Als erste und einzige Klinik in Sachsen-Anhalt setzt die Universitätsmedizin Halle zur Behandlung seit kurzem die Pulsed-Field-Ablation ein, eine innovative und schonende Methode, die das Herz mithilfe elektrischer Impulse wieder in den richtigen Takt bringt.

Vorhofflimmern entsteht durch unregelmäßige elektrische Signale aus den Lungenvenen, die aus fehlgeleiteten Herzmuskelfasern hervorgehen. Die Signale werden in die Herzvorhöfe weitergeleitet und stören dort den Rhythmus des Herzschlags. Herzexpert*innen behandelten die Erkrankung bislang medikamentös oder mithilfe einer Katheterablation. Hierbei wird ein Katheter über die Leistenvene zum Herzen geführt und die Bereiche des Herzgewebes, die die unregelmäßigen Signale verursachen, werden durch Hitze (Radiofrequenzablation) oder Kälte (Kryoablation) zerstört.

Die Elektrophysiolog*innen der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III der Universitätsmedizin Halle setzen seit kurzem eine neue Therapiemöglichkeit ein: Bei der Pulsed-Field-Ablation kommen weder Hitze noch Kälte, sondern kurze elektrische Impulse zum Einsatz. Diese wirken mittels eines Katheters am Entstehungsort der Herzrhythmusstörung zielgenau auf die betreffenden Herzmuskelzellen, ohne umliegendes Gewebe anzugreifen.

„Die innovative Methode ist deutlich schneller als herkömmliche Ablationsverfahren und dabei besonders präzise, da nur das Gewebe verödet wird, das für die Rhythmusstörung ursächlich ist. Außerdem besteht ein geringeres Risiko für Komplikationen wie Blutungen oder Schädigungen der Speiseröhre, da die Behandlung ohne Hitze erfolgt“, erklärt Prof. Dr. Arash Arya, Leiter des Bereichs Elektrophysiologie der Universitätsmedizin Halle, die Vorteile der Behandlungsmethode. „Mit der Pulsed-Field-Ablation bieten wir unseren Patient*innen eine moderne und schonende Therapiemöglichkeit gegen Vorhofflimmern und erzielen einen bedeutenden Fortschritt für die Herzgesundheit in der Region“, so Prof. Arya.