Wettbewerb für mehr Umweltschutz in Hamburger Arztpraxen und Kliniken
05.04.2022 - Umweltschutz und Nachhaltigkeit stehen auch im Gesundheitswesen weit oben auf der Agenda.
Denn Klimaschutz ist Gesundheitsschutz. Um innovative Ideen zu finden und fördern, wie Praxen und Kliniken umweltfreundlicher werden können, schreibt das ÄrzteNetz Hamburg erstmalig den Wettbewerb „Wir für unser Klima“ aus – das Motto der Aktion für mehr Nachhaltigkeit: „Nachdenken. Umdenken. Mitmachen“.
„Bis zum Jahr 2030 wollen wir die Hamburger Treibhausgasemission um mindestens 65% reduzieren“, so Umweltsenator und Schirmherr Jens Kerstan. „Dabei treibt mich die gleiche Motivation an, wie sicherlich alle Mediziner und Pflegekräfte: Wir wollen Menschenleben retten! Wir sind aber ganz wesentlich darauf angewiesen, dass jeder von uns einen Beitrag im persönlichen Lebens- und Arbeitsumfeld leistet – mit praktischen Maßnahmen, die auf den ersten Blick klein erscheinen mögen, in ihrer Gesamtheit aber eine große Wirkung entfalten können. Genau hier setzt der Ideenwettbewerb des ÄrzteNetzes Hamburg an.“
Ab April ein Jahr lang – bis zum 31. März 2023 – können Mitarbeiter aller Arztpraxen, Krankenhäuser und anderer Gesundheitsdienstleister ihre Ideen für ein nachhaltigeres Gesundheitswesen einreichen. „Das kann ein Vorschlag zur Verminderung von Müll, Ideen zu klimafreundlichen Arbeitsprozessen oder auch zum Einsparen von Energie sein. Oder etwas, das wir alle noch gar nicht auf dem Zettel haben“, so Dr. Andreas Schüßeler. Der Vorstandsvorsitzende des Ärztenetzes sieht dringenden Handlungsbedarf. „Der Klimafußabdruck des deutschen Gesundheitswesens ist einfach zu groß. Unsere CO2-Emissionen machen 5,2% der deutschen Gesamt- Emission aus, Krankenhäuser gehören zu den sechs größten Energieverbrauchern in der Branche Handel, Dienstleistung und Gewerbe.“ Und auch in Arztpraxen müsse Klimaschutz zukünftig eine größere Rolle spielen, schließlich sei der Schutz der Umwelt sogar in §1 der neuen Musterberufsordnung für Ärzte fest verankert. Schüßeler nennt konkrete Missstände, die Veränderungen bedürfen: „Es fängt damit an, dass in Arztpraxen kein Müll getrennt wird oder dass es günstiger ist, Metall-Pinzetten und andere Instrumente nach einmaligem Gebrauch zu entsorgen, anstatt sie sterilisiert wiederzuverwenden.“
Von dem Wettbewerb des ÄrzteNetzes Hamburg, das allein 370 Mitglieder hat, versprechen sich die Initiatoren innovative, umsetzungsfähige Konzepte, die Hamburg im Idealfall eine Vorbildfunktion in puncto Nachhaltigkeit des Gesundheitswesens einbringen. Umweltsenator Jens Kerstan, der als Mitglied der Jury des Nachhaltigkeitspreises die Einreichungen bewerten wird, sagt: „Ich unterstütze den Ideenwettbewerb für Klimaschutzideen des ÄrzteNetz Hamburg ganz ausdrücklich. Ich freue mich auf spannende Projekte und sinnvolle Vorhaben, die wir in der Jury begutachten und prämieren können. Denn: Jede gute Idee für den Klimaschutz zählt. Gesundheitsschutz und Klimaschutz gehören zusammen und sind ein Gemeinschaftswerk für alle!“
Neben Senator Kerstan werden u.a. in der Jury sein: Prof. Dr. Robi Banerjee, der Klima- und Umweltbeauftragte der Universität Hamburg, Sven Winterberg (Stadtreinigung Hamburg) und Umweltökonom Prof. Dr. Andreas Lange. Unter den Preisen für die vielversprechendsten Einsendungen: die Nutzung eines Elektro-Autos für drei Jahre, ein Elektro-Roller, ein Elektro-Fahrrad, eine HVV-Jahreskarte, eine Wanderreise über die Alpen sowie ein Preisgeld in Höhe von 3.000 € für die beste Teamleistung (Großpraxen, Krankenhäuser, Labore etc.).
Alle Informationen zu den Teilnahmebedingungen sind auf der Homepage zu finden.