Phoenix Pharmazie Wissenschaftspreis für Charlotte Kloft von Freier Universität Berlin
07.12.2022 - Die Klinische Pharmazie-Professorin der Freien Universität Berlin, Dr. Charlotte Kloft, ist mit dem diesjährigen Phoenix Pharmazie Wissenschaftspreises ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung ist regulär mit 10.000 Euro dotiert und in diesem Jahr mit weiteren 2.500 Euro verbunden.
Charlotte Kloft wurde in der Kategorie Pharmakologie und Klinische Pharmazie für ihre Arbeit „Early Survival Prediction Framework in CD19-Specific CAR-T Cell Immunotherapy Using a Quantitative Systems Pharmacology Model“ geehrt (erschienen in Cancers 2021).
Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen des MD Andersson Cancer Centers, der Charité-Universitätsmedizin Berlin und der Universität Potsdam entwickelte sie mit ihrer Arbeitsgruppe ein mathematisches Modell zur Erfolgsprognose bei Tumorpatientinnen und -patienten, die mit der neuartigen CAR-T-Zelltherapie behandelt werden sollen.
Die CAR-T-Zelltherapie ist eine völlig neue Art eines Arzneimittels und Therapiekonzepts. Dabei werden den Erkrankten eigene Immunzellen entnommen, diese im Labor so modifiziert, dass sie nach Rücktransfusion im Erkrankten gezielt die Krebszellen angreifen und durch diesen Kontakt das eigene Immunsystem aktivieren. „Für bestimmte Blutkrebsarten sind bereits bahnbrechende Erfolge erzielt worden. Doch es profitieren nicht alle Erkrankten von der Therapie“, sagt Charlotte Kloft. Genau hier habe sie mit ihrem Team nicht nur ein sogenanntes pharmakometrisches Computermodell entwickelt, dass patienten-spezifische Ursachen für das Therapieansprechen identifiziert hat. Darüber hinaus sei es gelungen, das komplexe Computermodell in einen einfachen klinischen Score zu überführen, der eine Vorhersage zum Therapieerfolg beim individuellen Patienten ermöglicht.
Derzeit gründet Charlotte Kloft ein interdisziplinäres Konsortium aus CAR-T-Zell-Forschergruppen und klinischen Onkologen, um weitere patienten- und therapie-assoziierte Faktoren in größeren Patientengruppen und weiteren Erkrankungen zu ermitteln. Ziel ihrer Forschung sei es, dieses neuartige Therapiekonzept besser auf den einzelnen Patienten maßzuschneidern und ihnen damit eine nachhaltig erfolgreiche Therapie zu ermöglichen.
Insgesamt wurden in vier Kategorien eine Wissenschaftlerin oder ein Wissenschaftler mit dem Phoenix Wissenschaftspreis geehrt. Die Auszeichnung gilt als der wichtigste Preis im Fachgebiet Pharmazie im deutschsprachigen Raum. Ihre Ehrungen erhielten die Preisträgerinnen und Preisträger Anfang Dezember direkt an ihren Universitäten und Forschungsinstituten.
Die im Jahr 2022 zum 25. Mal verliehene Auszeichnung ist mit 40.000 Euro dotiert und wurde in den Kategorien Pharmakologie und Klinische Pharmazie, Pharmazeutische Biologie, Pharmazeutische Chemie sowie Pharmazeutische Technologie vergeben. Anlässlich des 25. Jubiläums stellte Phoenix den Geehrten zusätzlich 2.500 Euro für eine wohltätige Spende ihrer Wahl zur Verfügung. Die Pharmakologie-Professorin der Freien Universität Berlin, Charlotte Kloft, widmete diese der Berliner Krebsgesellschaft e. V.
Zudem wurden in der Kategorie Pharmazeutische Biologie Prof. Dr. Harald Groß vom Pharmazeutischen Institut der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, in der Kategorie Pharmazeutische Chemie, Prof. Dr. Tanja Schirmeister vom Institut für Pharmazeutische und Biomedizinische Wissenschaften der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und in der Kategorie Pharmazeutische Technologie Prof. Dr. Andreas Bernkop-Schnürch vom Zentrum für Chemie und Biomedizin der Universität Innsbruck ausgezeichnet.
Der Phoenix Pharmazie Wissenschaftspreis wurde im Jahr 1996 durch den Gesundheitsdienstleister Phoenix Group ins Leben gerufen. Ziel der Auszeichnung ist den Angaben zufolge die Förderung innovativer und herausragender Forschungsprojekte in der Pharmazie. Eine unabhängige Jury unter der Leitung von Prof. Dr. Gabriele König, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, bewertet die eingereichten Arbeiten auf den verschiedenen pharmazeutischen Gebieten. Teilnehmen können alle wissenschaftlichen Mitarbeitenden pharmazeutischer Hochschulinstitute und Forschungseinrichtungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
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