Allgemeine Chirurgie des UKSH Campus Lübeck jetzt Exzellenzzentrum
01.04.2014 -
Die Allgemeine Chirurgie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, ist von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie zum Exzellenzzentrum für minimal-invasive Chirurgie ernannt worden.
Damit ist die Klinik unter der Leitung von Prof. Dr. Tobias Keck eine von nur zwei Kliniken bundesweit, welche die höchste Auszeichnung der Fachgesellschaft auf dem Gebiet der sogenannten Schlüsselloch-Chirurgie erhalten haben.
„Wir sind stolz auf diese Würdigung unserer enormen Anstrengungen, die wir für die bestmögliche Versorgung unserer Patienten unternehmen", sagt Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH. „Gerade in Zeiten zunehmender Verunsicherung über die tatsächliche Qualität medizinischer Leistungen können wir den Menschen in Lübeck einmal mehr eine unabhängige Orientierung geben - in der schonenden und zukunftsweisenden Chirurgie nimmt die Klinik von Prof. Keck eine Vorreiterrolle in Deutschland ein."
„Unser Ziel ist, unseren Patienten komplexe chirurgische Eingriffe so präzise und schonend wie möglich anzubieten", sagt Klinikdirektor Prof. Keck. „Die Auszeichnung der DGAV markiert dabei nicht nur unsere aktuelle Position, sondern ist uns ein wichtiger Ansporn, unseren Fokus weiter auf die Entwicklung dieser Zukunftstechniken zu legen."
Mit ihrer Zertifizierungsinitiative möchte die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) dazu beitragen, dass die Qualität in den Kliniken verbessert und gleichzeitig transparent gemacht wird. In der Bundesrepublik sind derzeit 55 Einrichtungen als Zentren für minimal-invasive Chirurgie in den graduellen Zertifizierungsstufen Referenz-, Kompetenzzentrum und der höchsten Stufe des Exzellenzzentrums zertifiziert. Ein Exzellenzzentrum, das derzeit nur Lübeck und Köln vorweisen, muss klinische Erfahrung, personelle und technische Ausstattung sowie wissenschaftliches Arbeiten nachweisen und eine führende Rolle im Fachgebiet einzunehmen. Dazu werden von externen Experten sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte überprüft. Die Zertifizierung ist für drei Jahre gültig, bevor eine Re-Zertifizierung ansteht.
Mit minimal-invasiver (laparoskopische) Chirurgie werden operative Eingriffe bezeichnet, bei denen mithilfe spezieller Verfahren und Instrumente größere Schnitte und Verletzungen von Haut und Weichteilen vermieden werden. Die auch als Schlüsselloch-Chirurgie bezeichnete OP-Technik über kleinste Schnitte unter Zuhilfenahme bildgebender Verfahren hat für den Patienten im Vergleich zur herkömmlichen, konventionellen Operation die Vorteile schnellerer Erholung, kürzerer Krankenhausaufenthalte, kürzerer Arbeitsunfähigkeit und einer geringeren Narbenbildung.
An der Klinik für Allgemeine Chirurgie am Campus Lübeck wurden die schonenden Operationstechniken traditionell in hoher Expertise durchgeführt und machen inzwischen einen Großteil der chirurgischen Eingriffe aus. Unter der Leitung von Prof. Keck, der die Klinik seit Dezember 2012 leitet, erhielt dieser Schwerpunkt einen weiteren Innovationsschub. Prof. Keck ist als einer der wenigen Chirurgen weltweit in der Lage, die technisch sehr anspruchsvolle Entfernung des Pankreaskopfes minimal-invasiv durchzuführen. Zudem verfügt die Klinik über ein breites Spektrum teils sehr komplexer laparoskopischer Operationstechniken, beispielsweise im Bereich der Speiseröhre, der Leber, des Darms oder der Nebennieren, die im Rahmen zahlreicher Studien laufend weiterentwickelt werden. Im Jahr 2013 wurde der überwiegende Teil von Darmoperationen in minimal-invasiver Technik durchgeführt.
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