Land Hessen und Rhön-Klinikum vereinbaren Zukunftskonzept für das UKGM
30.01.2013 -
Die Hessische Landesregierung, die Rhön-Klinikum AG und die beiden Universitäten in Gießen und Marburg haben sich auf eine gemeinsame Vereinbarung zur Zukunft des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM) geeinigt. Ziel ist eine Weiterentwicklung der medizinischen Spitzenversorgung in Mittelhessen, die Sicherstellung von erstklassiger Forschung und Lehre, eine Verbesserung der Arbeitsplatzsicherheit für die rund 9.700 Beschäftigten und eine intensivere Zusammenarbeit zwischen dem Land, den Universitäten, dem UKGM und seinem Träger, der Rhön-Klinikum AG.
In der Vereinbarung wurde der Start des Partikeltherapiezentrums auf den Marburger Lahnbergen spätestens zum Jahresende 2013 ebenso festgeschrieben wie der Beginn von Sanierungsmaßnahmen an bestehenden Gebäuden und der Neubau von drei Kliniken. Im Gegenzug wird das UKGM hessische Investitionsfördermittel erhalten und einen Strukturausgleich in Höhe von drei Millionen Euro pro Jahr zur Unterstützung von Forschung und Lehre an zwei getrennten Standorten. "Damit sehen wir unser wesentliches Anliegen, eine Gleichstellung mit vergleichbaren universitären Kliniken in Hessen, als annähernd erreicht an", so Dr. Dr. Martin Siebert, Vorstandsvorsitzender der Rhön-Klinikum AG
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Im Februar 2006 hat die Rhön-Klinikum AG mit großem Engagement die Verantwortung für medizinische Spitzenversorgung in der Großregion Mittelhessen und für 9.700 Arbeitsplätze in der Region übernommen.
„Rhön steht für Innovation, Verlässlichkeit und nachhaltiges Wirtschaften. Diesen Weg werden wir fortsetzen: Wir unterstützen das Land und die Kommunen auch in Zukunft in der universitären Spitzenmedizin sowie in Forschung und Lehre", so Dr. Dr. Martin Siebert. Rund 550 Mio. € seien seit 2006 in die Region, in erstklassige Medizin und sichere Arbeitsplätze geflossen. „Wir wollen und können diesen Weg im besten Sinne des Patienten nur gemeinsam fortsetzen. Mein Dank gilt daher dem engagierten Einsatz aller Beteiligten, insbesondere dem Hessischen Ministerpräsidenten, der Wissenschaftsministerin und den beiden Universitätspräsidenten", sagte Dr. Dr. Siebert weiter.
Martin Menger, der Vorsitzende der Geschäftsführung des UKGM ergänzte:„Wir konnten mit Hilfe des McKinsey-Gutachtens im Herbst vergangenen Jahres bereits eine Reihe neuer Lösungsansätze aufzeigen, die wegen der massiv verschlechterten Rahmenbedingungen, etwa bei Fallpauschalen und Mehrleistungsabschlägen, notwendig wurden. Einige Herausforderungen können wir aus eigener Kraft angehen. Bei anderen ist die Unterstützung des Landes Hessen erforderlich. Wir sind zuversichtlich, das UKGM auf der Basis unserer gemeinsamen Vereinbarung medizinisch, pflegerisch und wirtschaftlich erfolgreich weiterentwickeln zu können."
Im Einzelnen wurde vereinbart:
- Start der Partikeltherapie in Marburg mit Patientenbehandlung spätestens zum 31. Dezember diesen Jahres geplant; das Land Hessen verzichtet im Gegenzug darauf, seine Rechtsansprüche durch Erhebung einer Klage zu verfolgen.
- Ein Stellenmoratorium bis Ende 2014. Dazu sollen die Ergebnisse des McKinsey-Gutachtens ergebnisoffen mit Betriebsräten und Tarifpartnern besprochen werden.
- Das UKGM wird 150 der 367 sogenannten Rückkehrer im Zuge eines Personalgestellungsvertrages übernehmen. Rund 100 verbleiben beim Land Hessen. Für einen weiteren Teil sollen Möglichkeiten zum vorzeitigen Ausscheiden aus dem Arbeitsleben gesucht werden.
- Die Rhön-Klinikum AG wird - im Jahr 2013 beginnend - drei Kliniken in Gießen und Marburg neu bauen und an anderen Stellen erforderliche Sanierungsmaßnahmen durchführen.
- Mehr Mitwirkungs- und Kontrollrechte des Landes Hessen sollen durch vier weitere Mitglieder im Aufsichtsrat, einen neu einzurichtenden Beirat und einen Ombudsmann realisiert werden.