Gesundheitslösungen schneller realisieren
29.02.2024 - Auf der DMEA (9.-11. April) in Berlin stellt das Fraunhofer FIT Entwicklungswerkzeuge vor, mit denen digitale Gesundheitslösungen in kurzer Zeit realisiert werden können.
Die Toolbox bringt Anwendungen und Techniken aus verschiedenen Forschungsprojekten zusammen. Möglich werden so sektorübergreifende vernetzte Gesundheitsdatenräume (Medical Data Spaces), mit denen den drängenden Anforderungen des digitalen Gesundheitsmarktes schnell begegnet werden kann. Die Innovationen sind am Stand der Fraunhofer-Gesellschaft in Halle 2.2 | D-108 zu finden.
In den vergangenen Jahren verzeichnete die Nachfrage nach digitalen Gesundheitsanwendungen einen stetigen Anstieg. Besonders die COVID-19-Pandemie hat dazu beigetragen, die Nutzung solcher Systeme zu beschleunigen. Ein vielversprechender Ansatz in diesem Bereich sind vernetzte Gesundheitsinformationssysteme, auch „Medical Data Spaces“ genannt.
Diese Systeme ermöglichen die nahtlose Integration und den Austausch von Gesundheitsinformationen, verbessern die Effizienz und Qualität der medizinischen Versorgung und erlauben eine umfassende Betrachtung von Gesundheitsdaten. Sie können in klinischen Studien, für Genomdaten, in der Versorgung und Pflege, bei der Analyse von Patientenrisiken oder bei Prognosen und Entscheidungen über die medizinische Versorgung gewinnbringend eingesetzt werden.
Die Abteilung „Digitale Gesundheit“ des Fraunhofer FIT forscht seit Jahren im Bereich der integrierten Gesundheitsversorgung. Basierend auf den Resultaten verschiedener nationaler und EU-weiter Forschungsprojekte hat sie ein breites Spektrum von Technologien und Methoden entwickelt und in eine Toolbox integriert. Diese ermöglicht eine beschleunigte Umsetzung neuer Dienste, die gezielt die unterschiedlichen Anforderungen von Ärzten, Pflegepersonal, Patienten und Angehörigen adressieren können.
Übergewicht bei Kindern
Ein Bespiel ist eine im Projekt FrühstArt entwickelte Gesundheitsanwendung, die betroffene Eltern als digitaler Begleiter unterstützt. Die FrühstArt-App ist auf die Betreuung adipöser Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren zugeschnitten. Mit der App können betroffene Eltern den Gesundheitszustand ihrer Kinder und wichtige Einflussfaktoren auf den Krankheitsverlauf im Auge behalten, einschließlich körperlicher Aktivität, Ernährungsgewohnheiten, Schlafmuster und Medienkonsum. Dabei agiert die App auch als digitale Schnittstelle zwischen den Ärzten oder Coaches und den Familien, um eine nahtlose Kommunikation und Zusammenarbeit zu gewährleisten.
Durch eine benutzerfreundliche Oberfläche ermöglicht die App zudem den Zugang zu personalisierten Gesundheitsinformationen und -empfehlungen, die speziell auf die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes zugeschnitten sind. Hierbei werden die Prinzipien der Patientenzentriertheit und des individuellen Gesundheitsmanagements aktiv umgesetzt.
Patienten-Chatbot
Ein weiteres Beispiel ist der Patienten-Chatbot des AI-NET-PROTECT Projekts. Dieser eröffnet Patienten einen jederzeit und überall verfügbaren Zugang zum Gesundheitsinformationssystem von Haus- und Fachärzten.
„Im AI-NET-PROTECT Projekt haben wir besonderen Wert auf Datenschutz und Datensicherheit gelegt. Der Chatbot gewährleistet den vertraulichen Umgang mit Gesundheitsdaten und die Einhaltung höchster Sicherheitsstandards, um das Vertrauen der Nutzenden in diese digitale Gesundheitslösung zu stärken“, so Prof. Dr. Thomas Berlage, Leiter der Abteilung „Digitale Gesundheit“ des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik FIT.
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