Welthändehygienetag am 5. Mai: Das große 5-Schritte-Händewasch-ABC für Kinder
23.04.2024 - Einmal jährlich macht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit dem Welthändehygienetag darauf aufmerksam, wie wichtig die richtige Händehygiene in der medizinischen Versorgung ist.
Doch auch im heimischen Alltag ist Händehygiene essentiell. Dr. Oliver Jungesblut, hygienebeauftragter Arzt am Altonaer Kinderkrankenhaus, sowie AKK-Hygienefachkraft Jenny Keimling erklären, was es dabei zu beachten gilt.
Magen-Darm-Erkrankungen, Erkältungsviren und Wurmerkrankungen – sie alle haben gemeinsam, dass sie über eine Schmierinfektion über die Hände übertragen werden können. „Der Hauptübertragungsweg von Infektionen – sei es bakteriell oder viral – erfolgt über die Hände. Darum ist ein richtiges Hygieneverhalten sowohl in der Klinik als auch in der häuslichen Umgebung essentiell wichtig. Hierbei gilt es, die Aufmerksamkeit bereits bei den Kleinsten zu schulen, denn so können Ansteckungen von Infektionskrankheiten vermieden werden“, so Dr. Oliver Jungesblut. Das wichtigste Mittel zum Schutz vor vielen Infektionen ist dabei regelmäßiges und gründliches Händewaschen. Vor dem Essen, nach dem Toilettenbesuch, dem Naseputzen, Husten oder Niesen, aber auch wenn das Kind ein Tier angefasst hat oder von draußen hereinkommt, sollten unbedingt die Hände gewaschen werden.
Und so geht es in fünf Schritten:
1. Los geht’s mit Wasser
Die Hände unter fließendes Wasser halten.
2. Gründlich einseifen
Die Hände mit einer Seife einreiben und dabei darauf achten, dass nicht nur die Handinnenflächen eingeseift werden. „Bitte auch an Handrücken, Fingerspitzen, Fingerzwischenräume, Daumen und die Partie unter den Fingernägeln denken“, so Hygienefachkraft Jenny Keimling.
3. Auf die Uhr schauen
Die Hände mindestens 20 bis 30 Sekunden lang waschen. Das kann für Kinder ganz schön lang sein… „Dies lässt sich spielerisch lösen. Eltern können zum Beispiel gemeinsam mit ihrem Kind das Lieb-lingslied des Kindes hören und die Zeit stoppen – dann macht das Händewaschen direkt viel mehr Spaß. Alternativ kann das Kind auch das Alphabet oder ein Gedicht aufsagen“, erklärt Dr. Jungesblut.
4. Und abwaschen
Nun den Seifenschaum unter fließendem Wasser abwaschen.
5. Zum Schluss gut abtrocknen
Mit einem sauberen Handtuch die Hände gründlich abtrocknen.
Dr. Jungesblut ergänzt: „Eltern sollten ihre Kinder aber nicht nur daran erinnern, sich regelmäßig die Hände zu waschen, sondern auch erklären, dass sie ungewaschene Hände, wenn sie z.B. mit dem Zug unterwegs sind und ein direktes Händewaschen nicht möglich ist, aus dem Gesicht fernhalten sollten. Und: Immer in die Ellenbeuge husten oder niesen. Eltern sollten hier natürlich als gutes Beispiel vorangehen.“
Und wie überprüfen Eltern nun, ob das Kind die Hände ausreichend gewaschen hat? „In unseren Risikobereichen wie zum Beispiel auf den neonatologischen Intensivstationen im Perinatalzentrum Altona gibt es spezielle Blaulichtlampen, mit deren Hilfe Eltern ihre Hände nach der Händedesinfektion prüfen können – zusätzlich bieten wir separate Schulungen zur Händehygiene an. Solche Blaulicht-lampen nutzen wir natürlich nicht im Familienalltag – aber auch zuhause lässt sich spielerisch überprüfen, ob die Kinder ihre Hände ausreichend gewaschen haben. Zum Beispiel mit gefärbter Seife speziell für Kinder, die erkennbar macht, ob die Hände richtige eingeseift und abgewaschen sind (erhältlich in der Apotheke oder online). Auch ein Experiment mit Glitzer-Partikeln kann Kindern spielerisch zeigen, wie hartnäckig so manche Viren und Bakterien sind – und dass für wirklich saubere Hände die Dauer und die unterschiedlichen Bewegungen beim Händewaschen wichtig sind“, erklärt Jenny Keimling. Mit solchen spielerischen Aktionen kann das Bewusstsein auch bei Kindern deutlich erhöht werden.