Aus den Kliniken

Lichtschutzfaktor für die Reha

27.06.2024 - Die Dr. Becker Klinikgruppe hat für ihre bundesweiten Standorte Hitzeschutzkonzepte entwickelt. Sie sollen insbesondere Patienten in Hitzeperioden schützen und verhindern, dass zu hohe Temperaturen Einfluss auf den Rehaerfolg nehmen.

Hitze kann die Gesundheit stark beeinträchtigen. So gefährden Herz- und Kreislaufprobleme, Dehydrierung oder ein Hitzeschlag besonders ältere und kranke Menschen. Auch bei Patienten mit psychischen Haupt- und Nebenerkrankungen können extrem hohe Temperaturen die Symptome verstärken. Als Rehabilitationsklinik mit psychosomatischer, psychokardiologischer und kardiologischer Abteilung hat die Dr. Becker Klinik Möhnesee Erfahrung mit beiden Patientengruppen. Seit Jahren setzen Klinikmitarbeitende aus Medizin, Therapie, Pflege, Gastronomie und Haustechnik je nach Bedarf Schutzmaßnahmen bei hohen Außentemperaturen um. Seit Anfang 2023 sind diese Maßnahmen erstmalig systematisch erfasst und, ergänzt um neue Ansätze, in einem Hitzeschutzkonzept festgehalten worden. Das Konzept wurde in der Dr. Becker Klinik Möhnesee pilotiert und im Anschluss auf die anderen sieben Standorte der Klinikgruppe übertragen. Für die Hitzeschutzpläne orientieren sich die Kliniken an Empfehlungen bundesweiter Arbeitsgruppen und Ministerien wie z. B. die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) e. V. oder das Bundesumweltministerium.

Verantwortung für Patienten und Mitarbeitende

Als erste der acht Dr. Becker Rehakliniken entwickelte die Klinik am Möhnesee ein Hitzeschutzkonzept. Sie folgte damit der WHO-Empfehlung, Hitzeschutzpläne mit klar definierten (Verhaltens-)Maßnahmen bereit zu halten. Das Konzept fokussiert vor allem fünf Ziele: 1) hitzebedingte Komplikationen bei der Rehabilitation zu verhindern, 2) den Rehabilitationserfolg trotz temperaturbedingter Einschränkungen zu sichern, 3) alle Maßnahmen schnell umzusetzen, 4) ein Hitzewarnsystem zu nutzen und 5) gesundheitsfördernde Arbeitsbedingungen für Mitarbeitende zu schaffen.

Geregelte Zuständigkeiten, klare Abläufe

Bewegungstherapien in den kühleren Morgenstunden, zusätzliche Schattenspender in den Außenbereichen, Mitarbeiterschulungen zu hitzebedingten Gesundheitsschäden und angepasste Medikamentenlagerung sind Beispiele für Hitzeschutzmaßnahmen der Dr. Becker Klinik Möhnesee. Für ihre Planung nutzen die Mitarbeitenden Vorhersagen sowie Empfehlungen von Warnapps und validen Quellen wie dem Deutschen Wetterdienst. Dieser ordnet Hitze in drei (Warn-)Stufen ein: Warnstufe 1: eine „starke Wärmebelastung“ besteht bei einer gefühlten Temperatur über etwa 32 Grad C und wenn es nachts nur gering abkühlt. Bei der Warnstufe 2 besteht eine „extreme Wärmebelastung“ und die gefühlte Temperatur liegt über 38 Grad C.

In der Klinik messen Haustechniker in den Sommermonaten täglich die Temperatur an definierten Orten im Innen- und Außenbereich. Diese und andere Zuständigkeiten sind im Hitzeschutzkonzept festgelegt. Zusätzlich zu den Hauptverantwortlichen sind auch deren

Stellvertreter in dem Dokument für alle Mitarbeitenden im Intranet zu finden. Die Hitzeeinsatzleitung wird durch die Klinikleitung gebildet. Von ihr geht bei Hitze die Kommunikation an die agierenden Bereiche aus.

Pilotprojekt unternehmensweit im Notfallmanagement übernommen

Alle acht Dr. Becker Kliniken haben mittlerweile nach dem Vorbild der Dr. Becker Klinik Möhnesee eigene Hitzeschutzkonzepte als Teil ihres Notfallmanagements formuliert und teilweise durch eigene Maßnahmen ergänzt. Medizinische Mitarbeitende werden in Digital- oder Präsenzschulungen zu hitzebedingten Gesundheitsschäden weitergebildet. Damit sollen sie sensibilisiert werden, Risikogruppen für hitzebedingte Gesundheitsbeeinträchtigungen frühzeitig zu erkennen. Auch die Patienten besuchen während ihres Rehaaufenthaltes eine Schulung zum Thema Planetary Health, in der sie Präventions- und Verhaltensmöglichkeiten bei Hitze kennenlernen.

Die Hitzeschutzkonzepte sind Teil der unternehmensweiten Nachhaltigkeitsinitiative Natürlich für morgen der Dr. Becker Klinikgruppe. Mit der Initiative möchte das Nachhaltigkeitsreferat der Klinikgruppe Ressourcen schonen, umweltfreundlich handeln und für das Thema sensibilisieren. Außerdem sollen auch die gesundheitlichen Folgen, die der Klimawandel mit sich bringt, in den Blick genommen und Reha-Konzepte entsprechend angepasst werden. An den einzelnen Klinikstandorten setzen sich die Mitarbeitende in interdisziplinären Nachhaltigkeitszirkeln dafür ein.

Für Hitzeschutz und Nachhaltigkeit sensibilisieren

Am 05. Juni fand der bundesweite Hitzeaktionstag unter dem Motto „Deutschland hitzeresilient machen – wir übernehmen Verantwortung“ statt. Ein breites Bündnis aus Akteuren des Gesundheitssektors und der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) e. V. machte so auf die gesundheitlichen Risiken durch Hitze aufmerksam. Auch die Dr. Becker Klinikgruppe nutzte den Aktionstag, um auf ihren Social-Media-Kanälen sowie dem Mitarbeitermagazin auf das Thema aufmerksam zu machen. Am 6. Juni präsentierte die Klinikdirektorin der Dr. Becker Klinik Möhnesee, Franziska Reitspieß, auf dem Nachhaltigkeitswerkstattgespräch der Deutschen Rentenversicherung Bund das Hitzeschutzkonzept ihrer Klinik als Praxisbeispiel. Um auf die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen, sind Anlässe wie der Hitzeaktionstag oder die regelmäßigen Werkstattgespräche der Deutschen Rentenversicherung wichtige Gelegenheiten zum Branchenaustausch. Denn gerade Gesundheitseinrichtungen haben die Möglichkeiten und auch den Auftrag, für diese Themen zu sensibilisieren.

Kontakt

Dr. Becker Klinikgruppe

Parkstraße 10,
50968 Köln
Deutschland

0221 93 46 47-22

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