Neue telemedizinische Kooperation: Ausweitung der Betreuung von COPD-Patienten
31.10.2012 -
Bosch Healthcare, die Süddeutsche Krankenversicherung (SDK) und das Robert-Bosch-Krankenhaus (RBK) in Stuttgart starten im Oktober das telemedizinische Betreuungsprogramm für Versicherte der SDK. Zukünftig sollen deutschlandweit rund 100 schwerkranke Patienten, die an chronisch obstruktiver Atemwegserkrankung (COPD) leiden, betreut werden.
Täglich übermitteln die Betroffenen wichtige Informationen wie Sauerstoffsättigung, Atemprobleme sowie Angaben zum allgemeinen Befinden an das Telemedizinische Zentrum (TMZ) des Robert-Bosch-Krankenhauses. Dort wertet medizinisches geschultes Fachpersonal diese aus. Sollte sich der Gesundheitszustand verändern, treten die Betreuer im TMZ mit dem Patienten oder dem behandelnden Arzt in Verbindung. Mit dem Telemedizin System erhalten die Betroffenen zudem umfassende Informationen, wie sie mit ihrer Krankheit umgehen, Rückschläge vermeiden und die Lebensqualität im Alltag verbessern können.
Kooperation baut auf Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten
Dr. Ralf von Baer, Geschäftsführer der Robert Bosch Healthcare GmbH zur bestehenden telemedizinischen Infrastruktur: „Im Rahmen des Programms „Alltag mit Telemedizin erfolgreich meistern (A.T.e.m.)", das wir im April dieses Jahres für COPD-Patienten gestartet haben, betreuen wir bereits zahlreiche Patienten der Techniker Krankenkasse. Nun können auch Versicherte der SDK von diesem Angebot profitieren."
„Die SDK bietet Schwerkranken mit dem Telemedizinprogramm eine individuelle Betreuung und besondere Versorgungsqualität. Das Thema COPD hatte die SDK bereits mit einem Gesundheitstag im September auf die Agenda gesetzt. Unser Ziel ist es, mit diesem Programm wesentlich zur Steigerung der Lebensqualität der Betroffenen beizutragen", erklärt Klaus Henkel, Vorstandsvorsitzender der SDK. Aktuell lädt die SDK ihre COPD-Patienten in persönlichen Gesprächen zur Teilnahme am Programm ein.
„Durch die fortlaufende Beobachtung des Gesundheitszustands sowie die medizinische Betreuung und Schulung der Patienten kann eine akute Zustandsverschlechterung - die sogenannte Exazerbation der COPD - vermieden werden. So bleibt den Patienten der in diesem Fall oft notwendige Krankenhausaufenthalt erspart", betont Professor Mark Dominik Alscher, Ärztlicher Direktor des RBK. „Die Patienten fühlen sich durch unser Programm in ihrer gewohnten Umgebung sicherer, was wiederum ihre Lebensqualität verbessert."
„Die Kooperation von Kostenträger, Krankenhaus und Unternehmen baut bewusst auf die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten", betonte Ullrich Hipp, Geschäftsführer der Robert-Bosch-Krankenhaus GmbH. „Aus diesem Grund ist uns die Zustimmung der behandelnden niedergelassenen Kollegen wichtig", ergänzt der Ärztliche Direktor Alscher. Ohne die Mediziner vor Ort, die den Patienten kennen und begleiten, würde ein entscheidender Bestandteil der telemedizinischen Versorgung fehlen.
COPD bis 2030 dritthäufigste Todesursache in Europa
Nach den Erhebungen des Statistischen Bundesamtes sterben an der COPD allein in Deutschland täglich 80 Patienten. Die Weltgesundheitsorganisation WHO erwartet, dass bis 2030 in Europa die COPD zur dritthäufigsten Todesursache nach Herzkrankheiten und Schlaganfällen wird (World Health Statistics). Derzeit sind in der Bundesrepublik nach Schätzungen mehr als sechs Millionen Menschen an COPD erkrankt (basierend auf der BOLD-Studie, Geldmacher 2008), von diesen sind aber lediglich 1,5 Millionen diagnostiziert (Chapman 2006).
Seit mehr als zehn Jahren in den USA erfolgreich
Die Betreuung der Patienten baut auf dem telemedizinischen System von Bosch Healthcare auf, das international seit mehr als zehn Jahren eingesetzt wird. Neben der COPD wird das System von Bosch Healthcare auch bei anderen chronischen Erkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Diabetes erfolgreich eingesetzt. „Hier werden wir unserem eigenen Anspruch, Technik fürs Leben anzubieten, in besonderem Maße gerecht", erklärt Dr. Jasper zu Putlitz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch Healthcare. Zu Putlitz zum weiteren Roll-out in Deutschland: „Wir gehen davon aus, dass sich in naher Zukunft noch weitere Krankenkassen und Versicherungen - auch für andere chronische Erkrankungen - an unsere telemedizinische Infrastruktur anschließen werden."
Bosch Healthcare ist Pionier und weltweit Marktführer in der Telemedizin sowie einer der führenden Telecare-Anbieter in Europa. Für eine bessere Versorgung chronisch Kranker im häuslichen Umfeld und ein nachhaltiges Gesundheitswesen bietet der Bereich Telemedizin Kostenträgern und Leistungserbringern ein Spektrum an Produkten, Systemen und Dienstleistungen. Das Bosch Telemedizin System vermittelt Schulungsinhalte, erfasst Gesundheitsdaten (u. a. Vitalparameter), sendet die Daten in aufbereiteter Form an das medizinische Fachpersonal und gibt dem Patienten hierzu Rückmeldung. Derzeit werden mehr als 50 000 chronisch Kranke weltweit über die täglich angewendeten Therapieprogramme systematisch in die Behandlung mit einbezogen. Die Erfolge des Systems - in mehr als 30 wissenschaftlichen Studien dokumentiert - resultieren aus zeitnaher Behandlungsanpassung, Verbesserung des Selbstmanagements und der Therapietreue. Der Bereich Telecare ermöglicht mit seinen Hausservicerufsystemen Menschen ein sicheres, unabhängiges Leben im eigenen Heim durch direkte Rufverbindung zu einer rund um die Uhr verfügbaren Leitstelle. Mit den Schwesternrufsystemen können Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie anderen betreuten Einrichtungen mittels einer Notruftaste das zuständige Pflegepersonal herbeirufen.
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