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Mobile klinische Dokumentation als Thema auf der conhIT

07.03.2011 -

Tablet-PCs, stiftbedienbare Computer, die man wie Notizblöcke benutzt, machen zurzeit Furore. Auch im medizinischen Umfeld fragt man sich, in wie weit mobile Dokumentation durch etablierte Technologien in Zukunft ersetzt werden sollen. Auf der conhIT in Berlin, Europas Branchentreff für Healthcare-IT, können sich im April Besucher von Industrie-Messe und Kongress über neue Einsatzszenarien und die technische Umsetzung moderner mobiler Dokumentation informieren.

Wenn eine Pflegekraft heute im Krankenhaus Blutdruck misst, notiert sie den Wert nicht selten auf einen Zettel, bevor sie ihn in eine Pflegekurve überträgt. Auf Visite läuft das ähnlich ab: Wird eine Untersuchung angeordnet, schreibt der Assistenzarzt das auf seine Kladde. Alles Weitere passiert dann im Arztzimmer am Rechner. Ein Prozedere, das umständlich und fehlerhaft sein kann.

Patientenversorgung - mobil definiert

In Zeiten des breiten Einsatzes von Informations- und Kommunikationstechnik kann die klinische Datenerfassung der Zukunft auch anders aussehen. „Hersteller von modernen Klinikinformationssystemen und Anbieter von IT-Lösungen für die Arztpraxis haben heute Lösungen im Angebot, mit denen sowohl ärztliches Personal als auch die Pflege praktisch alle relevanten Dokumentationsschritte mobil erledigen können", sagt Andreas Lange, Vorstandsvorsitzender des Verbands der Hersteller von IT-Lösungen für das Gesundheitswesen (VHitG e.V.). Wie in den Vorjahren organisiert der VHitG e.V. gemeinsam mit der Messe Berlin, die conhIT, den größten europäischen Branchentreff für Healthcare-IT, der vom 5. bis zum 7. April auf dem Berliner Messegelände stattfindet.

Ärzte in Krankenhäusern, die mit entsprechender Hardware ausgestattet sind, können mit den neuen Technologien Einträge in die elektronische Patientenakte des Klinikums direkt bei der Visite vornehmen. Krankenpfleger können bei einer elektronischen Pflegedokumentation ihre Messwerte „online" in eine Kurve übertragen. Mehr noch: Selbst digitale radiologische Bilder lassen sich heute mobil befunden. Zulassungsbehörden, wie die Food and Drug Administration (FDA) in den USA, haben bereits erste iPad-Anwendungen für die radiologische Befundung genehmigt.

Datenschutz hat Priorität

Womit die mobile Dokumentation erfolgt, ist letztlich den Vorlieben der jeweiligen medizinischen Einrichtung überlassen. Neben klassischen Laptops kommen als Eingabemedien zunehmend Tablet-PC-Systeme zum Einsatz, die gut zu transportieren und in der Regel problemlos zu reinigen sind. Zwei Dinge sind dabei zu beachten: Zum einen muss der Datenschutz natürlich auch in einer mobilen Welt gewährleistet sein. Zum anderen müssen Hersteller und Anwender dem Thema Diebstahlschutz mehr Aufmerksamkeit widmen als bei fest installierten Computern. „Beides ist lösbar", betont Dr. Carl Dujat, Vorsitzender des Berufsverbands Medizinischer Informatiker und Mitglied im Präsidium des diesjährigen conhIT-Kongresses: „Drahtlose WLAN-Netze im Krankenhaus sind heute genauso sicher umsetzbar wie ein LAN mit fester Verkabelung." Und auch für das Thema Diebstahl hat die Industrie Schutzmechanismen entwickelt.

Vor der mobilen Welt stehen Hausaufgaben

Dass derzeit bei den Anwendern trotz der Vorteile der mobilen Dokumentation noch eine gewisse Zurückhaltung herrscht, hat zwei Gründe. „Zum einen benötigt ein Krankenhaus eine relativ große Zahl an Mobilgeräten, um mobile IT-Szenarien flächendeckend umsetzen zu können. Das ist im Moment noch eine Investition", betont Prof. Peter Haas von der Fachhochschule Dortmund und Präsident des conhIT-Kongresses, auf dem das Thema der mobilen Dokumentation in einer eigenen Kongress-Session aufgegriffen wird. Zum anderen ist IT-seitig eine gewisse Vorarbeit nötig, um über mobile IT-Lösungen überhaupt nachdenken zu können. Andreas Lange dazu: „Mobile Lösungen sind in erster Linie etwas für Einrichtungen, die ihre IT schon sehr weit entwickelt haben. Wer ein Order-Management und elektronische Patientenakten führt, für den wird der Schritt in die mobile Welt interessant. Vor allem wer in die papierlose Pflegedokumentation einsteigen möchte, braucht mobile Lösungen."

Kontakt

Bundesverband Gesundheits-IT bvitg

Friedrichstraße 200
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