Diese Zertifizierung ist ein bedeutendes Qualitätsmerkmal in der onkologischen Versorgung und signalisiert sowohl Patienten als auch medizinischen Fachkräften, dass das Zentrum höchsten Behandlungsstandards entspricht.

Anforderungen und Ablauf der DKG-Zertifizierung

Die DKG-Zertifizierung basiert auf strengen Kriterien, die verschiedene Aspekte der Patientenversorgung abdecken. Eine wesentliche Voraussetzung ist die hohe Anzahl an behandelten Fällen. Das Uroonkologische Zentrum führt jährlich über 400 roboterassistierte DaVinci-Eingriffe und mehr als 1.600 Operationen bei urologischen Krebserkrankungen durch. Ein zweiter DaVinci geht ab August 2024 in den Betrieb. Die Qualität der Behandlungen wird durch detaillierte Erhebungs- und Kennzahlenbögen dokumentiert und regelmäßig überprüft​​​​.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Die Zertifizierung verlangt eine enge Kooperation zwischen verschiedenen medizinischen Fachdisziplinen. Regelmäßige Tumorboards und Qualitätszirkel sind unerlässlich, um eine umfassende und koordinierte Patientenversorgung zu gewährleisten. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es, für jeden Patienten individuell die bestmögliche Therapie zu entwickeln​​​​.

Darüber hinaus werden die organisatorischen Prozesse und Strukturen der Einrichtung bewertet. Dies umfasst die Dokumentation der Tumorbehandlungen, die Einhaltung von Leitlinien und die kontinuierliche Weiterentwicklung der Behandlungsstandards. Ein externes Audit durch Fachexperten der DKG überprüft vor Ort die Einhaltung dieser Anforderungen. Während des Audits werden sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte der Versorgung bewertet​​​​. Des Weiteren finden regelmäßige Audits nach der DIN EN ISO 9001 statt, die die restlichen Strukturen und Prozesse der Klinik auf den Prüfstand stellen.

Mehrwert der DKG-Zertifizierung für Patienten

Für Patienten bietet die DKG-Zertifizierung zahlreiche Vorteile. Die WIZEN-Studie (2022) hat gezeigt, dass zertifizierte Zentren bessere Behandlungsergebnisse und höhere Überlebensraten aufweisen. Dies wird unter anderem dadurch erreicht, dass die Behandlungen nach höchsten Standards erfolgen, was die Patientensicherheit erhöht und zu gezielteren Therapien führt​​​​.

Die kontinuierliche Qualitätssicherung ist ein weiterer Vorteil der Zertifizierung. Durch regelmäßige Audits und die strenge Einhaltung der Qualitätskriterien wird gewährleistet, dass die Behandlungsqualität stets auf einem hohen Niveau bleibt und weiter verbessert wird. Dies trägt dazu bei, Komplikationen zu reduzieren und die körperliche Funktion der Patienten nach der Behandlung zu verbessern​​.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Netzwerk

Das Uroonkologische Zentrum München-Planegg hat ein starkes Netzwerk von Kooperationspartnern in München und Umgebung aufgebaut. Diese Zusammenarbeit ermöglicht eine umfassende Betreuung der Patienten und die Entwicklung optimaler Therapieansätze. Regelmäßige Tumorkonferenzen mit verschiedenen Fachdisziplinen sorgen für eine koordinierte und patientenorientierte Versorgung​​. Zu den Kooperationspartnern gehören unter anderem Strahlentherapie Pasing, Pathologie München-Nord und Conradia Radiologie Planegg.

Fazit und Perspektive

Die DKG-Zertifizierung des Uroonkologischen Zentrums München-Planegg bestätigt die hohe Behandlungsqualität und die effiziente interdisziplinäre Zusammenarbeit des Zentrums. Diese Auszeichnung unterstreicht die bedeutende Rolle des Zentrums in der Versorgung urologischer Krebserkrankungen und sichert den Patienten eine qualitativ hochwertige Betreuung.

Für andere Einrichtungen, die eine DKG-Zertifizierung anstreben, ist es essenziell, die genannten Kriterien zu erfüllen. Dies umfasst die Sicherstellung hoher Fallzahlen, die Etablierung einer starken interdisziplinären Zusammenarbeit, die kontinuierliche Dokumentation und Verbesserung der Behandlungsprozesse sowie die erfolgreiche Durchführung eines externen Audits durch die DKG.

Laut OncoMap (2024) gibt es in Deutschland derzeit nur 170 zertifizierte Standorte für das Prostatakarzinom und 59 für das Harnblasenkarzinom. Lediglich elf Zentren in Deutschland verfügen über eine Zertifizierung für Prostata-, Nieren-, Blasen- und Hodenkrebs​​​​. Damit ist das Uroonkologische Zentrum für die Versorgung onkologischer Patienten in und um München ein Meilenstein.