Universitätsmedizin Halle: Priv.-Doz. Dr. Dirk Heckl tritt Professur für Experimentelle Pädiatrie an
02.08.2019 -
Die Krebsforschung am Universitätsmedizin-Standort Halle bekommt Verstärkung: Zum 1. August hat der Biomedizin-Wissenschaftler Priv.Doz. Dr. Dirk Heckl die Professur (W2) „Experimentelle Pädiatrie“ angetreten.
Heckl forscht zu Leukämien bei Kindern, insbesondere zur Entstehung von Leukämien, und hat auf diesem Gebiet bereits zuvor an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) mit Prof. Dr. Jan-Henning Klusmann zusammengearbeitet, der die Universitätsklinik und Poliklinik für Pädiatrie I am Universitätsklinikum Halle leitet.
Heckl kommt vom Department für Hämatologie und Onkologie der MHH und hat dort zuletzt seine eigene Nachwuchsgruppe im Rahmen des Max-Eder-Programms der Deutschen Krebshilfe geleitet. Die Nachwuchsgruppe, die sich mit dem Thema „Entschlüsselung multifaktorieller Onkogennetzwerke in myeloischen Leukämien mittels funktioneller Genomik“ widmet, wird noch bis Februar 2020 gefördert. „Die Professur hier in Halle passt genau zu mir und dem Punkt meiner Karriere, an dem ich mich gerade befinde. Sie bildet auch das ab, an dem ich, auch zusammen mit Prof. Klusmann, bereits gearbeitet habe und mich weiterentwickeln möchte“, sagt der Neu-Hallenser. Basierend auf den kürzlich publizierten Erkenntnissen zu Leukämien in Kindern mit Trisomie 21 (Down Syndrom) ist es nun eines seiner Ziele, eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Forschungsgruppe einzuwerben. Heckl hat zuletzt zusammen mit Klusmann unter anderem hochkarätig im Fachjournal Cancer Cell publiziert.
Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Entstehung von Leukämie mit Fokus auf der Akuten Myeloischen Leukämie (AML), der Genom-Editierung mit der „Genschere“ CRISPR/Cas9 sowie der Erforschung epigenetischer Regulatoren und deren molekulare Mechanismen sowie die verbundenen Identifizierungen von therapeutischen Zielstrukturen. Auch das Thema chromosomale Translokationen will er verstärkt angehen, also Ursachen und Wirkung erforschen, wenn Chromosomenteile an einem anderen Ort im Chromosomenbestand verlagert sind. „Dafür finde ich in Halle viele Anknüpfungspunkte, einerseits zu anderen Forschenden in dem Gebiet der Hämatologie und Onkologie, andererseits aber auch aufgrund der Strukturen wie Graduiertenkollegs und dem Charles-Tanford-Proteinzentrum. Halle ist ein attraktiver Standort für Wissenschaftler, aber auch zum Leben“, sagt er, der bereits auf einigen Streifzügen die Stadt erkundet hat.
Der heute biomedizinisch forschende 36-Jährige hat seine akademische Laufbahn in der Pflanzenbiotechnologie begonnen und an der MHH 2006 in dem Studienfach seinen Bachelorabschluss erworben. Danach folgte der Wechsel in den MHH-Masterstudiengang Biomedizin, den er 2008 abschloss. „Ich habe während es Bachelorstudiums gemerkt, dass mich der medizinische Bereich besonders interessiert und bin mit dem Master dann ins kalte Wasser gesprungen“, sagt Heckl. Von 2008 bis 2011 nahm er am PhD-Programm „Molecular Medicine“ der MHH teil und wurde 2011 promoviert. „Es ist vor allem großes Interesse, das mich antreibt, denn ich finde die Erkrankung sehr spannend und habe im Rahmen meiner Dissertation bereits an einer Gentherapie gearbeitet“, so Heckl.
Nach mehr als zwei Jahren als Postdoc in Boston (USA), kehrte er nach Hannover zurück. Im Februar 2019 wurde er habilitiert und erhielt die Lehrbefugnis (Venia legendi) im Fach „Experimentelle pädiatrische Hämatologie und Onkologie“. „Ich möchte mich auch in Halle in die Lehre einbringen. Vorstellen könnte ich mir beispielsweise auch eher praktisch orientierte Kurse zu CRISPR anzubieten“, sagt Heckl.
„Wir haben mit Dirk Heckl einen hervorragenden Wissenschaftler zum Professor berufen können, der unseren Forschungsschwerpunkt Molekulare Medizin der Signaltransduktion, vor allem auf dem Gebiet der Onkologie, bereichert. Er fügt sich in eine Reihe von konsequenten Neuberufungen in den Bereichen Tumorbiologie und Onkologie ein, die sich ergänzen und vervollständigen und zudem Halle als Hochschulmedizin-Standort voranbringen“, sagt der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Michael Gekle.
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