Auszeichnungen

Klinikverbund verleiht zum sechsten Mal Qualitätspreis für innovative Projekte

01.08.2023 - Am 25. Juli 2023 richtete der QuMiK-Klinikverbund in Markgröningen seine Jahresveranstaltung mit rund 160 Teilnehmern aus.

Die Verbesserung von Qualität und Wirtschaftlichkeit in Krankenhäusern sowie die gegenseitige Vernetzung ist seit 22 Jahren das Ziel der Kliniken im Verbund „Qualität und Management im Krankenhaus“ (QuMiK). Die Verbundvertreter gaben einen beeindruckenden Überblick über die zahlreichen Aktivitäten zur Kooperation und zum partnerschaftlichen Miteinander der QuMiKKrankenhäuser in Baden-Württemberg.

 

QuMiK-Geschäftsführer Thorsten Hauptvogel stellte die wichtigsten Entwicklungen im QuMiK-Verbund vor und würdigte dabei den Austausch sowie die erreichten Erfolge der letzten Jahre. „Der QuMiK-Verbund wurde 2001 durch 5 kommunale Klinikträger gegründet und umfasst heute 14 Klinikgesellschaften mit 42 Krankenhäusern sowie Gesundheitseinrichtungen. Gemeinsam haben sich die QuMiK-Mitglieder ein besonderes Netzwerk mit engen fachlichen Verflechtungen aufgebaut mit 23 Arbeitsgruppen sowie 10 themenbezogenen Gruppen, von dem der Verbund auf unterschiedlichsten Ebenen profitiert“, so Hauptvogel.

Im Rahmen der Festveranstaltung wurde bereits zum sechsten Mal der QuMiK Qualitätspreis verliehen. Ziel des Qualitätspreises ist es, innovative Projekte der Mitgliedshäuser zu würdigen und für die anderen transparent zu machen -
Nachahmung ist hier ausdrücklich erwünscht! Dieses Jahr wurden insgesamt 27 Projekte von den Verbundmitgliedern eingereicht.

Der erste Preis ging an das Team der Klinik für Gefäßchirurgie im RKH Klinikum Ludwigsburg für ihr Projekt „Aktives Angehörigentelefonat – we call you“. Eine hohe Patientenzahl bei gleichzeitig wachsendem Fachkräftemangel und
wachsender Bürokratie führen dazu, dass Ärzte und Pflegekräfte zunehmend weniger Zeit für Patienten und Angehörige haben und die Kommunikation meist für beide Seiten nicht zufriedenstellend ist. Das Team der Klinik für Gefäßchirurgie im RKH Klinikum Ludwigsburg erarbeitete ein Konzept, um den Informationsfluss mit den Angehörigen zu verbessern, die Zahl der Angehörigentelefonate zu reduzieren, die Organisation der Weiterversorgung der Patienten durch die Angehörigen zu verbessern und ihre Zufriedenheit zu erhöhen. Kern des Projektes sind strukturierte Anrufe durch das geschulte Klinikpersonal, um Angehörige zeitnah über die Situation der behandelten Verwandten zu informieren.

Der zweite Platz ging ebenfalls an das RKH Klinikum Ludwigsburg für das Projekt „Dashboards für die Organisation des Entlassungsmanagements“. Die Abteilung Zentrale Informationsverarbeitung (ZIV) erhielt die Auszeichnung für eine selbst
entwickelte EDV-Lösung zur Umsetzung des Entlassungsmanagements. Jede am Entlassprozess beteiligte Berufsgruppe erhält damit in übersichtlicher Form alle relevanten Informationen zur Entlassung auf einen Blick. Das Projekt wurde
standortübergreifend umgesetzt.

Den dritten Preis erhielt die Kinder- und Jugendpsychiatrie des Klinikums Esslingen für das Projekt „Minimierung von Fixierungen in der KJP“. Durch architektonische Gestaltung und kontinuierliche Deeskalationsschulungen konnte trotz einer Vielzahl von Akutaufnahmen in den zurückliegenden Jahren vollständig auf Fixierungen verzichtet werden. Dadurch ließ sich die Mitarbeit und Motivation von Patienten hinsichtlich therapeutischer Prozesse deutlich verbessern. Zudem wird das Maß an Zufriedenheit und Sicherheit unter den Mitarbeitern erhöht und psychische und physische Belastungen, die mit
Fixierungen einhergehen, werden vermieden.

