Aus den Kliniken

Start der neuen Ausbildungsstation ULMINA Kids am Universitätsklinikum Ulm

15.05.2024 - Mit-, von- und übereinander lernen: Das steht seit Mitte Mai auf dem Plan einiger Auszubildenden und Studierenden der neuen interprofessionellen Ausbildungsstation ULMINA Kids.

In der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Ulm (UKU) übernehmen sie unter Anleitung die ganzheitliche Versorgung und Betreuung der jungen Patient*innen auf Station, arbeiten eng mit verschiedenen Berufsgruppen zusammen und erhalten umfangreiche sowie intensive praktische Einblicke in den Stationsalltag.

Da bei der Arbeit im Gesundheitswesen tagtäglich die unterschiedlichsten Berufsgruppen miteinander in Berührung kommen, ist die interprofessionelle Zusammenarbeit für eine effektive, hochwertige Behandlung von Patient*innen essenziell und gehört in einer Klinik zur Routine. Die interprofessionelle Arbeit bezieht sich allgemein auf die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen Angehörigen verschiedener Berufe und Disziplinen in Gesundheitseinrichtungen. Dadurch können unterschiedliche Perspektiven, Fachkenntnisse und Fähigkeiten zusammengeführt werden, um eine voll umfängliche und koordinierte Versorgung der betreuten Patient*innen sicherzustellen.

Die bisherige Ausbildung von Pflegefachpersonen und Medizinstudierenden bereitet sie jedoch oftmals nur unzureichend auf dieses gemeinsame, kollegiale Arbeiten in einem vielfältigen Team vor. „Mithilfe der Implementierung einer interprofessionellen Ausbildungsstation an der Kinderklinik sollen Auszubildende der Pflege sowie Medizinstudierende im Praktischen Jahr unter Supervision erfahrener Fachkräfte die Möglichkeit erhalten, interprofessionelles Arbeiten in ihrer Ausbildung kennenzulernen sowie interprofessionelle Kompetenzen zu erlernen, um diese direkt im Arbeitsumfeld und nach ihrem Berufseinstieg einsetzen zu können”, erklärt Prof. Dr. Sebastian Bode, Oberarzt an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und einer der Projektverantwortlichen der ULMINA Kids.

Die speziellen Herausforderungen, auch im kommunikativen Bereich, machen eine interprofessionelle Zusammenarbeit gerade in der Pädiatrie unerlässlich. Ziel der interprofessionellen Ausbildungsstation ist es, die Patientenversorgung und die Qualität der Pflege durch gemeinsame und gleichwertige Zusammenarbeit der unterschiedlichen Berufsgruppen zu optimieren. Dabei sollen auch Kompetenzen wie Kooperation und Teamdynamik, Selbstständigkeit, Kommunikation, Werte und Ethik erworben und verbessert werden. Auf diese Weise entstehen effizientere Behandlungsabläufe, die Fehlerrate kann gesenkt und die Patientensicherheit letztendlich gesteigert werden.

Auf der allgemeinpädiatrischen Station betreuen die Auszubildenden und Studierenden vier bis acht Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Krankheitsbildern. „In dem geschützten Rahmen einer interprofessionellen Ausbildungsstation soll es den Azubis in der Pflege sowie Medizinstudierenden ermöglicht werden, interprofessionelles Arbeiten kennen zu lernen und direkt anzuwenden. Durch die eigenständige Versorgung der Patientinnen und Patienten werden sie an diese Aufgabe herangeführt. Dabei wird die Supervision und Begleitung durch ausgebildete Praxisanleitungen sowie Ärztinnen und Ärzte gewährleistet”, verdeutlicht Daniela Kerner, Pflegedienstleitung der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Im Oktober 2021 wurde bereits auf der Chirurgischen Ebene am UKU die Ausbildungsstation ULMINA, die nach demselben Prinzip aufgebaut ist, erfolgreich eingeführt. „Dass wir nun auch im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin eine interprofessionelle Ausbildungsstation aufbauen konnten, freut mich sehr, denn die Anforderungen im Umgang, der Versorgung und Betreuung so junger Patientinnen und Patienten ist speziell und oftmals sensibel. Dadurch können wir den Auszubildenden und Studierenden Berührungsängste nehmen und eventuelle Unsicherheiten gemeinsam aus dem Weg schaffen”, fügt Daniela Kerner hinzu.

Das Projekt ULMINA Kids wird von der pflegerischen Seite mit großem Einsatz und Engagement der Praxisanleiter*innen gefördert und erhält darüber hinaus von der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm eine Anschubfinanzierung in Höhe von 50.000€ über die nächsten zwei Jahre.

Kontakt

Universitätsklinikum Ulm

Albert-Einstein-Allee 5 -29
89081 Ulm

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