Helios forscht - Multiresistente Erreger als Todesursache?
13.07.2021 - Im Rahmen ihrer Publikationspromotion untersuchte Dr. Alicia Neubeiser 2016 die Todesfälle in Helios Kliniken, die aufgrund von multiresistenten Erregern verursacht wurden.
Nach ihrer letzten Prüfung im April 2021 hat die Krankenhaushygienikerin nun ihre Promotionsurkunde erhalten – und zugleich ihre neue Position als Regionalleiterin Krankenhaushygiene angetreten.
Alicia Neubeiser ist nach Buch gekommen, um zu bleiben. Nach ihrem Studium an der Charité Berlin absolvierte sie im Helios Klinikum ihre Facharztausbildung für physikalische und rehabilitative Medizin – und ist dem Maximalversorger im Norden Berlins bis heute treu geblieben. Eine gute Entscheidung, wie sich Ende 2017 noch einmal bestätigen sollte. „Ich wollte schon immer gerne promovieren, brauchte dafür aber ein wenig Antrieb. Diese Aufgabe hat dann glücklicherweise Frau Priv. Doz. Dr. Nachtigall übernommen“, erzählt uns die passionierte Medizinerin und berichtet weiter: „Frau Priv. Doz. Dr. Nachtigall war damals meine Chefin in der Krankenhaushygiene und hatte gerade ein spannendes Projekt zum Thema multiresistente Erreger übernommen. So hat sich für mich die wunderbare Gelegenheit ergeben, bei den Helios Kliniken eine Promotion durchzuführen.“ Frau Priv. Doz. Dr. Irit Nachtigall ergänzt: „So schnell und verständig hat bisher noch kaum ein Doktorand oder eine Doktorandin bei mir promoviert – dabei ist Frau Neubeiser bereits die elfte Kollegin, die ich betreut habe. Allerdings ist sie die erste Helios-Mitarbeiterin. Ich hoffe, wir können darauf aufbauen und hier in Buch noch viele weitere Promotionen erfolgreich begleiten.“
Multiresistente Erreger als Todesursache? Die Studie zur Promotion
Die Umsetzung der entsprechenden Studie sowie die Ausarbeitung der Publikationspromotion konnten somit beginnen. Alicia Neubeiser erzählt: „Frau Priv. Doz. Dr. Nachtigall war gemeinsam mit meiner zweiten Betreuerin Prof. Dr. Christine Geffers die treibende Kraft, die mich immer wieder motiviert und unterstützt hat.“ Im Rahmen der aufwendigen Vorort-Recherche prüften zwei unabhängige Experten, ob die nosokomialen Infektionen mit einem multiresistenten Erreger für die verstorbenen Patienten, die in die Studie einbezogen wurden, todesursächlich waren - oder ob sie aufgrund von schwerwiegenden Grunderkrankungen oder Operationen verstarben. Auf der Grundlage eines Erhebungsbogens kam die Expertin zu einem eindeutigen Ergebnis: Letztendlich zeigte sich, dass nur 36,3 % der einbezogenen Patienten an der nosokomialen Infektion mit dem multiresistenten Erreger verstarben, es aber vor allem in der Antibiotikatherapie Verbesserungspotential gab. „Obwohl dieser Prozess zwischenzeitlich sehr anstrengend war, bin ich heute sehr stolz auf das Ergebnis“, resümiert Alicia Neubeiser und verrät uns, dass auch in Zukunft weitere spannende Projekte in Zusammenarbeit mit Priv. Doz. Dr. Nachtigall geplant seien.
Auf die Promotion folgt die Beförderung: Alicia Neubeiser als Regionalleiterin Krankenhaushygiene
Das Alicia Neubeiser ausgewiesene Expertin in Sachen Krankenhaushygiene ist, haben auch die Ärztliche Direktion und die Leitung des Bucher Helios Klinikums längst erkannt. Und so ergab sich für die Hygienikerin noch vor dem erfolgreichen Abschluss ihrer Promotion eine weitere, vielversprechende Möglichkeit: sie übernahm die Position der Regionalleiterin Krankenhaushygiene und betreut somit fortan neben dem Klinikum in Buch auch die gesamte Helios Region Ost. „Ich habe die Regionalleitung von Frau Priv. Doz. Dr. Nachtigall übernommen, die mittlerweile als Regionalleiterin für die Bereiche Infektiologie und Antibiotic Stewardship zuständig ist“, erklärt Alicia Neubeiser. Ihre Aufgabe sei es somit vor allem, als beratende Instanz tätig zu sein und ihren Kollegen Fragen rund um die Krankenhaushygiene in den Helios Häusern zu beantworten. „Wir sind in den Helios Kliniken gut aufgestellt“, ergänzt sie, „Jedes Haus hat sein eigenes Team in der Krankenhaushygiene“. Somit bleibt auch Zeit, um Projekte voranzutreiben und Prozesse neu zu denken oder weiterzuentwickeln. Eine spannende Aufgabe mit viel Entfaltungspotential. Ich bin mir sicher, dass mein Team und ich in Zukunft gemeinsam mit Frau Priv. Doz. Dr. Nachtigall und unseren Kollegen aus der gesamten Region viel bewegen und vorantreiben können.“