Neu am Universitätsklinikum Jena: Strahlentherapeutin Prof. Dr. Andrea Wittig
14.07.2017 -
Als neuberufene Professorin für Strahlentherapie ist Andrea Wittig seit 1. Juli Direktorin der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am UKJ.
Die Behandlung von Patienten vom Säugling bis zum Greis, mit gut- und bösartigen Erkrankungen vom Hirn bis zur Ferse, in Zusammenarbeit mit fast allen anderen medizinischen Fachrichtungen und im Team mit Naturwissenschaftlern, medizinisch-technischen Assistenten und Pflegespezialisten – Andrea Wittig fallen sofort viele Gründe ein, warum sie sich für die Strahlentherapie entschieden hat. Die 46-jährige Medizinerin ist seit Juli Professorin für Strahlentherapie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Direktorin der Klink für Strahlentherapie und Radioonkologie des Universitätsklinikums Jena (UKJ). Die Behandlung mit ionisierender Strahlung ist eine der Säulen in der Krebstherapie, entsprechend ist ein Großteil der Patienten der Klinik wegen Tumoren oder Metastasen in Behandlung. Aber auch gutartige entzündliche Erkrankungen, wie z.B. ein Fersensporn, werden bestrahlt.
„Die Präzision und die Spezifität der Therapie werden ständig weiterentwickelt, mit dem Ziel einer effektiven Behandlung der Zielstrukturen und der bestmöglichen Schonung der umliegenden Gewebe und Organe“, so Prof. Andrea Wittig. Die Strahlenmedizinerin und die Wissenschaftler in ihrer Klinik beteiligen sich sowohl mit strahlenbiologischen Fragestellungen als auch mit methodisch-technischen Projekten an dieser Entwicklung. Als Beispiel nennt Andrea Wittig Karzinome im Rachenraum: „Deren Tumorbiologie unterscheidet sich je nachdem, ob sie durch Gifte wie Tabak und Alkohol oder durch eine Virusinfektion verursacht werden. Das führt zu einem unterschiedlichen Ansprechen der Radiochemotherapie, die entsprechend individuell angepasst werden sollte.“
Die Wissenschaftler arbeiten auch an Algorithmen, die in unmittelbarer Kombination mit bildgebenden Verfahren die Anpassung der Strahlung in Intensität und Bestrahlungsgebiet ermöglichen. So können z.B. Atembewegungen berücksichtigt werden oder die schon erreichte Verkleinerung des Tumors durch Strahlentherapie in deren Verlauf (sog. adaptive Strahlentherapie). „In der klinischen Forschung entwickeln und überprüfen wir Hochpräzisionstechniken und beteiligen wir uns u.a. an Studien, die die Kombination von Bestrahlungszyklen mit den in den vergangenen Jahren entwickelten Immuntherapien testen“, so Prof. Wittig.