Merck plant Effizienzsteigerungsmassnahmen für Merck Serono
24.04.2012 -
Merck gab heute Effizienzsteigerungsmassnahmen bekannt, die das Unternehmen in Bezug auf das operative Geschäft von Merck Serono in der Schweiz plant. Sie sind Teil des im Februar vorgestellten umfassenden Transformationsprogramms von Merck, mit dem das Unternehmen auf bedeutende Marktveränderungen, zunehmenden Wettbewerb in wichtigen Produkt-bereichen und Effizienzmängel in der Organisation eingeht.
"Die geplanten Massnahmen für Merck Serono in der Schweiz sind notwendig, um langfristig unsere globale Wettbewerbsposition sowie unsere Zukunft in einem sich rasch ändernden Markt zu sichern", sagte Stefan Oschmann, Mitglied der Geschäftsleitung von Merck und verantwortlich für die Sparte Merck Serono. "Bedauerlicherweise sehen die geplanten Massnahmen die Schliessung unserer Zentrale in Genf vor. Damit sollen ein Personalabbau und die Verlagerung bestimmter in der Schweiz beheimateter Funktionen an andere Merck-Standorte einhergehen. Wir arbeiten eng mit den entsprechenden Interessensgruppen, insbesondere den betroffenen Arbeitnehmern, an sozial verantwortlichen Lösungen. Im Zuge dessen prüfen wir auch die Möglichkeit spezieller unternehmerischer Partnerschafts-programme und Versetzungsvorschläge."
Um bestehende Doppelstrukturen aufgrund zweier europäischer Zentralen abzubauen, beabsichtigt Merck Serono, sämtliche Hauptverwaltungsfunktionen in einem Merck Serono Campus in Darmstadt zusammenzufassen. Zusätzlich plant das Unternehmen, wichtige Positionen im Bereich Forschung und Entwicklung von Genf nach Darmstadt, Boston (USA) und Peking (China) zu verlagern. Dadurch soll wissenschaftliche Expertise im Biotech-Zentrum in Boston gebündelt und gewährleistet werden, so dass in sämtlichen wichtigen Wachstumsmärkten klinische Entwicklung auf dem neusten Stand der Technik stattfinden kann. Infolge dessen ist geplant, über 750 Positionen der 1.250 derzeit in Genf angesiedelten Stellen an die genannten Standorte zu verlegen. Rund 500 der derzeit in Genf angesiedelten Stellen sollen wegfallen, um Doppelstrukturen zu vermeiden und eine schlankere und agilere Organisation zu etablieren. In diesem Zusammenhang ist vorgesehen, den Standort in Genf zu schliessen.
Trotz dieser geplanten Massnahmen wird Merck Serono mit seiner Produktion weiterhin in der Schweiz präsent sein. So sollen Biotech-Produkte auch in Zukunft in Aubonne und Corsier-sur-Vevey (beide Kanton Waadt) hergestellt werden. Dennoch plant Merck Serono, rund 80 Stellen an den drei Schweizer Produktionsstandorten Aubonne, Corsier-sur-Vevey und Coinsins zu streichen. Der bestehende Produktionsbetrieb der Sparte in Coinsins soll hauptsächlich nach Aubonne verlagert werden. Um näher an den wichtigen Produktionsstandorten zu sein, beabsichtigt Merck Serono, von den geplanten 750 Positionen über 130 Stellen mit Bezug zu Produktionsfunktionen von Genf in die Umgebung von Aubonne im Kanton Waadt umzusiedeln. Die Sparte beabsichtigt, ihre Schweizer Vertriebsorganisation in Zug zu belassen.
Die Konsultationsgespräche mit den Mitarbeitern werden am 25. April 2012 beginnen. Während dieser Phase wird das Unternehmen Alternativvorschläge der Mitarbeiter sammeln und auswerten. Merck Serono beabsichtigt, wo immer möglich sozial verträgliche Lösungen zu finden und mit kantonalen Interessensgruppen Versetzungschancen für betroffene Arbeitnehmer zu erarbeiten. Aktuell hat die Sparte weltweit rund 17.000 Mitarbeiter, davon etwa 1.250 in Genf.
Zusätzlich wird ein eigens dafür zusammengestelltes Team Mitarbeiter und kantonale Interessengruppen unterstützen, mögliche Spin-off- und Start-up-Chancen ausserhalb von Merck Serono zu evaluieren, die unter Umständen ein langfristiges Potenzial aufweisen. Zu diesem Zweck ist Merck Serono bereit, bis zu 30 Mio. € Anschubkapital für Tätigkeiten und Wirkstoffsubstanzen zur Verfügung stellen, die nicht dem Kern der derzeitigen und künftigen geschäftlichen Ziele von Merck Serono entsprechen.
Nach Abschluss des Konsultationsprozesses und der Auswertung der Ergebnisse beabsichtigt das Unternehmen, in der zweiten Hälfte 2012 mit den Versetzungen und dem Stellenabbau zu beginnen. Ziel ist, die komplette Umsetzung der Pläne in der ersten Hälfte 2013 abzuschliessen.
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