Unternehmen

Funktionalisierte Kunststoffe in der Medizintechnik

20.05.2011 -

Mitte Mai fanden sich rund 60 Teilnehmer an der Hochschule Furtwangen in Tuttlingen ein, um beim Cluster-Workshop „Funktionalisierte Kunststoffe in der Medizintechnik: Innovationsimpuls für den Mittelstand" über die Zukunftschancen von funktionalisierten Kunststoffen im Land zu diskutieren und gemeinsame Zukunftsvisionen zu entwickeln. Veranstaltet wurde der Workshop vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Steinbeis-Europa-Zentrum und der BIOPRO Baden-Württemberg GmbH mit Unterstützung der Hochschule Furtwangen.

In einem sich ständig wandelnden globalen Umfeld haben Unternehmen und Regionen nur dann eine Chance auf dauerhaften Erfolg, wenn sie sich rechtzeitig auf neue Entwicklungen einstellen und eine aktive Rolle in der Zukunft spielen. Innovative Cluster sind als „lokale Knoten globaler Wissensflüsse" eine wichtige Quelle für neue Erkenntnisse und technologische Entwicklungen und haben damit einen großen Einfluss auf Wachstum und Beschäftigung einer Region.

"Wohlstand und zukunftssichere Arbeitsplätze in unserem Land sind in hohem Maße abhängig von der Innovationsbereitschaft unserer Unternehmen", so Ministerialdirigent Günther Leßnerkraus, Leiter der Abteilung Innovation und Technologietransfer, Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg. "Gerade in der Medizintechnik, also in einer ausgewiesenen Querschnittsbranche, entstehen die meisten Innovationen an der Schnittstelle mehrerer Hochtechnologien wie beispielsweise der Mikrosystemtechnik, der Biotechnologie oder der Informationstechnologie. Erfolgreiche Medizintechnikunternehmen zeichnen sich daher insbesondere durch eine hohe Aufgeschlossenheit gegenüber Kooperationen mit anderen Unternehmen und Forschungsdienstleistern aus. Die Förderung solcher Kooperationen - auch über die Landesgrenzen hinaus - ist das wichtigste Ziel unserer Clusterpolitik insgesamt und die heutige Veranstaltung leistet dazu ihren Beitrag".

"Für die Hochschule Furtwangen liegen in der engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit der Wirtschaft große Chancen. Dafür bieten das Innovationspotential und die Nachfrage nach Forschungsergebnissen der Wirtschaft einen guten Ansatzpunkt. Ich bin daher davon überzeugt, dass der Workshop auch in Zukunft einen wichtigen Impuls für die Region geben wird und sich als wichtiger Bestandteil einer Innovationsallianz etablieren wird", sagte Prof. Dr. Rolf Schofer, Rektor der Hochschule Furtwangen in seiner Begrüßung.

„Funktionalisierte Kunststoffe ermöglichen neue Ansatzpunkte für die Medizin von Morgen. Ob neuer Werkstoff oder intelligente Form oder modifizierte Oberfläche: ein Zusammenspiel der kunststoffbezogenen Werkstoffwissenschaften und der medizintechnischen Anwendung bietet die Möglichkeit für eine Vielzahl von Innovationsansätzen. Der Cluster Biopolymere/Biowerkstoffe der BIOPRO Baden-Württemberg spielt hier eine wichtige Rolle als Netzwerkpartner, um die Kompetenzen zusammen zu bringen", betonte Dr. Ralf Kindervater, Geschäftsführer der BIOPRO Baden-Württemberg GmbH.

Als Vertreter des Enterprise Europe Network und Projektleiter für Medizintechnologien am Steinbeis-Europa-Zentrum hob Hicham Abghay die Bedeutung der transnationalen Zusammenarbeit mit Forschungs- und Technologiepartnern in Europa hervor. „Das Enterprise Europe Network mit rund 600 Partnern in 48 Ländern bietet eine Vernetzung auf europäischer Ebene. Europäische Kooperationen versprechen für die Unternehmen in der Region strategische Vorteile im weltweiten Wettbewerb. Innovationen gehen über nationale Grenzen hinweg - nur gemeinsam mit unseren europäischen Nachbarn können wir hier Lösungen erarbeiten", so Abghay in seinem Vortrag. Abghay stellte das EU-Programm Gesundheit und das EU-Programm Nanotechnologien, -materialien und neue Produktionstechnologien vor. Beide bieten innerhalb des 7. Forschungsrahmenprogramms der EU Finanzierung für Forschungskooperationen.

Im Workshop wurden Technologietrends, Zukunftsmärkte und europäische Initiativen rund um die Verwendung von funktionalisierten Kunststoffen in der Medizintechnik vorgestellt und diskutiert. Möglichkeiten strategischer Partnerschaften wurden aufgezeigt; einen besonderen Schwerpunkt bildete dabei die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern. Die Teilnehmenden, die sich aus mittelständischen Unternehmen, aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Anwendern und Wirtschaftsförderern sowie Multiplikatoren zusammensetzten, brachten sich aktiv in die Diskussion ein und formulierten ihre Wünsche und Ideen.

Der Workshop ist Teil der Veranstaltungsreihe „Technologie- und Clustertrends in Europa", die vom Steinbeis-Europa-Zentrum im Auftrag des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg und im Rahmen des Enterprise Europe Network mit regionalen und europäischen Partnern in verschiedenen Querschnittstechnologiebereichen durchgeführt wird. Auf Grundlage der Clusterstrategie des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft, die die Förderung regionaler Cluster, landesweiter Netzwerke und internationaler Forschungs- und Innovationskooperationen in den Mittelpunkt stellt, entwickelten das Ministerium und das Steinbeis-Europa-Zentrum die Workshopreihe für ausgewählte strategisch wichtige Bereiche. Ziel der Workshops ist es, die Teilnehmer für die strategische Bedeutung der zukünftigen Entwicklungen in ihrem Umfeld zu sensibilisieren und eine Plattform für zukunftsfähige Innovations- und Technologiekooperationen zu bieten. Gemeinsam sollen internationale Technologietrends und Zukunftsmärkte identifiziert und daraus regionale Handlungsoptionen abgeleitet werden. Insbesondere der Mittelstand als Rückgrat der Wirtschaft in Baden-Württemberg soll befähigt werden, die Zukunft aktiv mit zu gestalten.

 

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