Gesundheitsökonomie

Eine Erfolgsgeschichte

Das Netzwerk deutscher Gesundheitsregionen bietet zukunftsweisende Perspektiven

23.03.2010 -

Die Initiative Gesundheitswirtschaft (IGW) veranstaltete Anfang November in Berlin eine Podiumsdiskussion zum Thema „Trendbranche Gesundheitswirtschaft: Chancen für die Gesellschaft". Jörg Raach sprach mit Priv.-Doz. Dr. Josef Hilbert, Sprecher des Netzwerks der deutschen Gesundheitsregionen über die Bedeutung der Gesundheitsregionen in der Gesundheitswirtschaft, ihre Entwicklung, Aufgaben und Projekte.

M&K: Das Gesundheitswesen wird seit zehn Jahren zunehmend von politischer Seite als wichtiger Wirtschaftszweig wahrgenommen. Ist die Bildung von Gesundheitsregionen eine Folge dieses Bewusstseinswandels?

Priv.-Doz. Dr. Josef Hilbert: Die verstärkte Wahrnehmung von Gesundheit als wichtigster Wirt-schaftszweig hat mehrere Ursachen. Zum einen gab es Mitte der 90er Jahre einige wissenschaftliche Analysen, die in diese Richtung gingen. Zum anderen kamen aus einigen Regionen selbst strukturpolitische Initiativen - so waren etwa Erlangen-Nürnberg oder Ostwestfalen-Lippe ganz frühe Protagonisten. Die neuen Perspektiven kamen nicht zuerst von der großen Politik, sondern aus der Wissenschaft und aus den Regionen selbst und wurden dann erst von der Politik aufgegriffen.

Wie bringt der regionale Zusammenschluss in Gesundheitsregionen die Gesundheitswirtschaft weiter?

Hilbert: Sehr viele neue gesundheitsbezogene Produkte und Dienstleistungen können nicht mehr von einem Anbieter allein, sondern nur noch von Verbünden erzielt werden. Das wichtigste Beispiel sind hier integrierte Versorgungsstrukturen, bei denen nicht nur die Krankenhäuser mit dem niedergelassenen Bereich zusammenarbeiten müssen, sondern wo es oft sinnvoll ist, auch noch weitere Akteure mit hinzuzuziehen, etwa die Reha oder auch Wohnungsanbieter. Die Grundlagen für solche neuen, integrierten Angebote können am besten „vor Ort", auf regionaler Ebene, geschaffen werden.

Seit wann gibt es diese Gesundheitsregionen?

Hilbert: Die ersten Gesundheitsregionen sind Mitte der 90er Jahre entstanden. Mit einem engen Fokus auf Medizintechnik und auf Lebenswissenschaften gab es allerdings auch schon früher einige Initiativen, etwa in der Region Tuttlingen.

Wie viele sind es inzwischen und wie viele Einrichtungen fassen diese zusammen?

Hilbert:
Wie viele Regionen sich beim Thema Gesundheit große Hoffnungen machen, das weiß niemand ganz genau. Beim Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Gesundheitsregionen der Zukunft" sind in der ersten Runde über 80 Regionen angetreten. Meines Erachtens gibt es etwa 25-30 Regionen, die ernsthaft am Thema arbeiten. Im Netzwerk Deutsche Gesundheitsregionen sind derzeit 18 und ab 2010 20 Regionen als Mitglieder vertreten.

Können Sie uns Beispiele für gemeinsame Projekte des Netzwerks Deutsche Gesundheitsregionen geben?

Hilbert: Das Netzwerk Deutsche Gesundheitsregionen ist auf Konferenzen und Fachtagungen präsent, Herausforderungen und Chancen der Branchen transparent zu machen. Es führt - unterstützt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung - ein Projekt zur Stärkung der Deutsch-Indischen Zusammenarbeit in Gesundheitsangelegenheiten durch, wobei Fragen der Forschung und Entwicklung eine wichtige Rolle spielen. Und das Netzwerk erarbeitet in Fokusgruppen Perspektivpapiere für Schlüsselfragen der zukünftigen Gesundheitswirtschaft, etwa zur Rolle der Telemedizin bei der Stärkung des Gesundheitsstandorts Haushalt oder zu den Problemen bei der Personalbeschaffung.

Kontakt

Institut Arbeit und Technik (IAT) FH Gelsenkirchen

Munscheidstr. 14
45886 Gelsenkirchen
Deutschland

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