Trinkwasserhygiene-Forum in Hamburg
01.12.2017 -
Die Partner für Wasser haben in Kooperation mit dem Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V. (DAI) in Hamburg das Thema Trinkwasserhygiene im Gesundheitsbereich mit drei hochkarätigen Referenten aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet.
Dabei hatten die rund 30 Teilnehmer aus der Bau-, Wasser- und Gesundheitsbranche dank des Architekten- und Ingenieurvereins Hamburg, der als weiterer Kooperationspartner die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hat, einen spektakulären Blick auf den Hamburger Hafen.
Dr. Lothar Erdinger, Akademischer Direktor am Zentrum für Infektiologie des Universitätsklinikums Heidelberg machte in seinem Vortrag nicht nur deutlich, wie viele Bakterien in einen Milliliter Wasser passen und welche Krankheitserreger in der Trinkwasseranlage, beispielsweise eines Krankenhauses, lauern können. Er führte den Teilnehmern anhand drastischer Beispiele vor Augen, dass Patienten sterben oder sehr schwer erkranken, wenn nicht penibel auf die Trinkwasserhygiene geachtet wird.
„Wir haben massive Probleme bei der Infrastruktur, aber vor allem bei der Kommunikation zwischen Schulen und den zuständigen Bau- und Gesundheitsämtern“, lautete das Fazit von Dr. Uwe Pöhls, dem Leiter des Instituts für empirische und Sozialkommunikation in Düsseldorf (I.E.S.K.), als er die ersten Ergebnisse der ganz aktuellen Studie der Partner für Wasser skizzierte. Das I.E.S.K. untersucht seit einigen Monaten im Auftrag der Partner für Wasser in welchem Zustand sich die Trinkwasseranlagen an deutschen Schulen, Kindergärten und Bildungseinrichtungen befinden. Obwohl noch nicht alle Daten vorlägen, könne man schon jetzt sagen, dass dringender Handlungsbedarf bestehe, so Dr. Pöhls. Bis zum Jahresende wird die Auswertung vollständig abgeschlossen sein und ab Januar ist sie dann bei den Partnern für Wasser erhältlich.
Holger Wirthwein, Fachanwalt für Wirtschafts- und Steuerstrafrecht, legte abschließend eine neue Fährte. Ihm gelang es sehr lebhaft deutlich zu machen, dass sich Unternehmer und damit auch Betreiber von Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Schulen und viele mehr auch durch Unterlassen strafbar machen können. Aus seiner anwaltlichen Tätigkeit heraus brachte er viele Beispiele, wie die Ermittlungsbehörden in solchen Fällen vorgehen und was dann zu tun ist. Hierbei ging es nicht um Verschleiern oder Verdunkeln, sondern um Schadensbegrenzung für alle Beteiligten.
Zwischen den einzelnen Vorträgen blieb etwas Raum zum Diskutieren. Zu jedem der drei Vorträge gab es Wortmeldungen, so dass Joachim Stücke, Vorsitzender der Partner für Wasser am Ende eine positive Bilanz der Veranstaltung ziehen konnte: „Ich fühle mich absolut bestätigt, was den Ansatz und die Aufklärungsarbeit der Partner für Wasser betrifft. Die Referenten des heutigen Tages haben in beeindruckender Art und Weise deutlich gemacht, welche Risiken durch mangelhafte Trinkwasseranlagen in Einrichtungen der öffentlichen Daseinsvorsorge bestehen und was das für rechtliche Konsequenzen für die Betreiber nach sich ziehen kann.“
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