Gesundheitspolitik

Semmelweis Foundation: Bewusstsein schaffen für Händehygiene – auch abseits von Krisenzeiten

Zum Internationalen Tag der Händehygiene am 5. Mai

30.04.2020 -

Zurzeit wird aufgrund von COVID-19 überall auf eine angemessene Händehygiene hingewiesen.

Das Thema ist präsenter denn je, doch das war nicht immer so: Seit 2009 ruft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedes Jahr am 5. Mai den Internationalen Tag der Händehygiene aus. Die unabhängige Non-Profit-Organisation (NPO) Semmelweis Foundation ist in Österreich mit diesem wichtigen Thema befasst.

Alleine in der Europäischen Union erkranken laut Europäischem Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) jährlich mehr als 4,1 Mio. Patienten an nosokomialen Infektionen (Krankenhausinfektionen). Viele Spitalskeime, die Krankheiten auslösen oder gar zum Tod führen können, wären durch Händehygiene des Klinikpersonals einfach zu verhindern. Um die Bedeutung der Händehygiene zu verdeutlichen, ruft die WHO jedes Jahr den Internationalen Tag der Händehygiene aus. Der 5.5. fungiert als einprägsames Datum und symbolisiert beide Hände mit jeweils fünf Fingern.

Die heurige Awareness-Kampagne richtet sich aufgrund des heurigen Jahres („International Year of the Nurse and the Midwife“) speziell an Krankenpflegepersonal sowie Hebammen und steht unter dem Motto „Save Lives: Clean Your Hands“. In Österreich hat sich die unabhängige NPO Semmelweis Foundation diesem brisanten Thema verschrieben und schafft seit Jahren Bewusstsein dafür. Gerade in Krisenzeiten ist es essenziell, Gesundheitseinrichtungen bei der Voranbringung solcher Themen zu helfen – zumal diese sich zurzeit mit neuen Problemen konfrontiert sehen und mit der Bewältigung der Krise beschäftigt sind.

Vorübergehende Aufmerksamkeit nicht genug

„Für den Alltag ist regelmäßiges Händewaschen mit Seife unerlässlich, aber auch ausreichend. In Spitälern und Gesundheitseinrichtungen hingegen plädiert die WHO seit nunmehr fast 2 Jahrzehnten für einen Paradigmenwechsel, das Händewaschen mit Seife muss in Spitälern und Gesundheitseinrichtungen durch alkoholbasierte Händehygiene ersetzt werden, da man dort mit hochpathogenen, oftmals multiresistenten Keimen konfrontiert ist, die durch Seife nicht ausreichend bekämpft werden können. Diese Erkenntnis geht auf Ignaz Semmelweis im Jahr 1847 zurück. Für ohnehin schon geschwächte und damit leicht angreifbare Patienten können diese Keime lebensbedrohlich werden, regelmäßige alkoholische Händedesinfektion durch das Spitalspersonal schafft hier Sicherheit“, erklärt Dr. Bernhard Küenburg, Präsident der Semmelweis Foundation, warum eine angemessene Händehygiene essenziell ist.

„Der Internationale Tag der Händehygiene soll besonders für die alkoholbasierte Händehygiene in Gesundheitseinrichtungen sensibilisieren. Auch wenn momentan die politische und gesellschaftliche Aufmerksamkeit auf die Händehygiene gerichtet ist, sollte dieses Thema auch abseits von Krisenzeiten im Fokus bleiben“, so Küenburg weiter.

Die NPO, die namentlich auf den Hygiene-Pionier Ignaz Semmelweis Bezug nimmt, hat es sich zum Ziel gesetzt, politische Entscheidungsträger im Gesundheitswesen dazu zu ermutigen, ausreichend Ressourcen für die Krankenhaushygiene zur Verfügung zu stellen und alle Initiativen, die Antibiotikaresistenzen reduzieren, zu unterstützen. Denn nosokomiale Infektionen, ausgelöst durch Spitalskeime und auch andere Krankheiten lassen sich durch professionelle Händehygiene drastisch reduzieren!

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