Markteinführung von Medizinprodukten: Simulation hilft Risiken für Patienten vermeiden
12.06.2012 -
Wenn Medizinprodukte neu eingeführt werden, muss das Personal im ersten Schritt die richtige Anwendung lernen und üben. Häufig birgt diese Phase erhebliche Risiken für die Patienten. Simulation in der Medizin hilft jetzt, den Mitarbeitern Anwendungskompetenz bis hin zu den neuen Handgriffen zu vermitteln und zugleich den Patienten die größtmögliche Sicherheit zu bieten.
Der Pharma-Hersteller Baxter bietet weltweit unter anderem anästhetische Präparate wie Suprane (Desfluran, USP) und Forane (Isofluran, USP) an. Aktuell ist Baxter bestrebt, seinen Marktanteil im Nahen Osten insbesondere mit Desfluran auszubauen. Damit das medizinische und pflegerische Personal den Umgang mit dem Anästhetikum rasch einüben kann, ohne Patienten zu gefährden, arbeitet der Hersteller jetzt mit dem Simulationszentrum AQAI zusammen.
Technik und Know-how aus Deutschland für Saudi-Arabien
Die Mainzer Experten stellten Simulatoren, Geräteumgebung und ausgereifte Szenarien zusammen, die wirklichkeitsnah das Anwendungsumfeld repräsentieren. Die Technik beinhaltet dabei das Erhitzen, Verdampfen sowie das reale „Einwaschen" und „Auswaschen" des Anästhetikums. Unter anderem waren hierbei klimatische Schwierigkeiten zu überwinden: Der Siedepunkt von Desfluran liegt bei knapp 23 C, ein häufig überschrittenes Temperaturniveau im Nahen Osten.
Diese Simulationskonfiguration wurde im Universitätsklinikum von Riyadh in Saudi-Arabien installiert. Ähnliche AQAI-Installationen gingen nach Großbritannien, Russland, Ägypten und Südafrika, wo sie die Markteinführung maßgebend unterstützten und heute in der Routine für die Fortbildung bei der Anwendung von Anästhetika dienen.
Erster Simulationskurs erfolgreich durchgeführt
Mitte Mai veranstaltete die regionale Organisation von Baxter die erste simulationsbasierte Schulung für Desfluran in Saudi-Arabien. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf der Szenarien. Sie funktionierten problemfrei und unseren Erwartungen entsprechend, und sie brachten bei den Teilnehmern den gewünschten Lerneffekt", so der Baxter-Vertriebsverantwortliche Ala Asi. Er hat auch bereits Vorstellungen zu einer weiteren Optimierung: „Künftig werden wir die Anwendung von Suprane noch stärker in den Mittelpunkt rücken; ferner wollen wir Szenarien entwickeln, mit denen sich die Unterschiede zwischen der Handhabung von Suprane im Vergleich zu Sevofluran und Isofluran vermitteln lassen". Dabei wird Baxter mit AQAI zusammenarbeiten. Die nächste simulationsbasierte Schulung zu Anästhetika in Riyadh ist für Ende September geplant.
„Unser innovativer Ansatz unterstützt Hersteller und Leistungserbringer dabei, eine sichere Anwendung neuer Produkte durch das Personal zu gewährleisten - ohne das Leben und Wohlergehen von Patienten zu gefährden", betont Prof. Dr. med. Wolfgang Heinrichs, Anästhesist und Leiter des AQAI Simulationszentrums. Er sieht ein großes Potenzial für den Einsatz der Simulation für weitere Produkte aus Pharma und Medizintechnik.
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