Universitätsklinikum Heidelberg legte Grundstein für Neubau der Chirurgischen Klinik
21.05.2015 -
Der Heidelberger Klinikring auf dem Campus im Neuenheimer Feld nähert sich seiner Vollendung: Am 20. Mai 2015 hat die feierliche Grundsteinlegung für den Neubau der Chirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Heidelberg stattgefunden.
Bis der erste, rund 21.000 Quadratmeter große Bauabschnitt beendet sein soll - er beherbergt Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Herzchirurgie, Gefäßchirurgie, Urologie, Anästhesiologie und Radiologie - wird es voraussichtlich bis 2017 dauern. Der Klinikbetrieb soll dort Mitte 2018 starten. Mit 170 Millionen Euro Investitionssumme ist der Neubau zwischen Medizinischer Klinik, Heidelberger Zoologischem Garten und der vor knapp zwei Jahren eröffneten neuen Frauen- und Hautklinik derzeit die größte Baumaßnahme sowohl des Landes Baden-Württemberg als auch des Universitätsklinikums.
Der baden-württembergische Finanzminister und Wirtschaftsminister Nils Schmid sprach als Hauptredner der Veranstaltung: "Heidelberg hat mit seinem Klinikring einen Klinikkomplex auf dem neuestem Stand der Medizin, der seinesgleichen sucht. Mit dem modernen, wirtschaftlichen und energiesparenden Neubau geht Baden-Württemberg einen weiteren Schritt in Richtung klimaneutrale Landesverwaltung."
Ministerialdirektorin Dr. Simone Schwanitz, Amtschefin des baden-württembergischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie Aufsichtsratsvorsitzende des Universitätsklinikums Heidelberg, betonte in ihrem Grußwort an die Gäste: "Der Neubau der Chirurgie sichert die nationale Spitzenstellung des Heidelberger Universitätsklinikums."
Das Universitätsklinikum Heidelberg gehört zu den bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland und Europa, auch dank seines wegweisenden Campus, auf dem Kliniken, Institute und Versorgungszentren durch den Heidelberger Klinikring miteinander verbunden sind. "Der Neubau der Chirurgischen Klinik wird den Heidelberger Klinikring schließen und somit die Hochleistungsmedizin der kurzen Wege fächerübergreifend ausbauen. Dies ist ein Meilenstein in der Geschichte des Medizinstandorts Heidelberg", sagte Prof. Dr. Guido Adler, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg. Als Beispiele für die wegweisende Infrastruktur nannte er den zentralen Operationsbereich mit modernsten Operationssälen, mehr Betten in der Intensivpflege, noch bessere Zusammenarbeit mit der nun direkt angebundenen Klinik der Inneren Medizin und keine umständlichen Patiententransporte durchs Neuenheimer Feld mehr. Mit der Baugenehmigung für den Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach des Neubaus sei man außerdem der Inbetriebnahme dieses wichtigen Bereichs mit direktem Fahrstuhl vom Helikopter in den Schockraum und die OPs einen großen Schritt näher gekommen.
Die Kaufmännische Direktorin des Universitätsklinikums Irmtraut Gürkan verwies auf die enormen finanziellen Kraftanstrengungen des Klinikums selbst, das über die Hälfte der Baukosten des Neubaus trägt. Heidelbergs Universitätschirurgie sorgt bereits heute für ein Drittel der Einnahmen des Klinikums - da Patienten in dem Neubau noch weitaus effizienter versorgt werden können, verspricht sich das Klinikum hier nochmals weiteres Wachstum.
1987 wurde mit dem Bau der Kopfklinik der erste Stein des Klinikrings gesetzt
Die neue Chirurgie bildet am Heidelberger Klinikring den Schlussstein. Mit dem Bau der Kopfklinik im Jahr 1987 wurde der erste Stein des Klinikrings gesetzt, gefolgt von der Medizinischen Klinik 2004, der Kinderklinik 2008, dem Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum HIT 2009, dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen NCT 2010 und der Frauen- und Hautklinik 2013. Die neue Chirurgie mit insgesamt 313 Betten wird nun die Lücke zwischen Frauen- und Hautklinik und der Medizinischen Klinik schließen.
Im Bettenhaus sind neben den Normalpflegestationen zwei Intensiv- und zwei Intermediate-Care-Stationen untergebracht. 96 statt bisher 70 Intensiv- und Intermediate-Care-Betten sind geplant. Das Kernstück der Chirurgie bildet der zentrale Operationsbereich mit 16 modernsten OP-Sälen. Dieser wird ergänzt durch den ambulanten OP-Bereich, eine Tagesklinik, die Radiologische Funktionsdiagnostik und die Ambulanzen, einen neuen Hörsaal, Seminarräume sowie einen Laborbereich. Eine gemeinsame Notfallzufahrt von Medizinischer Klinik und der künftigen Chirurgie wurde im August 2014 fertig gestellt. In einem späteren zweiten Bauabschnitt sollen die Akut-Orthopädie und die Unfallchirurgie errichtet werden. Bauherr der Chirurgischen Klinik ist das Land Baden-Württemberg, vertreten durch das Universitätsbauamt Heidelberg; Entwurf, Ausführungsplanung und Baudurchführung liegen beim Architekturbüro Tiemann-Petri und Partner, Stuttgart.
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