Kinderanästhesie: Zertifizierung durch Fortbildung minimiert Risiken
21.02.2012 -
Zwischen acht und zehn Millionen Operationen werden in Deutschland jährlich durchgeführt; Kinder sind eher selten unter den Patienten. Dies ist einerseits ein grundsätzlich positiver Aspekt, der andererseits einen großen Nachteil mit sich bringt: Den Medizinern fehlt die Sicherheit der Übung, die häufig praktizierte Abläufe ermöglichen.
Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e. V. (DGAI) hat den Fortbildungsbedarf erkannt und eine Zertifizierung ins Leben gerufen, um die Versorgungsqualität zu verbessern. Ein wesentlicher Teil dieses Zertifikats besteht im Erlernen der notfallmedizinischen Maßnahmen am kritisch kranken Kind. Das AQAI Simulationszentrum Mainz bietet Medizinern jetzt mit einem Ein-Tages-Kurs die Möglichkeit, kompakt das nötige Wissen für das DGAI-Zertifikat zu erlangen.
Früh- und Neugeborene, Säuglinge und kritisch kranke Kleinkinder - sie sind die Risikogruppen, die um Kontext einer Operation einer besonderen Gefährdung bis hin zum Tod unterliegen. „Kinder haben einen sehr hohen Sauerstoffbedarf, aber keine Ressourcen - Schäden bis zum Tod sind dadurch in der Anästhesie möglich", beschreibt Prof. Dr. Dr. Kai Zacharowski die physiologische Herausforderung.
Strategien und Möglichkeiten zur Fortbildung sind in der Berufsgruppe vielfältig, fährt der Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Klinikum der J. W. Goethe-Universität Frankfurt fort. So werden in Universitätskliniken üblicherweise Ausbildungscurricula angeboten; auch in spezialisierten Kinderkliniken wird regelmäßig geschult. „In kleineren Krankenhäusern besteht jedoch eindeutig Bedarf an externem Training - anderenfalls sind die Risiken sehr hoch", so Prof. Dr. Dr. Zacharowski.
Viele Fortbildungsoptionen - wie lässt sich Expertise am besten vermitteln?
Je umfangreicher die Kurse sind, desto mehr Inhalte, also Lernstoff und Fähigkeiten, können sie theoretisch vermitteln. Mehr-Tages-Kurse bedeuten jedoch für die vielbeschäftigen Mediziner einen großen zeitlichen und finanziellen Aufwand. Prof. Dr. Dr. Zacharowski: „Effektivität ist der Schlüsselaspekt, daher ist der Tageskurs von AQAI ein perfektes Angebot."
Dieser Kurs startet mit der Vermittlung relevanten theoretischen Wissens zum aktuellen wissenschaftlichen Stand und mit Praxisbeispielen. In Szenarien, die Risikosituationen darstellen, führen die Kursteilnehmer im kleinen Team und in einer authentischen Arbeitsumgebung die notwendigen Arbeitsabläufe an Patientensimulatoren durch. Auch die erfolgskritische Kommunikation im Team wird hierbei geübt.
Speziell für den Kurs hat das AQAI modernste Kinder-Simulatoren erworben, die beste Voraussetzungen für realitätsnahe Szenarien schaffen. Praktische und schriftliche Prüfungen sowie Evaluationen der Teilnehmerleistung sind die weiteren Bestandteile des kompakten Kurses.
Unterstützung durch Expertenbeteiligung
Das AQAI Institut führt den Kurs gemeinsam mit spezialisierten Pädiatern als Dozenten durch. Zu diesen Experten zählen Oberarzt Dr. med. Süha Demirakca, Universitätsmedizin Mannheim / Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, und Oberarzt Ralf Gunter Huth, Kinderintensivstation, Universitätsmedizin Mainz / Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin. „Dieser Kurs eignet sich bestens als Refresher für früher Gelerntes; dieses Wissen ergänzt er durch neue Verfahren wie dem Legen einer Knochennadel. In Szenarien werden das Wissen und die Fertigkeiten dann abgerufen. Diese Herangehensweise wird von Kursteilnehmern sehr positiv angenommen; sie sind auch sehr dankbar dafür, dass erfahrene Dozenten mit Spezialkenntnissen aus der Kinderintensivmedizin detailliert Fragen beantworten können", erläutert Huth.
Prof. Dr. Dr. Zacharowskis Oberärzte und die erste Dienstgruppe haben am AQAI-Kurs teilgenommen; „sie haben ihn als sehr effektiv beurteilt, und mit seinen Bestandteilen als sehr gut aufgestellt. Ein sehr guter Kurs, den ich weiterempfehle", lautet Prof. Dr. Dr. Zacharowskis Resümee.
„Dieser nach DGAI-Vorgaben ausformulierte kompakte Kurs ist unsere punktgenaue Antwort auf die Nachfrage nach sicherer Qualifikation auf diesem risikoreichen Gebiet", betont Prof. Dr. med. Wolfgang Heinrichs, Anästhesist und Leiter des AQAI Simulationszentrums.
Eltern, die ihre Kinder zu einer OP schicken, wollen sichergehen, dass auch die Anästhesisten angemessen qualifiziert und ihre Kinder sicher sind. Das Leben der kleinen Patienten ist das höchste Gut; effektive Fortbildung ist die beste Grundbedingung für möglichst geringe Risiken. Neben der Verantwortung für die Patienten und deren Wohlergehen motivieren auch die Vorgaben der Haftpflichtversicherer die Krankenhausverantwortlichen dazu, die Qualifizierung ihres Personals auf diesem wichtigen Gebiet zu gewährleisten.
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