Prof. Jürgen Dunst übernimmt Vorsitz der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie
09.06.2011 -
Der Direktor der Klinik für Strahlentherapie an der Universität Lübeck, Prof. Dr. Jürgen Dunst, ist neuer Präsident der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO). Als bisheriger Vizepräsident der DEGRO tritt Dunst nun das Amt seiner Vorgängerin Prof. Dr. Rita Engenhart-Cabillic, Direktorin der Abteilung für Strahlentherapie des Universitätsklinikums Gießen und Marburg, an. Der neue Vorstand der DEGRO wurde im Rahmen ihrer 17. Jahrestagung in Wiesbaden gewählt und wird bis 2013 amtieren.
Als neuer Präsident möchte sich Dunst für die Interessen aller Radioonkologen in Klinik und Praxis stark machen und eine verstärkte Zusammenarbeit in Netzwerken voran bringen. Zudem gelte es, die Zusammenarbeit mit anderen Fachgruppen weiter auszubauen, so der Experte. Darüber hinaus möchte er sich dafür einsetzen, dass die Strahlentherapie als wichtige Säule der Krebsbehandlung von Patienten, Kollegen benachbarter medizinischer Fächer und auch in der Gesundheitspolitik noch stärker wahrgenommen wird. „Zwei Drittel aller Tumorpatienten erhalten eine Strahlentherapie. Die Radioonkologie vereint eine Vielfalt hoch-innovativer Therapiemethoden. Dank dieser haben viele Krebspatienten heute gute Heilungschancen", betont Dunst.
Geboren 1958 in Minden, Westfalen, studierte Dunst 1977 bis 1983 Humanmedizin in Kiel, wo er 1984 auch promovierte. Im Anschluss daran ging der Mediziner an die Universität Erlangen. Hier schloss er 1990 auch seine Facharztweiterbildung zum Strahlentherapeuten ab. In seiner Habilitation setzte er sich 1992 mit klinischen und experimentellen Ergebnissen der simultanen Radiochemotherapie auseinander. Von 1994 bis 2005 war Dunst Direktor der Klinik für Strahlentherapie an der Universität Halle-Wittenberg. Anschließend wechselte er an die Universität zu Lübeck und leitet dort seither die Klinik für Strahlentherapie am Campus Lübeck des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein. Seit April 2011 ist der neue DEGRO-Präsident zudem als Ärztlicher Geschäftsführer des Nordeuropäischen Radioonkologischen Centrums Kiel (NRoCK) tätig.
Dunst forscht vor allem auf dem Gebiet der simultanen Radiochemotherapie, also der gleichzeitigen Anwendung einer Strahlen- und einer Chemotherapie bei Krebspatienten. Weitere Schwerpunkte seiner klinischen und wissenschaftlichen Tätigkeit sind organerhaltende Therapieverfahren - vor allem bei Brust- und Harnblasenkrebs - und die Behandlung von Tumoren im Kindesalter.
Dem neuen Vorstand der DEGRO gehört darüber hinaus als erster Vizepräsident Prof. Dr. med. Michael Baumann, Universität Dresden, an. Zweite Stellvertreterin wird turnusgemäß Prof. Dr. med. Rita Engenhart-Cabillic. Als Schatzmeister wurde Prof. Dr. Oliver Kölbl, Regensburg und als Schriftführer Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann, Braunschweig wiedergewählt. Die neugewählten Beisitzer sind Prof. Dr. med. Stefan Höcht, Hamburg, Prof. Dr. med. Nils Cordes, Dresden, Prof. Dr. rer. nat. Klemens Zink, Gießen. Kongresspräsident 2012 wird Prof. Dr. med. Rainer Fietkau aus Erlangen sein. Prof. Dr. Horst Sack aus Essen bleibt Geschäftsführer der DEGRO.