IT & Kommunikation

IT-Trends Medizin/Health Telematics: Fachkongress für Informationstechnologie in Essen

01.04.2011 -

IT-Trends Medizin/Health Telematics: Fachkongress für Informationstechnologie in Essen. Die IT-Trends Medizin/Health Telematics in Essen hat sich als Fachkongress für Informationstechnologien in der Gesundheitswirtschaft einen festen Platz im Terminkalender gesichert. In diesem Jahr folgten rund 650 Kongressteilnehmer der Einladung von Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft, Zentrum für Telematik im Gesundheitswesen und Messe Essen ins Congress Center der Ruhrmetropole.

Aufbau einer Telematik-Infrastruktur

Ein zentrales Thema der vierten Auflage war die elektronische Gesundheitskarte (eGK). Die Notwendigkeit der Einführung machte Mathias Redders, Referatsleiter Telematik im Gesundheitswesen im nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium, deutlich: „Ein deutscher Arzt kann bis heute nicht systematisch und flächendeckend elektronisch kommunizieren – jedenfalls nicht, solange er sich in seiner Praxis befindet. Abends vor dem häuslichen Computer ist das eine Selbstverständlichkeit.“ Um dieses Dilemma zu beheben, seien erhebliche Investitionen nötig. Dem gegenüber sagen alle Modellrechnungen massive Einsparpotentiale durch den Einsatz von Telematik-Anwendungen im Gesundheitswesen voraus. „Das Problem ist nur, dass diese Einsparpotentiale erst sichtbar werden, wenn konkrete Anwendungen auf einer Telematik-Infrastruktur aufgesetzt werden können“, führt Redders aus. Und diese Infrastruktur müsse systematisch für das gesamte System der medizinischen Versorgung in Deutschland aufgebaut werden. Um dieses große Ziel zu erreichen, brauche es einen sehr langen Atem und viel Durchsetzungsvermögen.

Redders sieht Nordrhein-Westfalen in diesem Prozess als Vorreiter, wenn nicht gar als Pionier: „Unser Ziel ist es, bis zum Jahre 2015 Elektronische Patientenakten für jeden Bürger verfügbar zu machen. Darüber hinaus sollen alle Angehörigen der Gesundheitsberufe in Nordrhein-Westfalen mit elektronischen Berufsausweisen ausgestattet werden. Wir wollen auch, dass die Telemedizin wesentlich mehr genutzt werden kann als dies heute der Fall ist und dass qualitätsgesicherte Gesundheitsinformationen über das Internet weiter Verbreitung finden.“

Basis-Rollout der eGK startet

Nachdem mittlerweile eine Finanzierungsvereinbarung zwischen der Deutschen Krankenhausgesellschaft und den GKV-Spitzenverbänden geschlossen worden ist, soll im dritten Quartal 2008 der Basis-Rollout der eGK in den Krankenhäusern starten. D.h., dass die Leistungserbringer mit eGK-fähigen (stationären und mobilen) Kartenterminals und angepassten Primärsystemen ausgestattet werden, um die Basis für die Herausgabe der Karte durch die Kostenträger zu schaffen. Ende des Jahres soll die Ausgabe der eGK folgen.

„Zunächst wird nur eine reine Offline-Nutzung möglich sein, nämlich das Auslesen der ungeschützten Versichertenstammdaten und die Bereitstellung im Primärsystem des Leistungserbringers“, skizziert Jan Wiegels von der Krankenhaus-Gesellschaft Nordrhein-Westfalen das Anwendungsszenario. Im zweiten Schritt soll ein Netzzugang zur Aktualisierung der eGK geschaffen werden. „Dazu müssen allerdings drei Dinge gegeben sein: der erfolgreiche Abschluss der flächendeckenden Anpassung der Infrastruktur, die Verfügbarkeit von zugelassenen, migrationsfähigen Konnektoren und der weitere Abschluss einer Finanzierungsvereinbarung“, ergänzt Wiegels.

IT-Unterstützung im Medizincontrolling

Das Medizincontrolling hat sich als unerlässlicher Teil des Managements von Krankenhäusern etabliert. Zunehmend wird es in die strategische Steuerung eingebunden. Neue Formen der IT-Unterstützung sind in diesem Bereich unerlässlich, um die operativen Aufgaben noch effizienter als bisher zu bearbeiten.

Die Herausforderung besteht nach Ansicht von Prof. Andreas J.W. Goldschmidt von der Universität Trier heute in der Verknüpfung medizinischer und ökonomischer Entscheidungen unter vielfach regulierten Marktbedingungen. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist die Gesundheitskommunikation, z. B. das Einweisermanagement oder Patienteninformationen. Hier leisten elektronische Systeme, aber auch E-Health-Anwendungen einen wichtigen Beitrag. Aber auch zur Liquiditätssicherung. Um dem „Liquiditätsverlust zu Gunsten einiger gesetzlicher Krankenkassen nach der Methode: Rechnungsabweisung, MDK-Prüfung, Krankenhausmahnung“ zu entgehen, bedürfe es eines Medizinmanagements. Dann wird das Medizincontrolling zur dritten Säule im Krankenhaus. Neben einer zunehmenden Spezialisierung wird es zu einer Integration der Werte einer Einrichtung kommen: Ökonomie und Medizin unter Berücksichtigung von Ethik und Qualität.

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