der Prognosen weiterer Verteuerungen der verschiedenen Energiearten, sehen sich Betreiber gezwungen, Einsparpotenziale bestmöglich auszuschöpfen.
Krankenhäuser sind häufig historisch gewachsene Immobilienbestände: Umstrukturierungen, Stilllegungen und Erweiterungen von Betriebseinheiten haben damit auch die haustechnischen Anlagen und die Anforderungen an ihre Leistungsgrößen gravierend verändert - jenseits einer optimalen Auslegung.
Durch die Energiewende und anspruchsvolle Gesetzesvorgaben, komplexe Technologien und veränderte Kundenerwartungen steigt die Nachfrage nach neuen, zukunftsweisenden Lösungsansätzen, die Energieversorgern und -dienstleistern gleichzeitig Potential für ein wachsendes Geschäftsfeld eröffnen.
Der wachsenden energiewirtschaftlichen und technologischen Komplexität begegnet die RWE ED mit hoher Beratungs- und Betreuungsqualität und langfristigen, verlässlichen Partnerschaften. Hierfür verfügt der Dortmunder Energiedienstleister über eine dezentrale Betreuungsstruktur - eingebettet in einen Großkonzern mit langjähriger Erfahrung und Kompetenz im Energiebereich. Das Spektrum der Angebote reicht dabei vom klassischen Fernwärmebezug über Energieberatung, Energie-Controlling und Energie-Services bis hin zum Contracting in den Schwerpunkbereichen Kraft-Wärme-Kopplung sowie erneuerbare Energien.
Management & Krankenhaus sprach mit Jörn-Erik Mantz, kaufmännischer Geschäftsführer der RWE Energiedienstleistungen GmbH. Der studierte Maschinenbauingenieur ist seit 20 Jahren in der Energiewirtschaft tätig. In verschiedenen Führungs- und Geschäftsführerfunktionen namhafter national und international tätiger Energieversorger war er für die Bereiche Projektierung, Entwicklung und Vertrieb von Energieversorgungslösungen verantwortlich.
M&K: Herr Mantz, „Energiewende“ lautet die politische Formel. Welche wirtschaftlichen Aspekte sehen Sie?
Jörn-Erik Mantz: Das aktuelle Marktumfeld ist geprägt von sich teils rasch ändernden politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen, die zukünftige Energieversorgung wird immer kleinteiliger, dynamischer und komplexer. Vor diesem Hintergrund stellen wirtschaftliche Versorgungslösungen mit hocheffizienter Technik, gekoppelt mit dem Einsatz regenerativer Energiequellen einen Kernbestandteil zur Realisierung der Energiewende dar.
Apropos Wirtschaft – Krankenhäuser müssen sich zunehmend als Unternehmen aufstellen. Welche Rolle spielt dabei die Energieversorgung?
Jörn-Erik Mantz: Für Krankenhäuser gewinnt die Energieversorgung an Bedeutung. Hier stehen natürlich Versorgungssicherheit und Preis im Vordergrund. Der Energiepreis steigt weiterhin, vor allem auch durch Steuern und Abgaben. Neben der Versorgung mit Strom stellt die Wärmeversorgung den zweiten wichtigen Aspekt der Energieversorgung dar.
Wichtig sind für unsere Kunden hocheffiziente Anlagen zu wettbewerbsfähigen Kosten. Einsparungen können erzielt werden, wenn der Verbrauch sinkt. Wie ich schon angedeutet habe, Energieversorgung wird immer komplexer - hier ist die Expertise eines Energiedienstleisters gefragt.
Können Sie diese Aufgabe näher beschreiben?
Jörn-Erik Mantz: Durch eine ganzheitliche Herangehensweise finden wir eine Lösung, die genau auf die individuellen Anforderungen unseres Kunden zugeschnitten ist. Oftmals stellt sich dabei heraus, dass schon ein kleiner Eingriff in die Regelungstechnik oder die Erneuerung alter Bauteile ausreicht, um Energieeinsparungen von bis zu 30 Prozent zu erzielen.
Und wie gehen Sie vor, um kundenindividuelle Lösungen zu finden?
