Geplanter Abriss kann beginnen
27.07.2018 -
Erster Gebäudeteil der Klinik für Innere Medizin (KIM) am UKJ in Lobeda wird ab kommenden Montag zurückgebaut.
Nachdem im Gebäude der Klinik für Innere Medizin in Lobeda die seit Dezember letzten Jahres laufenden Abriss-Vorbereitungen in großen Teilen abgeschlossen sind, kann am kommenden Montag mit dem Abbruch des eigentlichen Baukörpers begonnen werden. Dies geschieht in zwei Abschnitten. Zunächst wird die Betonkonstruktion des vorderen Gebäudeteils in einzelne Elemente zerlegt. Zum Einsatz kommt dabei ein sogenannter Longfront-Bagger. Diese Rückbauarbeiten werden voraussichtlich bis Ende August andauern. Die sich daran unmittelbar anschließende Schutt-Beräumung wird Ende September abgeschlossen sein.
Um während der Rückbauarbeiten eine Staubbelastung der Luft zu verhindern, ist der Longfrontbagger mit einer Wasserlanze ausgestattet. Dabei benebelt ein ständiger Wasserstrahl anhaltend den Abrissbereich, um so einer Staubentwicklung in der Luft entgegenzuwirken. Zusätzlich kommt eine Wasserkanone, ähnlich dem Prinzip einer Schneekanone, zum Einsatz, die den Abrissstaub zusätzlich bindet. Auch das Abrissmaterial selbst wird bis zum Abtransport ununterbrochen mit Wassernebel befeuchtet, um auch hier eine Staubentwicklung zu verhindern.
In einem zweiten, unmittelbar folgenden Abschnitt schließt sich der Abriss des zweiten, hinteren Baukörpers an. Hier sollen die Rückbauarbeiten im Oktober beginnen und im Januar entsprechend abgeschlossen sein.
Nach Abschluss der Abbrucharbeiten folgt eine etwa zweijährige Bauphase, in der der Gebäudeteil A5 neu entsteht. Dieser wird direkt an den bereits bestehenden neuen Gebäudekomplex (A1 bis A4) anschließen und unter anderem die Klinik für Geriatrie, die Klinik für Hautkrankheiten, die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, das Schlaflabor, eine Intensivstation, zwei Allgemein-Pflegestationen und die Psychoonkologische Tagesklink beherbergen.
Zur Geschichte
Mit dem Abbruch der am 11. Dezember 1980 eröffneten Klinik für Innere Medizin endet auch ein Kapitel Medizingeschichte in Jena-Lobeda. Der erste Spatenstich für das in typischer DDR-VGB-Bauweise (Vereinheitlichter Geschossbau) errichtete Gebäude wurde am 9. Dezember 1975 gesetzt. Die fünfjährige Bauphase war durch die Probleme der Planwirtschaft geprägt – dazu gehörten Materialmangel, etwa bei Bauholz und Aluminium für die Fenster, verspätete Lieferung von Betonelementen und Querelen um Bauarbeiter und Materiallieferungen mit den Verantwortlichen des damaligen Bezirks Gera, zu dem Jena gehörte.
Die neue Klinik wurde in eine Klinik für Innere Medizin I und eine Klinik für Innere Medizin II untergliedert. Während die KIM I aus der ehemaligen Medizinischen Klinik in der Bachstraße hervorging, lagen die Wurzeln für die KIM II im Städtischen Krankenhaus, das noch einige Jahre als Geriatrie weiter betrieben und 1986 endgültig geschlossen wurde. Der damalige Neubau beherbergte insgesamt elf Stationen mit jeweils rund 35 Betten, dazu Räume für Funktionsdiagnostik, Röntgen, Physiotherapie, Apotheke und Zentralsterilisation. Das Hörsaalgebäude in Lobeda ging 1982 in Betrieb und wurde 2011 abgerissen. 1992 erfolgte eine Neustrukturierung der Klinik, bei der vier eigenständige Kliniken für Innere Medizin mit etwa gleich großer Bettenzahl gebildet wurden.
Bereits Ende 1990 begannen die Verhandlungen zu einem Neubau des Universitätsklinikums. 2004 wurde der erste Bauabschnitt des „Klinikum 2000“ bezogen, der zweite Bauabschnitt wurde 2016 eröffnet. Wenn der Gebäudeteil A5 fertiggestellt ist, befinden sich alle Bereiche mit Patientenversorgung mit Ausnahme der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie und der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Standort Lobeda.
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