Professor Joachim Mössner mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
27.07.2022 - Der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) und langjährige Direktor der Klinik für Gastroenterologie und Rheumatologie des Universitätsklinikums Leipzig, Professor Dr. med. Joachim Mössner, ist für seine Lebensleistung mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.
Die DGIM beglückwünscht ihren ehemaligen Vorsitzenden zu der hohen Auszeichnung, mit der nicht nur seine medizinischen Verdienste, sondern auch sein Beitrag zum Neuaufbau der Leipziger Universitätsmedizin nach der Wende gewürdigt wird. Der Verdienstorden wurde Professor Mössner am 09. Juli 2022 in der Dresdener Staatskanzlei von Ministerpräsident Michael Kretschmer überreicht.
Nach Medizinstudium, Promotion und Assistentenzeit in Würzburg verbrachte Joachim Mössner von 1983 bis 1985 zwei Jahre als DFG-Stipendiat im kalifornischen San Francisco. Bereits dort, im Labor von John A. Williams, beschäftigte er sich mit der Physiologie des Pankreas – ein Forschungsgebiet, dem er bis zu seiner Emeritierung 2018 treu blieb und auf dem er internationales Renommée genießt. Zurück in Würzburg erhielt er 1986 den Facharzt für Innere Medizin, habilitierte sich 1987 und wurde 1989 als Professor an die dortige Universitätspoliklinik berufen. 1993 folgte er dem Ruf an die Leipziger Universität, wo er einen Lehrstuhl für Innere Medizin sowie die Leitung der Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Rheumatologie übernahm. Nur wenige Jahre nach der Wende war diese Aufgabe nicht nur mit Forschung, Praxis und Lehre verbunden, sondern auch mit viel Aufbauarbeit. „Die Möglichkeit, etwas neu gestalten zu können, war mehr als reizvoll“, sagte Professor Mössner 25 Jahre später, als er anlässlich seiner Emeritierung im Jahr 2018 auf seine Leipziger Anfänge zurückblickte.
Mit dem Bundesverdienstkreuz wurden nun ausdrücklich auch Mössners Gestaltungs- und Aufbauarbeit sowie sein engagierter Beitrag dazu gewürdigt, die Leipziger Universitätsmedizin zu einem der bedeutendsten deutschen Wissenschafts- und Medizinstandorte zu machen. Die Auszeichnung gilt außerdem seinem Wirken für „die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der ärztlichen Fortbildung – unter anderem durch mehr als 400 Publikationen“, wie es auf der Internetseite des Ministerpräsidenten heißt. Als Präsident mehrerer Fachgesellschaften hat Professor Mössner über lange Jahre hinweg sein Fachgebiet auch nach außen vertreten. So stand er unter anderem 2011/2012 der DGIM vor und gestaltete den 118. Internistenkongress im Jahre 2012 unter dem Leitthema „Krankheit, Gene und Umwelt“. Auch als (Mit-) Herausgeber von Fachbüchern und -zeitschriften leistete Mössner einen wichtigen Beitrag zur wissenschaftlichen Kommunikation sowohl innerhalb seines Fachgebietes als auch über dessen Grenzen hinaus. Zu den zahlreichen Ehrungen die Professor Mössner im Laufe seiner Karriere zuteilwurden, zählt auch die Ehrenmitgliedschaft der DGIM, die er seit 2019 innehat.
„Joachim Mössner hat mit seiner Forschung die Entwicklung unseres Fachs vorangetrieben, ohne jemals die ethischen Aspekte der Medizin aus dem Blick zu verlieren“, würdigt Professor Dr. med. Georg Ertl, Generalsekretär der DGIM, den Leipziger Internisten. So habe Mössner einen entscheidenden Beitrag zum Verständnis der chronischen Pankreasentzündung geleistet und Gene identifiziert, die das Erkrankungsrisiko erhöhen. Obgleich er genetische Tests als Grundlage der personalisierten Medizin somit prinzipiell begrüßte, hat er ihren Nutzen immer auch kritisch hinterfragt und insbesondere vor Tests gewarnt, die keine neue Behandlungsoption eröffnen. „Wir gratulieren Joachim Mössner herzlich zu dieser bedeutsamen Ehrung“, ergänzt Professor Dr. med. Ulf Müller-Ladner, der aktuelle Vorsitzende der DGIM.
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