Jörn-Erik Mantz: Wenn wir den Auftrag erhalten, den Energiebedarf zu eruieren, schauen wir uns zunächst das Objekt im Ganzen an. Wir führen energetische Messungen durch und bewerten die aktuelle Energiesituation. Auf dieser Basis erarbeiten wir dann ein individuelles Energiekonzept mit relevanten Handlungsempfehlungen und technischen Alternativen. So kann es beispielsweise sinnvoll sein, über eine Fotovoltaikanlage eigen erzeugte Solarenergie zu nutzen oder ein hocheffizientes Blockheizkraftwerk (BHKW) zur gleichzeitigen Erzeugung von Wärme und Strom zu installieren.
Wie erfolgreich die umgesetzten Maßnahmen sind, ermitteln wir dann auf Wunsch im Rahmen unseres RWE Energie-Controllings.
Sie sprechen davon, ein ganzes Kraftwerk beim Kunden zu bauen. Ist das nicht etwas übertrieben, auch hinsichtlich des damit verbundenen Lärms?
Jörn-Erik Mantz: Moderne BHKWs sind nicht größer als die Heizungsanlage selber. In den meisten Fällen reicht somit der vorhandene Platz. Und selbstverständlich werden Lärmschutzmaßnahmen installiert, so dass es keine störenden Lärmimmissionen gibt.
Okay, dies ist nun wirklich sehr technisch und wahrscheinlich sehr kostspielig - wie steht es denn um die Ausgaben?
Jörn-Erik Mantz: Wie zuvor erwähnt, sinken die Kosten bei höherer Effizienz natürlich, aber die erwähnten Maßnahmen sind durchaus mit nicht unerheblichen Investitionen verbunden. Genau dabei können wir unseren Kunden helfen, indem wir die Anlage z.B. „contracten" oder verpachten. Auf das Einfachste heruntergebrochen bedeutet das: Der Kunde hat keine eigenen Investitionskosten und wir liefern die entsprechende Energie, z.B. Wärme: Aus Kundensicht also alles ganz einfach und sorgenfrei.
Sorgenfrei? Braucht sich der Kunde denn um gar nichts mehr kümmern?
Jörn-Erik Mantz: Wenn er es wünscht, nicht. Wir bieten den vollen Service mit an - von der Planung über den Bau bis hin zum effizienten Betrieb der Anlage. So kann sich der Kunde ganz auf seine Kernaufgaben konzentrieren, und wir realisieren für ihn - technisch und finanziell - maximal effiziente Ergebnisse .
Aber dann muss sich der Kunde lange an Sie binden, oder?
Jörn-Erik Mantz: Nur wenn er dies möchte. Wir haben äußerst flexible Modelle in Sachen Laufzeit, Servicetiefe und Lieferantenwahl.
Das alles klingt ja recht verlockend. Wie sieht es denn mit dem Preis aus? Mehr Leistung bedeutet ja auch immer mehr Geld...
Jörn-Erik Mantz: Unser Anspruch ist ein bestmögliches Preis-Leistungs-Verhältnis. Aber in der Tat hat Leistung ihren Preis. Über die Lebensdauer der Anlage spart der Kunde unter dem Strich, weil wir als Energiedienstleister den effizienten Anlagenbetrieb immer im Blick haben. Und über 3.000 zufriedene Bestandskunden sprechen für den Erfolg dieses Konzepts.
Wir sprachen anfangs über Versorgungsicherheit. Wie sieht es damit aus, wenn ein so hochentwickeltes BHKW gerade bei einem Krankenhaus ausfällt?
Jörn-Erik Mantz: Dann haben wir ein umfangreiches Notfallmanagement. Die Anlagen sind fernüberwacht und wir können schnellstens eingreifen; manche Fehler können auch über die Fernwartung behoben werden. Aber selbst wenn ein BHKW ausfällt, reicht kurzfristig die Leistung des Spitzenlastkessels, den wir immer als Redundanz mit einplanen, für den Wärmebedarf und die entfallenden Strommengen können durch das Netz bezogen werden.
Mehr Informationen auf der Microsite Energie.
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