Ausgezeichnete Uroonkologie im Krankenhaus Nordwest
27.08.2024 - Die Urologie am Krankenhaus Nordwest ist erstmalig als Uroonkologisches Zentrum zertifiziert worden.
Damit wird der hochspezialisierten Abteilung nach aufwendiger Prüfung durch medizinische Experten der Deutschen Krebsgesellschaft bescheinigt, dass das Zentrum die Kriterien der höchsten Behandlungsstandards erfüllt. Das betrifft einerseits die medizinische Qualität der Behandlung, andererseits aber auch die Strukturen und Prozesse, die notwendig sind, um die Patienten zu behandeln.
In Südhessen verfügen nur wenige Krankenhäuser über diese Zertifizierung. Die DKG Zertifizierung erfordert die Erfüllung strenger Vorgaben, die umfassende Bereiche der Patientenversorgung umfassen. Ein zentrales Kriterium ist die hohe Fallzahl, die das Uroonkologische Zentrum vor allem auf dem Gebiet von Prostatakrebserkrankungen und Nierenkrebserkrankungen erfüllen muss. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Regelmäßige Tumorboards und Qualitätszirkel sind unerlässlich, um eine umfassende und koordinierte Versorgung der Patienten sicherzustellen und für jeden Einzelnen die optimale Therapie zu wählen.
Das Prostatakarzinomzentrum ist bereits seit zehn Jahren am KHNW zertifiziert, in diesem Jahr konnte durch die erstmalige Zertifizierung zum Nierenkrebszentrum nunmehr auch die Zertifizierung zum Uroonkologischen Zentrum erfolgen.
Die Chefärztin der Urologie am Krankenhaus Nordwest, Professorin Dr. Inga Peters, sagte, Zertifizierungen böten den Erkrankten eine wichtige Orientierung, wenn es darum gehe, ein geeignetes Krankenhaus für die Behandlung etwa von Prostata-, Nieren- oder Blasenkrebs zu finden: „Krebserkrankungen im Urogentialbereich treten statistisch gesehen sehr häufig auf – aber für den einzelnen Patienten ist eine solche Diagnose natürlich ein belastendes Ereignis. Deshalb muss er sich darauf verlassen können, dass die medizinische Behandlung, die interdisziplinäre Begleitung sowie alle Strukturen und Prozesse optimal auf ihn abgestimmt sind. Eine umfassende operative Expertise, langjährige Erfahrung und eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit Wissenschaft und Forschung sind unbedingt notwendig, um eine individuelle Behandlung und Therapie sicherzustellen.“
Für Patienten bietet die DKG-Zertifizierung entscheidende Vorteile. Ein wesentlicher Punkt ist die nachweislich höhere Behandlungsqualität, die durch einheitliche und strenge Standards gewährleistet wird. Laut der WIZEN-Studie (2022) führen zertifizierte Zentren zu besseren Therapieergebnissen und höheren Überlebensraten, da sie spezialisierte und multidisziplinäre Ansätze verfolgen. Diese Zentren unterziehen sich regelmäßigen Audits, die eine kontinuierliche Qualitätskontrolle sicherstellen und somit die Sicherheit der Patienten erheblich erhöhen.
Darüber hinaus profitieren Patienten von der strukturierten und standardisierten Versorgung, die individuelle Risiken minimiert und die Wirksamkeit der Behandlungen maximiert. Dies führt nicht nur zu einer Reduktion von Komplikationen, sondern unterstützt auch eine schnellere Genesung und eine Verbesserung der Lebensqualität nach der Therapie.
Behandelt werden die Krebserkrankungen im Urogenitalbereich unterschiedlich – in vielen Fällen wird ein minimal invasives Verfahren angewandt, bei dem roboterassistierte Operationsverfahren eine wichtige Rolle spielen. Insbesondere durch die Ausweitung der roboterassistierten Chirurgie im Zuge der Neuberufung von Frau Prof. Peters konnten die Fallzahlen im operativen Sektor maßgeblich gesteigert werden.
Insgesamt werden im Krankenhaus Nordwest im Jahr über 500 Patienten mit einer Krebserkrankung im Urogenitalbereich behandelt. Auch deshalb kommt neben den fachspezifischen Aspekten der interdisziplinären Zusammenarbeit eine besondere Bedeutung zu. „Eine Krebserkrankung muss immer einem ganzheitlichen Ansatz folgen, hier hat das Krankenhaus Nordwest eine hohe Expertise und die verschiedenen Fachbereiche arbeiten Hand in Hand“, betonte Professorin Peters. Zudem gehören Kooperationspartner zum Zentrumsgedanken, niedergelassene Ärzte aus Urologie, Radiologie und Nuklearmedizin sowie Selbsthilfegruppen aus der Region. „Auch hier wird Dialog und Austausch großgeschrieben – denn es ist wichtig, dass Patientinnen und Patienten auf ein umfassendes Netzwerk zurückgreifen können, das sie unterstützt und manchmal auch auffängt.“