Zusätzlich wurde ein Sonderpreis für „Umwelt und Nachhaltigkeit“ ausgelobt. Ausgezeichnet wurde das Projekt „Nachhaltige Speisenversorgung“ der SLK-Kliniken Heilbronn. Das gemeinsam von der SLK-Umweltkommission und der SLK-Service GmbH ins Leben gerufene Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, einerseits den Speisenverwurf signifikant zu reduzieren, andererseits den Fleisch- und Wurstkonsum sinnvoll zu verringern. Dass dabei die Patienten nicht unzufriedener werden, besaß oberste Priorität. Als Schlüssel zum Erfolg hat sich eine verbesserte und individuellere Menüabfrage bei Patienten herauskristallisiert. So konnte erreicht werden, dass die Küche den tatsächlichen Bedarf der Patienten besser abdecken kann, was wiederum dazu führt, dass deutlich weniger Verwurf schon bei der Zubereitung und Bereitstellung der Speisen entsteht. Portionsgrößen werden auf geringere Mengen angepasst, beim Dessert und Frühstück gibt es mehr Auswahl- und Abwahlmöglichkeiten. Darüber hinaus wurde die Speiseplanung auf ein zusätzliches vegetarisches Gericht umgestellt, anstatt zweier Fleischgerichte.

Des Weiteren wurde auf die Krankenhausreform eingegangen. Prof. Dr. Jörg Martin, Geschäftsführer des QuMiK-Mitgliedes RKH Regionale Kliniken Holding und Services GmbH, schilderte die aktuellen Entwicklungen zur Reform und zu
erwartende künftige Auswirkungen für den Gesundheitssektor und die Krankenhäuser. Dr. Ingo Hüttner, Geschäftsführer des QuMiK-Mitgliedes Alb Fils Kliniken GmbH, berichtete zu einem neuen QuMiK-Projekt „Tagesstationäre Multiprofessionelle Schmerztherapie“, das in Abstimmung mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg entwickelt wird. Im Rahmen des Projektes soll ein Netzwerk zwischen den QuMiK-Kliniken zur Behandlung von speziellen Schmerzpatienten aufgebaut werden. Durch dieses Netzwerk erhalten die Patienten Zugang zu einer ambulanten und teilstationären interdisziplinären multimodalen Schmerztherapie.

Festredner Prof. Dr. Dr. h.c. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender Universitätsklinikum Schleswig-Holstein AdÖR (UKSH) hielt einen spannenden Vortrag zur Nachhaltigkeit und Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie am Beispiel des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein.

Der Verbund entwickelt sich kontinuierlich weiter. Die Geschäftsführer der Mitgliedshäuser haben für das laufende Jahr die strategischen Schwerpunktthemen Kooperation und stärkere Vernetzung im Bereich Labor und Mikrobiologie, Umsetzung eines QuMiK-einheitlichen Delirkonzeptes und Aufbau eines Netzwerkes zur tagesstationären multiprofessionellen Schmerztherapie sowie politische Aktivitäten wie Treffen mit Politikvertretern sowie stärkere Positionierung zu aktuellen gesundheitspolitischen Themen festgelegt.

„Der QuMiK-Verbund hat sich in 22 Jahren sehr gut zu verschiedenen Themen vernetzt. Diese Entwicklung ist notwendig, damit wir für die künftigen Strukturveränderungen des Gesundheitswesens gut aufgestellt sind“, betont QuMiK-Verbundsprecher Prof. Dr. Hans-Jürgen Hennes.

Kontakt

SLK-Kliniken Heilbronn GmbH

Am Gesundbrunnen 20 – 26
74078 Heilbronn

+49 7131 49 0
+49 7131 49 24 99

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