Projektvorstellung Neubau Klinikum Coburg
Größtes bisheriges Bauprojekt von Stadt und Landkreis
Kürzlich präsentierten Regiomed-Hauptgeschäftsführer Alexander Schmidtke, Landrat Sebastian Straubel und Oberbürgermeister Dominik Sauerteig erstmals die Pläne für dieses medizinische Leuchtturmprojekt.
Der Bau, der auf dem Areal der ehemaligen BGS-Kaserne entstehen wird, soll insgesamt vier Gebäudekomplexe umfassen: das Klinikum, ein Gesundheitszentrum, die Akademie sowie ein Parkhaus. Der derzeitige Planungsschwerpunkt liegt allerdings zunächst auf dem Klinikgebäude, erläuterte Hauptgeschäftsführer Alexander Schmidtke, als die Pläne in einem Pressegespräch erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurden.
Die geschätzten Gesamtkosten für das neue Klinikum betragen nach aktuellem Stand 444 Mio. €, 313 Mio. € davon werden voraussichtlich durch das Ministerium gefördert. Der Eigenanteil beläuft sich somit noch auf 131 Mio. €, den der Krankenhausverband aus Landkreis und Stadt Coburg einerseits sowie die Klinikum Coburg GmbH andererseits jeweils zur Hälfte aufbringen.
Im März hatte das Bayerische Gesundheitsministerium die Pläne eines Klinik-Neubaus in Coburg denen einer Generalsanierung vorgezogen, weil dieser die wirtschaftlichere und funktionell sinnvollere Lösungsvariante sei. Mit Unterstützung des Projektsteuerers Drees & Sommer sowie dem Generalplaner ash hat der Krankenhausverband daraufhin die weiteren Planungen des Neubaus vorangetrieben.
Entstanden ist ein Gebäudekomplex, der durch seine optische Gestaltung mit viel Holz nicht nur einen gewissen Wohlfühlcharakter vermittelt, sondern der vor allem eine hochmoderne medizinische Versorgung ermöglicht: „Die Gesundheit ist unser höchstes Gut. Deshalb ist es unsere Aufgabe, die medizinische Versorgung auch weiterhin auf ein hohes Niveau zu stellen und zukunftsweisend auszurichten“, erklärte Landrat Sebastian Straubel bei dem Pressegespräch am Dienstag im Landratsamt Coburg. Der Neubau schaffe im Vergleich zu einer Generalsanierung des bisherigen Klinikums dafür die besten Möglichkeiten.
Bis zum Bezug des neuen Klinikums auf der Lauterer Höhe sind aber noch einige Etappen des Weges zu gehen. Als nächstes steht z.B. die Aufnahme in das Bayerische Jahreskrankenhausbauprogramm an. Der Antrag dazu muss bis 17. Dezember eingereicht werden.
Auch der Grundstückserwerb steht noch an. Dazu erläuterte Coburgs Oberbürgermeister Dominik Sauerteig, dass das avisierte Grundstück aktuell noch der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) gehört. Die Stadt Coburg sei derzeit, zusammen mit dem Krankenhausverband Coburg, in den finalen Zügen der Vertragsverhandlungen für den Erwerb des Grundstücksanteils, der in die Gemarkung der Stadt Coburg fällt. „Mit dem neuen Klinikum bauen wir an der Zukunft unserer Region. Ich freue mich sehr, dass wir kurz davor stehen, in das Krankenhausprogramm des Freistaates aufgenommen zu werden. Gemeinsam mit Stadt und Landkreis schaffen wir Perspektiven für die Beschäftigten bei Regiomed, die Bürger im Coburger Süden, denen wir langjährige Umbaumaßnahmen im Bestand ersparen, und das BGS-Areal im Coburger Norden. Dort entwickeln wir aus einer Brache ein neues Stadtquartier und sichern langfristig die gesundheitliche Versorgung weit über die Grenzen von Coburg Stadt und Land hinaus. Eine ideale Kombination“, so Sauerteig. Ihn freut es insbesondere, dass bei dem Klinik-Neubau neben der Medizin der Zukunft auch großer Wert auf Nachhaltigkeitsgesichtspunkte gelegt wird.
Der Baubeginn ist aktuell für Ende 2024 vorgesehen, die Nutzung des neuen Klinikums soll dann im Jahr 2029 möglich sein. Bauherr wird die Klinikum Coburg GmbH sein.
Das neue Klinikum wird über die Klinikum Coburg GmbH betrieben werden, die wiederum als Tochtergesellschaft zum länderübergreifenden Regiomed Gesundheitsverbund gehört.
Alexander Schmidtke ergänzte die Designstudien und weiteren Ausführungen von Architekt Peter Kuhl und erläuterte die Bettenzusammensetzung des neuen Klinikums. 630 stationäre Betten sowie insgesamt 150 weitere Plätze für Rehabilitation, Dialyse und Tagesklinik wird das neue Haus umfassen. Schmidtke ist sich sicher: „Die baulichen, funktionalen und strukturellen Voraussetzungen eines Neubaus bergen großes Potential für eine hochmoderne und patientenzentrierte Versorgung für die Bürger der gesamten Region und darüber hinaus. Es ist nicht nur ein Bauprojekt, vielmehr ist es die Versorgung der Menschen in der Region und ein Stück Lebensqualität.“ Der Neubau sei Bestandteil einer zielgerichteten Zukunftsplanung der Regiomed-Kliniken. Schmidtke sprach von einem „blue hospital“, das sich vor allem durch einen hohen und hochmodernen Technikanteil sowie eine weitestgehend Digitalisierung auszeichnet: „Es wird als Leuchtturmprojekt der medizinische Entwicklung auch für Stadt und Landkreis zum Aushängeschild moderner Versorgungswege werden.“