Bürgerinnen und Bürger aus der Region werden mit persönlichen Schicksalen Betroffener auf das Thema aufmerksam gemacht. Mit der Kampagne soll dazu angeregt werden, zu Lebzeiten eine Entscheidung darüber zu treffen, ob man selbst Organspenderin oder Organspender werden möchte oder nicht. Die Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn Katja Dörner unterstützt die Kampagne als Schirmherrin: #BonnEntscheidetSich.

Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung stehen über 8.500 Menschen auf der Warteliste für eine Organtransplantation. Im Jahr 2021 sind 826 Personen auf der Warteliste verstorben. Diese Zahl kann reduziert werden, wenn sich mehr Menschen zu Lebzeiten aktiv entscheiden, ob sie im Falle ihres Ablebens als Organspenderinnen und -spender neues Leben schenken möchten. Die Entscheidung für oder gegen eine Organ- bzw. Gewebespende ist nicht einfach. Dennoch sollte sich jeder zu Lebzeiten informieren, entscheiden und seinen Willen mit einem Organspende-Ausweis kundtun.

„Haben Patientinnen und Patienten keine sichtbare Entscheidung für oder gegen eine Organ- bzw. Gewebespende getroffen, müssen im Falle des Todes die Angehörigen den Willen des Verstorbenen rekonstruieren. Diese Entscheidung fällt sehr schwer und kommt zudem zum ungünstigsten Zeitpunkt, der Phase des Abschiednehmens von einem geliebten Menschen“, sagt Prof. Martin Söhle, der Transplantationsbeauftragte des UKB. Eine Entlastung der trauernden Angehörigen kann es nur durch eine im Vorfeld selbst getroffene und kommunizierte Entscheidung geben.

„Menschen, die aufgrund einer Krankheit ein neues Organ benötigen oder einen Unfall hatten, manchmal leider auch Kinder, haben mit einer Chance auf ein Spenderorgan auch die Chance zu leben. Unseren Patientinnen und Patienten war es ein wichtiges Anliegen, das in die Öffentlichkeit zu tragen und Bonnerinnen und Bonner zu einer Entscheidung zu bewegen. Darauf möchte das UKB mit der Kampagne #BonnEntscheidetSich aufmerksam machen“, so Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKB. Als Unterstützer konnten die Stadt Bonn mit Oberbürgermeisterin Katja Dörner als Schirmherrin, die Stadtwerke Bonn und die Universität Bonn, die DSO-NRW, das Netzwerk Organspende NRW, die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein und die Telekom gewonnen werden.

Bewegend erzählen Betroffene am UKB, die entweder selbst eine Organspende erhalten haben oder ihre Angehörigen, mehr über ihr Schicksal. Ihre Geschichten sind unter www.ukbonn.de/organspende/ abrufbar. Die Kampagnenmotive sind außerdem in Bonner Bussen und auf Plakaten und Bannern auf dem Venusberg-Campus des UKB zu sehen. Weitere Aktionen im Rahmen der Kampagne folgen.

Medienvertreterinnen und -vertreter, die Interesse an Interviews mit den Betroffenen und dem Transplantationsbeauftragten des UKB sowie involvierten Ärztinnen und Ärzten haben, können sich gerne unter ukb-medien@ukbonn.de melden.