Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen zählen zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Die Ursachen und etwaige Therapien sind teilweise immer noch unverstanden bzw. nicht effektiv genug. Professor Sossalla und sein Team haben sich daher in den letzten Jahren der Identifikation neuer Therapiemöglichkeiten gewidmet. Für seine Erfolge wurde Professor Sossalla nun mit dem „Outstanding Achievement Award“ der ESC ausgezeichnet. Der Preis honoriert Wissenschaftler im Alter von <45 Jahren in der mittleren Phase ihrer Karriere, die über mehrere Jahre hinweg herausragende Leistungen erbracht haben, welche zu einem bedeutenden Beitrag in ihrem Forschungsbereich geführt hat.

Das Besondere an der Forschungsarbeit von Professor Sossalla und seinem Team ist, dass sie menschliche Herzen untersuchen und somit viel näher an der Therapiewirklichkeit sind, als es bei anderen Versuchen der Fall wäre. So werden schwache Herzen, die beispielsweise bei einer Herztransplantation frei werden, aufgearbeitet, Herzmuskelzellen isoliert und Präparate gewonnen, die in künstlichen Apparaturen für detaillierte Untersuchungen weiter schlagen. Basierend auf dieser einzigartigen humanen Methodik, gepaart mit innovativen Untersuchungstechniken, konnte die Arbeitsgruppe rund um Professor Sossalla während der letzten Jahre gleich mehrere Ursachen für Herzschwäche und Rhythmusstörungen identifizieren. „Entscheidend ist, dass wir aus unseren Beobachtungen mehrere neue Therapieprinzipien ableiten konnten, von denen wir uns klinische Ansätze zur Behandlung von Patienten mit Herzschwäche erhoffen“, erklärt Sossalla. Hervorzuheben sind auch die klinischen Studien an Patienten zu selbigen Themen, welche der Mediziner und Wissenschaftler mit großem Einsatz vorantreibt.

Motivation junger Wissenschaftler

„Den ‚Outstanding Achievement Award‘ zu erhalten, ist eine wirklich sehr große Ehre für mich. Er ist Ansporn, meine wissenschaftlichen und klinischen Aktivitäten noch weiter auszubauen und den Nachwuchs weiter davon zu überzeugen, wie spannend ein Leben als Arzt und Forscher ist. Die herausfordernde Aufgabe aus wissenschaftlicher Arbeit und Krankenversorgung begeistert mich jeden Tag aufs Neue. Herzerkrankungen stellen nun einmal die häufigste Todesursache hierzulande dar und das gilt es zu ändern“, freut sich Sossalla. Seine Forschungsergebnisse hat der Mediziner in mehr als 150 hochrangigen wissenschaftlichen Publikationen sowie in über 300 Abstracts präsentiert. Bereits in der Vergangenheit wurden er und sein Team mit zahlreichen Wissenschaftspreisen ausgezeichnet.

Seine wissenschaftliche und medizinische Karriere begann Professor Sossalla an den Universitätskliniken Göttingen und schließlich Kiel, ehe er 2017 nach Regensburg wechselte. Am UKR trat er eine W2-Professur für experimentielle und interventionelle Kardiolgie an und übernahm die Position des leitenden Oberarztes sowie die Leitung des Herzkatheterlabors. Zudem ist er Mitglied verschiedenster Kommissionen nationaler und internationaler Fachgesellschaften. In dieser Funktion setzt sich er sich für eine Verbesserung der wissenschaftlichen Infrastrukturen und Förderung zwischen jungen und etablierten Wissenschaftlern, insbesondere im Spannungsfeld zwischen Klinik und Forschung, ein.