Herzzentrum Bad Oeynhausen erweitert seine OP-Kapazitäten
24.08.2020 -
Innerhalb von nur fünf Wochen hat das Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, einen zweiten Hybrid-OP-Saal eingerichtet und in Betrieb genommen.
Zeitgleich wurde der bereits vorhandene Hybrid-OP-Saal mit modernster Medizintechnik aufgerüstet.
Fast zwei Mio. Euro hat das Uniklinikum investiert, das als eines der größten und modernsten deutschen Zentren seiner Art einschließlich Diabetologie jährlich rund 15.000 Patienten stationär versorgt, davon an die 4.000 Patienten mittels großer herzchirurgischer Operationen und rund 9.000 Patienten mit Herzkathetereingriffen.
Insgesamt stehen am HDZ NRW acht Operationssäle auf einer Ebene zur Verfügung, hinzu kommt ein Not-OP für Akuteingriffe auf der herzchirurgischen Intensivstation. Das OP-Zentrum mit Hybrid-OP wurde 2012 im Zuge einer Neubau-Maßnahme im Untergeschoss des Klinikums eingerichtet. Weitsichtig war damals bereits die Erweiterung um einen zweiten Hybrid-OP vorgesehen worden, für den eine Raumgröße von mehr als 70 Quadratmetern notwendig ist. Dieser bisher ausschließlich für herzchirurgische Operationen genutzte, große Saal wurde mit der jetzt erfolgten technischen Ein- und Aufrüstung zum zweiten High-Tech-Hybrid-OP-Saal im HDZ NRW.
Mit der Investition in die medizintechnische Ausstattung des Herzzentrums reagiert das HDZ NRW auf die steigende Nachfrage nach schonenden und komplexen, kombinierten chirurgisch-kardiologischen Verfahren. Neben der konventionellen Herz-OP-Vollausstattung stehen in den beiden Hybrid-Operationssälen bodenmontierte Cardio-Angio-Röntgenanlagen zur Verfügung. Ein Roboterarm erlaubt hier jeweils auch rotationsangiographische Untersuchungen.
„Die zukunftsweisende Medizintechnik nach neuestem Stand vereint einen klassischen chirurgischen Operationssaal mit der Diagnostik per Bildgebung plus interventiv-kardiologischem Verfahren. Das bedeutet für den Patienten eine hohe Sicherheit und Qualität der Behandlung“, erläutert HDZ-Geschäftsführerin Dr. Karin Overlack die Erweiterungsmaßnahme. Das enge Zusammenspiel der Spezialisten ist dabei im HDZ NRW eine seit vielen Jahren bewährte Praxis. „Zum Beispiel führen unsere Herzteams im TAVI-Zentrum sehr viele kathetergeführte Implantationen der Aortenklappe durch“, beschreiben Prof. Dr. Jan Gummert und Prof. Dr. Volker Rudolph die Zusammenarbeit von Herzchirurgen und Kardiologen. „Der Eingriff wird am schlagenden Herzen vorgenommen, die defekte Klappe kann mit dem Katheter erreicht und dort die Katheterklappe eingesetzt werden. Von diesem schonenden TAVI-Verfahren profitieren vor allem ältere Patienten. Insgesamt verkürzt der Eingriff im Hybrid-OP den stationären Aufenthalt meist auf wenige Tage.“ Eine ebenso enge Zusammenarbeit gibt es im Kinderherzzentrum des HDZ NRW: Dr. Eugen Sandica und Prof. Dr. Stephan Schubert führen im Hybrid-OP-Saal sehr komplexe Operationen in Kombination mit Herzkatheterverfahren durch.