UKSH: Modernisierung der Radiologie
Vier neue Großgeräte für den Campus Kiel
Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hat einen großen Teil seiner Radiologie am Campus Kiel modernisiert. Nach umfangreichen Umbaumaßnahmen wurden gleich vier neue Großgeräte der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie in Betrieb genommen. Der erneuerte Gerätepark umfasst einen hochmodernen Computertomographen (CT), einen Magnetresonanztomographen (MRT) der neuesten Generation sowie zwei digitale Angiographie-Anlagen, eine davon mit einem modernen Roboterarm. Aufgestellt wurden die Geräte im Gebäude der Chirurgie (Haus 18). Damit bietet das UKSH seinen Patienten am Campus Kiel eine ortsnahe radiologische Optimalversorgung und eine deutliche Erweiterung des diagnostischen und therapeutischen Spektrums.
Bei der feierlichen Schlüsselübergabe sagte Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, zur Begrüßung: „Universitätsmedizin hat den Anspruch, ihren Patienten die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in Diagnostik und Therapie zugutekommen zu lassen. Dazu gehört auch der aktuelle Stand der Medizintechnik. Wir sind deshalb dankbar, dass die Menschen im Land jetzt von den Innovationen profitieren können."
Rolf Fischer, Aufsichtsratsvorsitzender des UKSH und Staatssekretär im Ministerium für Bildung und Wissenschaft, sagte: „Der oftmals abschätzig gemeinte Begriff ‚Gerätemedizin‘ geht fehl, das Gegenteil ist richtig: Mit leistungsstarken und modernen Geräten kann Menschen geholfen werden und kann die Wissenschaft auf Zukunft setzen. Hierfür ist das UKSH ein herausragenden Beispiel."
GMSH-Geschäftsführer Hans-Adolf Bilzhause sagte anlässlich der Schlüsselübergabe: „Auch wenn drei der vier neuen Geräte eigentlich nur eine Ersatzbeschaffung sind, mussten die Räume und die technischen Anlagen sehr aufwändig umgebaut werden, um den heutigen technischen Anforderungen gerecht zu werden. Daher freut es mich, dass wir hier auf engstem Raum ein sehr hohes Niveau an Technik einrichten konnten, besonders weil ein Umbau im laufenden Betrieb für alle Beteiligten immer eine große Herausforderung ist."
Erleichtert zeigte sich Prof. Dr. Olav Jansen, Direktor der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Campus Kiel: „Die mehr als ein Jahr andauernde Umbauphase nimmt mit der heutigen Einweihung ein glückliches Ende. Allen Mitarbeitern ein herzliches Dankeschön, für die großen Anstrengungen, die nötig waren, den Klinikbetrieb trotz Umbauarbeiten souverän und professionell fortzuführen. Die neue Geräteausstattung sichert die herausragende Spitzenversorgung unserer Patienten in Schleswig-Holstein durch das UKSH."
Die Computertomographie gehört heute zu den wichtigsten Arbeitsmitteln in der Radiologie, mit ihr kann eine Vielzahl von Erkrankungen diagnostiziert werden. Der neue Computertomograph am Campus Kiel ermöglicht eine noch genauere und detailreichere Darstellung der zu untersuchenden Körperregionen in sehr viel kürzerer Zeit bei gleichzeitig wesentlich geringerer Röntgendosis. Mit der neuen Technik können die Spezialisten des UKSH große Untersuchungsbereiche des gesamten Körpers innerhalb weniger Sekunden erfassen, was besonders in der Herz- und Gefäßmedizin, aber auch bei der Untersuchung von Tumoren von hoher Bedeutung ist. Besonders die Patienten profitieren von der kurzen Untersuchungszeit und der deutlich reduzierten Röntgendosis.
Eine besondere Herausforderung stellte der Einbau des neuen Magnetresonanztomographen dar. Das 4,7 Tonnen schwere Gerät erweitert das Leistungsspektrum bei radiologischen Untersuchungen deutlich. Der MRT dient vor allem der Früherkennung von krankhaften Veränderungen, insbesondere von Tumoren oder Entzündungen - noch vor dem Auftreten der ersten Symptome. Dabei können die Experten Schnittbilder sowohl vom Gehirn und den Blutgefäßen als auch von allen Organe, Geweben, Muskeln und Knochen erstellen. Der MRT kommt ganz ohne Röntgenstrahlen aus, da mithilfe von starken Magnetfeldern und Radiowellen Wasserstoffteilchen im Körper „angeregt" werden. Sie geben daraufhin ein Echo ab, die sogenannte „Resonanz", die von Empfangsspulen registriert und zu einem hochpräzisen Bild verrechnet wird.
Zudem wurden zwei hochmoderne Angiographie-Anlagen installiert, die u.a. eine dreidimensionale Bildgebung ermöglichen. Die Geräte dienen der Darstellung und Behandlung von Gefäßen unter Röntgensicht, aber auch der radiologisch gesteuerten Turmorbehandlung. Ein absolutes Novum: Eine der Anlagen ist mit einem vollautomatisierten Roboterarm ausgestattet, der aufwändigste operative Prozeduren unter Röntgenkontrolle ermöglicht. Mit Hilfe der neuen Geräte können Eingriffe zur Therapie von Gefäß- oder Tumorerkrankungen mit höchster Präzision und besonders zügig ausgeführt werden - zum Wohle der Patienten. Auch bei diesen Geräten sind die Patienten ebenso wie die Behandler einer deutlich reduzierten Röntgendosis ausgesetzt.
Der neue Gerätepark der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie am Campus Kiel machte Investitionen in Höhe von rund 11,5 Mio. Euro notwendig. Darin enthalten sind sowohl die Umbaumaßnahmen als auch die Gerätekosten. Die Summe wurde durch das Land Schleswig-Holstein finanziert. Der Einbau der neuen Geräte wurde seit August 2012 bei laufendem Klinikbetrieb durch die Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH) durchgeführt.
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