Universitätsklinikum Ulm: Neubau der Chirurgie eingeweiht
10.05.2012 -
Das Universitätsklinikum Ulm feiert in Anwesenheit von mehreren hundert Gästen die Einweihung des Neubaus der Chirurgie I Dermatologie auf dem Oberen Eselberg. Damit wird die größte Klinikumsbaustelle des Landes Baden-Württemberg nach vier Jahren Bauzeit im Zeit- und Kostenplan fertig gestellt.
Die wachsende Gesundheitsstadt am Oberen Eselsberg bietet den Menschen aus Stadt und Region ein Zentrum der universitären Spitzenmedizin und stärkt den Standort als Wissenschafts- und Gesundheitsregion.
„Die Universitätsklinika haben eine überragende Bedeutung in der Gesundheitsversorgung. Hier finden die Patientinnen und Patienten mit schweren und seltenen Erkrankungen Aufnahme, die eine hochdifferenzierte Diagnostik und Therapie brauchen", so Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Das Ulmer Universitätsklinikum bietet die sogenannte Hochleistungsmedizin nicht nur für die Stadt Ulm, sondern für den gesamten Raum Ostwürttemberg, Donau-Iller, Bodensee-Oberschwaben und über die Landesgrenze hinweg auch für die bayerischen Nachbarn. Außerdem sorgt es - gemeinsam mit der Universität - für die Ausbildung des medizinischen Nachwuchses, treibt die medizinische Forschung voran und ist ein bedeutender Faktor für die regionale Wirtschaft und den Arbeitsmarkt."
„Ich freue mich, dass wir mit dem Neubau der Chirurgie I Dermatologie ein Herzstück der Gesundheitsstadt und der Wissenschaftsstadt auf dem Oberen Eselsberg fertig stellen können", erklärte Prof. Dr. Reinhard Marre, der Leitende Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Ulm. „Unser Masterplan sieht vor, langfristig all unsere medizinischen Einrichtungen hier zu konzentrieren. Damit stärken wir die fächerübergreifende Zusammenarbeit und bieten unseren Patienten die beste universitäre Diagnostik und Therapie unter einem Dach", so Marre, der allen herzlich dankte, die sich für das Großprojekt eingesetzt haben.
„Mit dem Umzug von insgesamt sieben weiteren Kliniken auf den Campus Oberer Eselsberg rücken Klinikum und Universität noch enger zusammen", sagte der Präsident der Universität, Prof. Dr. Karl Joachim Ebeling. „Das ist in der Entwicklung des Forschungsstandortes, beispielsweise für den Schwerpunkt der Erkrankungen des Muskel- und Skelettapparates, ein entscheidender Faktor. Auch die Lehre wird von der räumlichen Nähe profitieren."
Ulms Oberbürgermeister Ivo Gönner betonte die Bedeutung von Klinikum und Universität für Stadt und Region: „Der Neubau der Chirurgie stärkt uns als Standort für Wissenschaft, Innovation, Gesundheit und Bildung - und sichert so Lebensqualität und Arbeitsplätze der Bürgerinnen und Bürger." Mit dem Umzug der Chirurgie wird die Stadt das frei werdende Klinikareal auf dem Safranberg zu einem Wohngebiet entwickeln.
Eine Verlagerung der Chirurgie auf den Oberen Eselsberg war notwendig, da die alten Gebäude auf dem Safranberg für die Anforderungen eines modernen Klinikums nicht mehr sanierungsfähig waren. Das Klinikum räumt auch seine Gebäude im Stadtteil Söflingen, die bisher dort angesiedelte Klinik für Dermatologie und Allergologie zieht mit in den Neubau am Oberen Eselsberg.
Der Neubau der Chirurgie I Dermatologie bietet Platz für 15 hochmoderne OP-Säle, 235 Normalpflege- und 80 Intensivpflege-, bzw. Überwachungsbetten. Die Baukosten von 190 Mio € und die Ausstattungskosten von 50 Mio. € tragen Klinikum und Land. „Für uns ist es auch wichtig, dass wir dieses Großprojekt im Kostenplan und im Zeitplan von vier Jahren zuverlässig realisieren konnten. Dies ist eine große Teamleistung und keine Selbstverständlichkeit", betonte Rainer Schoppik, der Kaufmännische Direktor des Universitätsklinikums.
Das Zentrum für Chirurgie, die Dermatologie, Anästhesiologie und Radiologie können den Patienten im Neubau hochmoderne Diagnostik, innovative OP-Verfahren und Therapien der Universitätsmedizin anbieten. „Unser OP-Bereich umfasst beispielsweise einen Hybrid-OP, der es uns ermöglicht, Operationsergebnisse noch während der OP mit dreidimensionalen bildgebenden Verfahren zu kontrollieren. Das ist für unsere Patienten ein entscheidender Vorteil, denn so können wir sie noch exakter und schonender versorgen", erläuterte Prof. Dr. Florian Gebhard, der Geschäftsführende Direktor des Zentrums für Chirurgie. Die Patienten erwartet im Neubau zudem mehr Komfort und Service: Helle Zweibettzimmer mit eigener Nasszelle, individuellere Speisenauswahl und ein neuer Informationsbereich am gemeinsamen Haupteingang von Chirurgie und Innerer Medizin.
Entworfen wurde der Neubau der Chirurgie vom Münchner Büro KSP Jürgen Engel Architekten, das 2001 den Architektenwettbewerb gewonnen hatte. „Unser großzügiges, lichtdurchflutetes Gebäude soll den Patienten die Schwellenangst und das typische Unbehagen in einem Krankenhaus nehmen. Es fügt sich in die Landschaft des Oberen Eselsbergs ein, setzt mit dem schwebenden Bettenhaus gleichzeitig einen architektonischen Akzent, ohne sein Umfeld zu dominieren", beschreibt Jürgen Engel sein Konzept.