Kombination aus digitaler Vitaldatenmessung und KIS sorgt für mehr Zeit bei Patienten
07.09.2022 - Am Kreisklinikum Siegen erfassen Pflegekräfte über die Welch Allyn Connex Spot Monitore von Baxter die Vitalparameter direkt am Patientenbett.
Die Datenübertragung erfolgt dabei automatisch in das Krankenhausinformationssystem M-KIS von Meierhofer. Im Vergleich zu der papierbasierten Dokumentation ergibt sich daraus eine Zeitersparnis von bis zu drei Minuten pro Patient.
Die Pflegedokumentation am Kreisklinikum Siegen erfolgt komplett digital: Die Welch Allyn Connex Spot Monitore von Baxter messen Blutdruck, Sauerstoffsättigung, Pulsrate und Atemfrequenz direkt papierlos am Patientenbett. Sobald die Pflegekraft auf dem Touchscreen auf „Speichern“ drückt, erfolgt die automatische Übertragung der Messwerte in die digitale Patientenkurve des Krankenhausinformationssystem M-KIS von Meierhofer. Die Daten sind danach sofort in der Patientenakte und je nach Szenario auch in der Manchester-Triage-Dokumentation in M-KIS für alle Klinikmitarbeiter sichtbar, sofern sie die erforderlichen Berechtigungen dafür besitzen.
Messung belegt Zeitersparnis
Eine im April und Mai 2022 durch Baxter durchgeführte stichpunktartige Beobachtung der Messdauer bei der Vitalwerteerfassung auf den chirurgischen Stationen 12 und 14 am Kreisklinikum Siegen bei insgesamt 29 Patienten untermauert die Zeitersparnis. Dabei wurden drei verschiedene Situationen per Stoppuhr begleitet: Im ersten Szenario erfasst die Pflegekraft die Vitaldaten manuell am Patientenbett und dokumentiert diese anschließend auf Papier. Im zweiten Szenario erfolgt die Vitaldatenerfassung mit Hilfe der Welch Allyn Spot Monitore, die anschließende Dokumentation findet aber noch auf Papier statt. Im dritten Szenario wird die Vitaldatenerfassung abermals mit Hilfe der Vitalzeichenmonitore vorgenommen, die Daten werden jedoch digital in M-KIS übertragen. Die Messung zeigte, dass Pflegekräfte bei der komplett digitalen Vitaldatenerfassung bis zu drei Minuten mehr Zeit am Patientenbett gewinnen, als im ersten Szenario bei der manuellen Vitaldatenerfassung mit papierbasierter Dokumentation. Im Durchschnitt ergibt sich daraus eine Zeitersparnis von 63 Prozent.
„Unser Anliegen bei Baxter ist es, eine effizientere Pflege zu ermöglichen und Pflegeergebnisse zu verbessern. Die effiziente Gestaltung der Arbeitsabläufe im Pflegealltag erreichen wir durch unsere innovativen Technologien, die maßgeblich zur Messgeschwindigkeit beitragen“, bekräftigt Steffen Bärenwald, Business Unit Head für Frontline Care Germany bei Baxter. „Dazu liefert die hier stichpunktartig erfasste Zeitersparnis einen sehr guten Beleg. Danach leistet die automatische Übertragung in die elektronische Patientenakte ihr Übriges. Die Pflegekraft wird durch die automatische Messung und Dokumentation der Vitalzeichen auf den Normalstationen entlastet und hat mehr Zeit für die Pflege des Patienten.“
Stationsübergreifende Workflows
Das Kreisklinikum Siegen profitiert dabei auch von effektiveren, stationsübergreifenden Workflows sowie einer einheitlichen Dokumentation und Datenbasis. Gleichzeitig erhöht sich die Patientensicherheit durch Minimierung des Risikos von fehlerhafter Datenübertragung.
„Bisher wurden die Werte nach dem Messen auf Handzetteln notiert und mussten später von der Pflegekraft in die digitale Patientenakte von Hand übertragen werden oder wurden sogar ganz und gar auf Papier festgehalten“, blickt Rainer Denker, Kaufmännischer Direktor, Prokurist und Leiter für IT Compliance, Vertragsmanagement und Zukunftsprojekte am Kreisklinikum Siegen, zurück. „Mit dem neuen Workflow können sich die Pflegekräfte als erstes direkt am Gerät mit ihrer Personalnummer mittels Barcode einloggen und im zweiten Schritt den Patienten per Barcode-Scan auf dem Patientenarmband sicher und verwechslungsfrei identifizieren. Auch Übertragungsfehler werden damit ausgeschlossen.“
Großangelegte Digitalisierungsstrategie
Das Kreisklinikum Siegen verfolgt eine übergreifende, großangelegte Digitalisierungsstrategie in allen 12 Fachkliniken mit dem Ziel, die Papierakte vollständig abzulösen. Das Klinikum, das seit mehr als 20 Jahren das Krankenhausinformationssystem M-KIS von Meierhofer im Einsatz hat, wechselte in einem mehrstufigen Prozess auf die neue Generation von M-KIS. Mit dem Umstieg auf die digitale Fieberkurve in M-KIS und der Ausweitung des Patientendatenmanagementsystems M-PDMS der Meierhofer Medizintechnik GmbH auf der Intermediate Care und Stroke Unit sowie auf einer Weaningzentrum hat das Kreisklinikum die Arbeit auf Papier bereits deutlich reduziert. Mit dem Produktivstart der neuen Medikationslösung, der Mitte Mai 2022 stattgefunden hat, und dem Go-Live der mobilen Lösungen, ist die Papierakte komplett entfallen.
„An dieser Integration beeindrucken zwei Dinge: Erstens die durch die Automatismen der Real-time-Datenübernahme in die M-KIS Kurve entstandenen Mehrwerte für die Anwender durch die gewonnene Behandlungszeit und für die Patienten eine höhere Behandlungsqualität durch vermiedene Übertragungsfehler. Zum zweiten die auf eine gemeinsam getragene IT-Strategie ausgerichtete Partnerschaft zwischen Baxter, dem Kreisklinikum Siegen und Meierhofer“, berichtet Christian Köhl, Bereichsleitung Kundenprojekte & Vertrieb, Meierhofer.
Gemeinsames Webinar am 20.September 2022
In einem gemeinsamen Webinar berichten Rainer Denker vom Kreisklinikum Siegen, Marc Menne und Katja Breitenfeld von Baxter sowie Pia Mayerhöffer, Consultant bei Meierhofer, über das Projekt und gehen konkret auf den Nutzwert der Digitalisierung für die Pflege ein. Das Webinar findet am Dienstag, den 20. September 2022, 10 bis 11 Uhr, statt. Es besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Interessenten können sich hier anmelden.