Das Motto der Auslobung in diesem Jahr lautete „Projekt als Exempel“: Es waren Projekte gefragt, die durch ihren exemplarischen Ansatz, wirksame Lösungsansätze zur Adaption und Weiterentwicklung des Krankenhausbaus aufzeigen.

Eingereicht wurden ein Dutzend Projekte aus der D-A-CH-Region. Drei Projekte mit eher konzeptionellen Ansätzen separierte die renommierte interdisziplinär besetzte Jury von den übrigen neun Projekten. Diese betrachteten die sieben Jurorinnen und Juroren hinsichtlich verschiedener Kriterien wie etwa der Adressierung für unterschiedliche Nutzergruppen sowie bestimmter Raumgruppen, der Patienten- und Nutzersicherheit, der Innovationskraft sowie der Skalier- und Übertragbarkeit.

Award geht zum dritten Mal ins Ausland

Nach Wien in 2022 und London im vergangenen Jahr ging der Award auch in diesem Jahr wieder ins Ausland und einmal mehr nach Österreich – nach Graz: Ausgezeichnet wurde die Erweiterung der Kinder- & Jugendpsychiatrie LKH Graz II Standort Süd. Bauherr ist die KAGes Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft mbH, verantwortlich für die Architektur zeichnet die Arbeitsgemeinschaft NOW Architektur ZT GmbH & Architekt DI Tinchon ZT GmbH. Das Projekt habe die Jury überzeugt, da es verschiedene Aspekte für ein zukunftsfähiges Krankenhaus vereine, und damit das Exempel gleich mehrfach statuiere, berichtet der Juryvorsitzende Michael Bergmann-Mitzel – Geschäftsführer der München Klinik Bau Projektgesellschaft mbH: Vom partizipatorischen Planungsprozess, über kleinteilige und häusliche Strukturen, und das Krankenhaus als Holzbau bis hin zu einem jungen Architekturbüro, das ein Krankenhaus plant.

Sonderpreis für Studierende

Der Sonderpreis ging an die Arbeit „Reflexionen über einen interdisziplinären Universitätskurs zum Thema Demenz und Design“. Die Autorinnen sind fünf Studentinnen des Fachbereiches für Architektur der TU München: Anna Brackhagen, Auguste Gasperaityte, Sânziana Maximeasa, Laura Schumann und Lisa Wunder – initiiert und begleitet wurde die Arbeit von Dr.-Ing. Birgit Dietz. „Die Jury beeindruckte der interdisziplinäre und praxisnahe Ansatz der Arbeit,“ fasste Bergmann-Mitzel die Entscheidung zusammen.

Neben je einer Urkunde erhielten die Preisträger aus Graz auch einen Kurzfilm mit Einblicken ins und O-Tönen der Mitwirkenden zum Projekt. Der Bauherr bekam zudem eine Plakette mit dem Award-Logo überreicht zur Anbringung im Haus. Die Jury versteht sich als interdisziplinäres Team: Stefanie Matthys, Architektin und Geschäftsfüherin ENAH (European Network Architecture in Health gGmbH); Corinna Mühlhausen, Trendcoach und Autorin (u. a. Health Report, Hrsg. Zukunftsinstitut), Dr. Holger Baumann, Klinikumvorstand a. D., Gesundheitsmanager und Berater; Michael Bergmann-Mitzel, Geschäftsführer, München Klinik Bau Projektgesellschaft mbH, Prof. Heinz Naegler, Krankenhausdirektor a. D. und Gesundheitsberater sowie Torsten Rantzsch, Pflegedirektor Universitätsklinikum Düsseldorf und Dr. Peter Gausmann, Experte für Patientensicherheit und Risikomanagement.

Über den Fachkongress hospital concepts

Das über zwei Jahrzehnte gewachsene Veranstaltungsformat hospitalconcepts – medizinzentren planen, errichten und betreiben versteht sich als wachsendes interdisziplinäres Experten-Netzwerk im Sinne einer lebendigen „Community“, die den kontinuierlichen Erfahrungsaustausch schätzt und pflegt mit dem Ziel, miteinander für die Praxis im Krankenhaus von zukunftsweisenden und innovativen Lösungen zu lernen und gemeinsam weiterzuentwickeln: Seit dem Jahr 2000 versammeln sich Ende Oktober für zwei Tage Experten wie Krankenausplaner, Architekten, Ingenieure und Vertreter aus den Bereichen Medizin und Pflege, Verwaltung und Forschung sowie Politik, um an konkreten Projektbeispielen über bauliche und infrastrukturelle Lösungen für die Herausforderungen im Gesundheitswesen zu diskutieren.