Aus den Kliniken

Herzkatheterlabor der neuesten Generation

31.07.2014 -

Hochmodernes Herzkatheterlabor im überregionalen Zentrum für angeborene Herzfehler Stuttgart eröffnet neue Dimension in Diagnostik und Interventionen bei Patienten aller Altersgruppen

Die Pädiatrie 3 - Zentrum für Angeborene Herzfehler Stuttgart, Pädiatrische Intensivmedizin, Pneumologie und Allergologie verfügt mit Umzug in den Neubau des Olgahospitals über ein Herzkatheterlabor der neuesten Generation, mitfinanziert durch die Olgäle-Stiftung für das kranke Kind e.V.. Die Siemens Artis Q.zen biplane Anlage wird in der Herzkatheterdiagnostik und -intervention eingesetzt. Mit diesem hochmodernen System steht auch die Rotationsangiographie für die Darstellung komplexer Herz- und Gefäßsituationen in dreidimensionaler Rekonstruktion zur Verfügung.

Das Siemens-Labor ist das erste europaweit verfügbare Herzkatheterlabor in der Kinderkardiologie mit deutlich verminderter Strahlendosis (bis zu 50% Reduktion der Strahlendosis für Patienten und Personal). Vor dem Hintergrund des strahlungsassoziierten Langzeit-Krebsrisikos ist diese reduzierte Strahlenbelastung besonders für Kinder und Jugendliche, aber auch erwachsene Patienten mit angeborenen Herzfehlern und in Anbetracht dessen, dass in der Regel im Laufe des Lebens mehrere Untersuchungen pro Patient durchgeführt werden müssen, ein großer Vorteil. Das neue Herzkatheterlabor wird daher auch international als erstes „Siemens-Referenzzentrum für Herzkatheter in der Kinderkardiologie" fungieren.

„Für Patienten mit angeborenen Herzfehlern jeden Alters kann diese modernste Technik im Rahmen des überregionalen zertifizierten EMAH-Zentrums Stuttgart (EMAH = Erwachsene mit angeborenen Herzfehler) Informationen liefern, die sowohl für die chirurgische als auch die interventionelle Behandlung mehr Sicherheit und eine bessere Therapieplanung ermöglichen", erklärte Dr. Frank Uhlemann, Ärztlicher Direktor der Kinderkardiologie. „Durch dreidimensionale Darstellungsmöglichkeiten der Organe im Brustkorb lassen sich Lagebeziehungen von Lunge, Luftröhre und Bronchien sowie Herz mit großen Gefäßen hervorragend darstellen. Dies ist besonders für die Eingriffsplanung komplexer Interventionen wie z.B. Ersatz der Lungenschlagaderklappe mit Herzkathetertechnik oder komplexer Operationen mit erforderlicher Verlagerung der großen, herznahen Gefäße von großer Bedeutung."

Darüber hinaus ist die Überlagerung verschiedener, auch zu anderen Zeitpunkten durchgeführter Untersuchungen wie MRT oder CT in die laufende Herzkatheteruntersuchung bzw. -behandlung möglich und ein schonendes Navigieren mit dem Katheter in Herz und Gefäßen wird unterstützt.

Für die ständig größer werdende Gruppe von Patienten mit angeborenen Herzfehlern (mehr als 80% der Kinder mit angeborenen Herzfehlern erreichen heute das mittlere und hohe Erwachsenenalter) wird dieses hochmodere Katheterlabor in enger Zusammenarbeit von Kinderkardiologen und Kardiologen (Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Thomas Nordt) für angeborene Herzfehler aus dem Olgahospital und dem Katharinenhospital genutzt.

 

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