IMG schafft mit 41 Intensivbettplätzen zusätzliche Kapazitäten
Baukosten rund 26,6 Mio. Euro
Das ist eine logistische Herausforderung und ein spektakuläres Ereignis: Die Module werden bereits mit einem möglichst hohen Vorfertigungsgrad in den Werkshallen hergestellt (inkl. Dämmung, Fenster, Bodenbeläge bis hin zu technischen Vorinstallationen).
Seit Dienstag, 23. März 2021, liefern mehrere Schwerlasttransporter insgesamt 100 Module, an jedem Tag sind es etwa zehn Stück. Die Schwertransporter kommen aus Cadolzburg, haben Überbreite und fahren nachts die Universitätsmedizin Göttingen an. Täglich ab 8:00 Uhr laden die Großkräne im 45-Minutentakt die Module von den Transportern ab und führen sie auf der Baustelle zusammen. Der gesamte Aufbau erfolgt in zwei Bauabschnitten vom Dienstag, 22.03. bis zum 01.04. und vom 06.04. bis zum 10.04.
Für den Aufbau ist ein schwerer Mobilkran mit einer Traglast von 500 Tonnen und ein weiterer Kran mit einer Traglast von 200 Tonnen notwendig, der den Hauptkran beim Abladen und Aufstellen der Module unterstützt. Die Kräne stehen zwischen den Bettenhäusern.
Dr. Martin Siess, Vorstand Krankenversorgung der UMG, sagt: „Das neue Modulgebäude Intensivmedizin ist ein wichtiger Meilenstein für die Ertüchtigung der Universitätsmedizin Göttingen. An der UMG wird mit diesem Gebäude erstmals seit fast 45 Jahren ein Neubau für die Krankenversorgung errichtet. Wir sind froh, dass es mit diesem modularen Aufbau des Gebäudes schnell voran geht bei der Bewältigung der aktuellen Pandemie. Wir hoffen natürlich, dass sich die Lage im Sommer beruhigt. Mit diesem Neubau des Intensiv-Modulgebäudes sind wir an der UMG jedoch gerüstet, sollte es im Herbst wieder zu einer Zunahme neuer Fälle von COVID-19-Patient*innen kommen.“
Prof. Dr. Konrad Meissner, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, sagt zum Aufbau des neuen intensivmedizinischen Gebäudes: „Die Intensivmedizin an der UMG braucht dringend diese Verstärkung. Das ist jetzt eine riesige Chance. Wir machen was Gutes daraus.“ Prof. Dr. Thomas Paul, Direktor der Klinik für Pädiatrische Kardiologie, Intensivmedizin und Pneumologie, wird das Gebäude nach dem Abklingen der Corona-Pandemie für die Versorgung in der Kinderintensivmedizin nachnutzen. Prof. Paul sagt: „Das Gebäude ist für die Versorgung in der Kinderintensivmedizin an der UMG dringend notwendig. Es wird uns bei der Sicherstellung der medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen enorm weiterbringen.“ Der Aufbau des Gebäudes steht weitgehend im Zeit- und Kostenrahmen bestätigt Dipl.-Ing. Annette Lüdecke vom Baumanagement der UMG. Sie leitet den Bau des Intensivmodul-Gebäudes.
Die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) benötigt dringend weitere Kapazitäten für die Versorgung einer größeren Zahl schwer erkrankter COVID-19-Patient*innen. Das Land Niedersachsen hat für den Fall weiterer Corona-Wellen eine Ausweitung der Kapazitäten in der Intensivmedizin und ein Vorhalten von Betten und Personal angekündigt. Die UMG setzt diese Vorgabe um und errichtet dazu ein neues Gebäude für die Intensivmedizin in Modulbauweise. Das neue Modulgebäude Intensivmedizin (IMG) schafft 41 zusätzliche Intensivbettplätze. Die Kosten liegen bei etwa 26,6 Mio. Euro. Davon tragen das Land Niedersachsen 12 Mio. Euro, die UMG 14,6 Mio. Euro. Das neue Modulgebäude Intensivmedizin entsteht zwischen den Bettenhäusern 1 und 2 und soll im Sommer 2021 in Betrieb genommen werden. In der Nachnutzung ist das Gebäude für die kinderintensivmedizinische Versorgung vorgesehen.