Auszeichnungen

KJF Klinik Josefinum erhält Preis für klinische Forschung

14.11.2023 - Auszeichnung für innovative Forschung zu Long-COVID bei Kindern und Jugendlichen

Für ihre klinische Forschungsarbeit zu Hormonveränderungen bei Kindern und Jugendlichen mit Long/Post-COVID sind das Long/Post-COVID- und Hormon-Team der Kinder- und Jugendklinik der KJF Klinik Josefinum, die zur Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e. V. (KJF Augsburg) gehört, mit dem Posterpreis für Grundlagenforschung der Deutschen Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -diabetologie (DGKED) im Rahmen der Jahrestagung in Ulm geehrt worden. Der Preis, der jährlich für klinische Forschung und für Grundlagenforschung verliehen wird, ging bislang erst zweimal an nicht-universitäre Kliniken.

„Die Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -diabetologie bekräftigt die innovative, medizinische Qualität unserer Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Mit den Ergebnissen leistet das Team um Chefarzt Privatdozent Dr. Thomas Völkl einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Behandlung von Long/Post-COVID bei Kindern und Jugendlichen. Ich gratuliere den Beteiligten ganz besonders zu diesem tollen Erfolg“, sagt Sebastian Stief, Geschäftsführer der KJF Klinik Josefinum und Vorstand Medizin der KJF Augsburg.

Unzureichende Stressantwort der Cortisol-Hormonachse als Behandlungsansatz

Der Forschungsbeitrag des Teams der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin baut auf eine Arbeit der renommierten Yale-Professorin Akiko Iwasaki auf. Darin wurde von veränderten Cortisol-Werten – ein lebenswichtiges Hormon der Nebennierenrinde – bei Long-COVID-Patient*innen berichtet. Das Team der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der KJF Klinik Josefinum nahm diese Daten in seine Diagnostik bei Kindern und Jugendlichen mit schwerem Verlauf einer Long/Post-COVID-Erkrankung auf. Gleichzeitig erweiterte es die Diagnostik um eine sogenannte funktionelle Testung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse. Dies geschah mittels einer stationär durchgeführten Metyrapon-Testung, die nur an den großen pädiatrischen Hormonzentren als Routinediagnostik etabliert ist.

Ergebnis: Ein Drittel der getesteten Patient*innen hatten zu niedrige gegenregulatorische Cortisol-Werte, die entsprechend für drei Monate behandelt wurden. Etwa zwei Drittel der auf diese Weise behandelten Patient*innen berichteten von einer Besserung ihrer Symptome. Diesen innovativen, ergänzenden Ansatz der multiprofessionellen Diagnostik und mehrschichtigen Behandlung von Long/Post-COVID bei Kindern und Jugendlichen hatte zuvor kein anderes Zentrum in Deutschland gewählt, weshalb die Forschungsarbeit die ehrenvolle Zuordnung zur Grundlagenforschung erhielt.

Die Autor*innen der wissenschaftlichen Arbeit mit dem Titel „Long/Post-Covid und ausgeprägte Fatigue bei Kindern und Jugendlichen: Hinweise auf eine gestörte Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA) im Metyrapon (Metopiron®)-Test“ sind Dr. Anne Enninger als Erstautorin sowie Dr. Charlotte Wörner, Dr. Isabelle Seraphim, Leitender Psychologe Marco Monaco, iSPZ-Leiter Dr. Johannes C. Stoffels und als verantwortlicher Leiter der Untersuchung Priv.-Doz. Dr. Thomas Völkl.

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