Onkologische Spitzenmedizin: Hallesche Unimedizin vereinbart Kooperation
mit Berliner Charité, Krankenhaus Martha-Maria und dem Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara
Fast 500.000 Menschen in Deutschland erkranken jedes Jahr an einem bösartigen Tumor. Die Diagnose Krebs schockiert noch immer die Betroffenen. Dabei ist in den vergangenen Jahren die Krebssterblichkeit zurückgegangen und die Lebenserwartung von Tumorpatienten gestiegen. Patientinnen und Patienten mit einer Krebserkrankung brauchen eine optimale und umfassende Diagnostik und Therapie, um von den modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen der Medizin profitieren zu können.
Neben der seit langem sehr engen, erfolgreichen und kollegialen Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kollegen und Krankenhäusern in Halle beschreitet nun die Universitätsmedizin Halle (Saale) – Universitätsklinikum (UKH) und Medizinische Fakultät – neue Wege. Sie kooperiert künftig mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der größten Universitätsmedizin in Deutschland, und bindet gleichzeitig das Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau und das hallesche Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) konstitutiv in die Zusammenarbeit ein.
„Ziel der Kooperation ist es, die neuesten Therapieformen anzuwenden und egal, wo die Patienten im südlichen Sachsen-Anhalt zum Arzt gehen, sie die beste Behandlung erhalten“, erklärt der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums, Prof. Dr. Thomas Moesta. Dabei werde das UKH eng mit der Charité zusammenarbeiten. Das Berliner Universitätsklinikum zählt zu den besten Krankenhäusern in Europa und leistet eine weltweit anerkannte Spitzenforschung. Zusätzlich rundet die enge jahrelange Kooperation mit den niedergelassenen Kollegen und den Krankenhäusern das regionale Netzwerk ab. Neben dem Krukenberg Krebszentrum (KKH) der halleschen Universitätsmedizin verfügen die Krankenhäuser Martha-Maria und St. Elisabeth und St. Barbara Häuser in Halle über von der Deutschen Krebsgesellschaft bereits zertifizierte und renommierte Onkologische Zentren. „Die nachgewiesene Qualität und Erfahrung der bereits bestehenden Onkologischen Zentren stellt einen konstitutiven Beitrag in der Bündelung der Kompetenzen zum Wohl von Patienten dar“, betont Pastor Markus Ebinger, Geschäftsführer des Krankenhauses Martha-Maria. Prof. Michael Gekle, Dekan der halleschen Medizinischen Fakultät, unterstreicht, dass die Kooperation ebenso über eine wesentliche wissenschaftliche Säule verfüge: „Wir wollen für alle Patienten, dass sie an allen Stellen des Konsortiums von den wissenschaftlichen Entwicklung und neuesten Erkenntnissen profitieren können. Durch die Evidenz-basierte Diagnostik und Therapie sowie durch die Resultate aus der onkologischen Versorgungsforschung, einem Schwerpunktbereich der Universitätsmedizin Halle, wird die Betreuung der Patienten auf dem höchst möglichen Niveau abgesichert.“
Die hallesche Universitätsmedizin unterzeichnete am 20. November im Rahmen eines festlichen Symposiums die Kooperationsverträge mit der Charité sowie dem Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau und den St. Elisabeth und St. Barbara Krankenhaus Halle. Die Veranstaltung findet in der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina zwischen 17 und 19 Uhr statt. Der Direktor des Charité Comprehensive Cancer Center (CCCC), Prof. Dr. Ulrich Keilholz, wird aus Sicht der Berliner Spitzenforscher die Bedeutung der Kooperation erläutern. Die Vertreter der halleschen Krankenhäuser referieren über die Rolle des regionalen onkologischen Netzwerkes.
Comprehensive Cancer Center sind sogenannte Onkologische Spitzenzentren. Betroffene in einer großen Region sollen die bestmögliche Krebsversorgung erhalten und gleichzeitig sollen aktuelle, innovative Erkenntnisse aus der Krebsforschung zügig in die klinische Praxis überführt werden. Die Onkologischen Spitzenzentren sind ein Förderschwerpunktprogramm der Deutschen Krebshilfe. Zwei dieser Spitzenzentren gibt es in den ostdeutschen Bundesländern: Berlin und Dresden. An der Charité wurde 2008 das CCCC gegründet. Das onkologische Zentrum der halleschen Universitätsmedizin – das Krukenberg Krebszentrum (KKH) – wird, zusammen mit den etablierten Onkologischen Zentren der Krankenhäuser Martha-Maria und St. Elisabeth und St. Barbara, nun gemeinsam mit dem Berliner CCC bei der Deutschen Krebshilfe einen Antrag zur Förderung als gemeinsames Konsortium stellen. Darin werden auch die Organkrebszentren des Universitätsklinikums Magdeburg aufgenommen.
„An allen Onkologischen Zentren arbeiten spezialisierte Organkrebszentren und unterstützende Fachdisziplinen unter einem Dach, um Patienten mit Tumorerkrankungen eine qualitativ hochwertige Versorgung auf der Grundlage der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu ermöglichen“, beschreibt PD Dr. Haifa Kathrin Al-Ali als Leiterin des KKH die Arbeitsweise der Krebszentren. In die Therapie sind dabei verschiedene Fachdisziplinen eingebunden: vom Organ-Experten über beispielsweise Hämatologie/Onkologie, Pathologie, Radiologie, Strahlentherapie, Nuklearmedizin, Apotheke bis hin zur onkologischen Pflege. In Tumorkonferenzen wird die Behandlung der Patienten interdisziplinär besprochen. Durch die Kooperation mit dem Charité CCC sollen die Patienten im gesamten südlichen Sachsen-Anhalt von seltenen Krebserkrankungen, profitieren. „Durch die Innovation molekulargenetischer Verfahren hat sich die Entwicklung der Krebsmedizin in den vergangenen Jahren massiv beschleunigt. Um bei dem Tempo der Laborerkenntnisse noch patientenorientierte Forschung betreiben zu können, sind große kooperative Netzwerke unumgänglich“, beschreibt Dr. Bernhard Opitz, Medizinische Klinik III, Leitender Oberarzt, Leiter Onkologisches Zentrum am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale), eine aktuelle Herausforderung der Medizin.
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