IT & Kommunikation

„GreenIT“

Hersteller setzen auf Sparsamkeit bei Energieverbrauch und Umweltschutz

01.04.2010 -

Mittlerweile schmückt sich fast jeder Hersteller von Informations- und Kommunikationstechnik mit dem schönen Begriff „GreenIT". Doch was die einzelnen Hersteller darunter verstehen, kann recht unterschiedlich sein. Ihr Engagement, „grüner" zu werden, nutzt Verbrauchern wie Unternehmern, denn ein Aspekt heißt Energie sparen.

In den vergangenen zwei Jahren hat die „GreenIT" in der Öffentlichkeit stark an Bedeutung gewonnen. Auch in der Gesundheitsbranche ist das Thema angekommen. Hersteller, die Hardware oder auch IT-Anwendungen für Kliniken im Portfolio haben, führen zunehmend Faktoren wie Sparsamkeit beim Energieverbrauch als Verkaufsargument ins Feld.

Es sind Probleme wie der Klimawandel und die zunehmende Ressourcenknappheit, die die breite Bevölkerung sensibler für umweltschonende Technik gemacht haben. Dabei ist der Begriff „GreenIT" viel weiter gefasst: Hierunter werden alle Bestrebungen der Hersteller gebündelt, die die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnik über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg umwelt- und ressourcenschonend gestalten.

Als Verbraucher denkt man zuerst daran, dass ein neues Gerät in der Produktion weniger Ressourcen braucht, aber auch im täglichen Gebrauch mit weniger Strom auskommt. Es geht auch darum, dass umweltschonende bzw. ungiftige Materialien bei der Produktion verwendet werden. Ebenfalls wichtig ist, dass Giftstoffe nicht während der Produktion freigesetzt werden. Nicht zuletzt gehört auch ein umweltverträgliches Recycling dazu. So sollten schon seit Jahren Druckerpatronen nicht im Hausmüll entsorgt, sondern an den Hersteller zurückgegeben werden. In der Frage des Klimaschutzes geht es außerdem um den CO2-Ausstoß: Auch hier erklärten sich einige Hersteller bereit, in der Produktion auf erneuerbare Energien umzusteigen und den CO2-Ausstoß erheblich zu reduzieren. So verspricht Handyhersteller Nokia etwa, bis 2010 seinen Energieverbrauch zu 50% aus erneuerbaren Energien zu schöpfen.

Green-IT auf der Medica

Auch auf der Medica präsentieren sich Hersteller, die sich bereits intensiv mit „GreenIT" beschäftigen. Der Hersteller von Druckern OKI Print Solutions, in Deutschland unter dem Namen OKI Systems bekannt, gleicht z.B. seine CO2-Bilanz mit Waldaufforstungs-Projekten in Großbritannien aus. Außerdem ist die Firma seit rund 20 Jahren aktiver „Energy-Star"-Partner. Etwa 100 energieeffiziente Produkte sind laut OKI mit diesem Logo gekennzeichnet. Ein zumindest Strom sparendes Drucker-Modell ist der OKI B440n Schwarz-Weiß-Laserdrucker, der im Wartemodus nicht ganz neun Watt verbraucht und ebenfalls das „Energy-Star"-Siegel trägt.

Telemedizin ist „grün"

Doch umweltschonend sind nicht nur Strom sparende IT-Komponenten wie der Zero Watt Monitor von Fujitsu Siemens Computers, den es seit 2008 gibt. Auch Konferenzsysteme stehen auf der Liste der „GreenIT", weil sie es ermöglichen, dass die Teilnehmer einer Konferenz oder in der Medizin eines Diagnosegesprächs nicht quer durchs Land anreisen - und somit Benzin oder andere Ressourcen für die Reise verbrauchen müssen und zusätzlich vielleicht noch den CO2-Ausstoß ankurbeln. Ein Bereich, der gerade für die Medizin wichtig ist und sich mehrfach bei der Messe findet.

Denn über diese Konferenzsysteme lassen sich Diagnosen und die Meinung eines Fachkollegen nicht nur energieschonend, sondern oft auch - im Hinblick auf eine zügigere Patientenversorgung - schneller stellen. Ein Beispiel ist etwa der „Advantage Workstation RemoteAccess" von GE Healthcare. Mit der Software und der RemoteAccess-Option können Ärzte ihren PC oder Laptop vor Ort in eine mobile Bildanalysestation verwandeln. Dadurch kann nicht nur in der Arztpraxis oder Klinik, sondern auch zu Hause auf die Bilddaten zugegriffen werden - und es kann gleich ein Fern-Befund eingegeben werden.

Richtige Energiefresser sind bisher Rechenzentren und Server. Da immer mehr Daten gespeichert werden, steigt auch der Energiebedarf. Wobei viel Energie bei der Kühlung der Hochleistungsgeräte verloren geht. Geht es Arztpraxen und anderen Unternehmern nur um die Datenspeicherung, sind Festplattenspeicher mit Energiesparfunktion eine interessante Alternative. Ein Beispiel hier sind die Silent Cubes von Fast LTA, im Rahmen der Medica zu sehen. Der Silent Cube ist nämlich ein Zero-Power-Festplattenspeicher und hält somit die Energiekosten gering. Wobei er natürlich nicht gänzlich ohne Strom auskommt. Aber mit sehr wenig. So liegt der Stromverbrauch im Standby-Modus pro 8-Terabyte-Speichereinheit bei gerade einmal zwei Watt. Ein Klacks, selbst im Vergleich zu den gerade abgeschafften herkömmlichen Glühbirnen.

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