St. Martini Krankenhaus in Duderstadt: Terminalserver vermeiden Installationsaufwand und Datenverlust
01.06.2011 -
St. Martini Krankenhaus in Duderstadt: Terminalserver vermeiden Installationsaufwand und Datenverlust. Moderne Diagnose- und Heilmethoden setzen eine umfassende EDV-Infrastruktur in Krankenhäusern voraus. Auch das St. Martini Krankenhaus in Duderstadt muss mit dieser Entwicklung Schritt halten, um die Anforderungen an ein modernes Krankenhaus erfüllen zu können. Doch vollwertige PCs beanspruchen viel Platz, sind teuer und fehleranfällig. Die Lösung lag in der Terminalserver-Technik und dem Einsatz von Thin Clients (TCs) anstelle von PCs.
„Der PC ist aus dem Krankenhaus-Alltag nicht mehr wegzudenken“, erklärt Ralf Greinert, EDV-Verantwortlicher des St. Martini Krankenhauses. „In jedem Raum, in dem medizinische Leistungen erbracht oder administrative Aufgaben erledigt werden müssen, steht mindestens ein Computer.“ Mittlerweile unterhält das Krankenhaus rund 120 EDV-Arbeitsplätze. 11-EDV-Räume sind mit IT-Technik wie Server, Router und Firewalls ausgestattet. „Vor zehn Jahren hatten wir gerade mal fünf Rechner“, so Greinert. „Über die Jahre ist der Aufwand überproportional gewachsen.“ Die PCs mussten im Drei-Jahres-Rhythmus erneuert werden, um den gestiegenen Anforderungen zu genügen. Das verursachte zusätzliche Kosten. Daher entschied sich die Einrichtung im Jahr 2007 für die Einführung einer zukunftssicheren IT-Infrastruktur.
Keine Installation – kein Datenverlust
Bei der Terminalserver-Technik (TS), die im Mittelpunkt der neuen IT-Lösung steht, wird nahezu die gesamte Rechenarbeit von leistungsstarken Servern getragen. Dadurch sinken die Anforderungen an die Endgeräte. Statt vollwertiger, teurer und fehleranfälliger PCs können daher als Arbeitsplatzrechner Thin Clients (TC) eingesetzt werden. Diese Computer besitzen ein rudimentäres Betriebssystem und dienen lediglich als Ausgabegerät für Bildschirminhalte. Da Festplatte und Lüfter fehlen, ist der Strombedarf niedriger, und das Gerät leiser als ein herkömmlicher PC. Auch die Lebenszeit eines TCs ist länger. „Der Lüfter in einem PC ist ein echter Staubfresser, was über kurz oder lang zum Ausfall führt. Bei den geschlossenen Gehäusen der TCs kann das nicht passieren“, erklärt Greinert. Ein weiterer Vorteil ist die einfache Administrierbarkeit. Da auf den TCs keine Anwendungen installiert werden, sind keine Aktualisierungen oder sonstige Wartungsarbeiten erforderlich. Im Falle eines Defekts können die Geräte einfach ausgetauscht werden. Mitarbeiter können – ohne Installationsaufwand – nahtlos weiterarbeiten. Da alle Daten zentral gespeichert sind, gehen sie beim Gerätetausch auch nicht verloren. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls geringer als bei einem vollwertigen PC, weil die meisten beweglichen und defektanfälligen Komponenten bei TCs fehlen.
Test und Ergebnis
Vor dem Umstieg des Krankenhauses auf die neue Lösung musste diese getestet werden. „Ausfälle aufgrund technischer Probleme können wir uns nicht erlauben“, erklärt Greinert. Zu dieser Zeit kam der Kontakt mit H+H Software zustande, die dem Krankenhaus TCs zum Testen zur Verfügung stellte. Die mehr als einjährige Testphase ergab, dass die Leistung eines einzelnen Terminalservers für die Anforderungen nicht ausreicht und deshalb ein Cluster aus zwei Servern eingesetzt werden muss. Zudem wurde eine Lösung benötigt, über die Spezialanwendungen auf einen zusätzlichen Terminalserver installiert und im Netzwerk zur Verfügung gestellt werden können.
Spezialanwendungen
H+H Software hat eine solche Lösung entwickelt: Der NetMan Desktop Manager (NDM) ermöglicht die Anwendungsveröffentlichung auf Basis von individuellen Nutzerprofilen. Auch Software-Lösungen, die ursprünglich nur für den lokalen Betrieb auf vollwertigen Einzelplatzrechnern konzipiert wurden, laufen so auf dem Terminalserver und können damit auf TCs genutzt werden. Die Verwaltung und Überwachung von Software-Lizenzen erfolgt automatisch. Nach einem kurzen Test erteilte das Krankenhaus Duderstadt den Auftrag an den Anbieter. Greinert führte die Implementierung der Server-Hardware und die Installation von NDM alleine durch. Er weist den Nutzern über die Gruppenrichtlinien und Profile nur die Programme zu, die sie auch tatsächlich benötigen. Auf diese können sie dann – unabhängig vom Arbeitsplatz – zugreifen. Das gleiche gilt auch für die im Netzwerk vorhandenen Drucker. Weder die Administration noch die Nutzung von NDM an den Arbeitsplätzen verursachte bisher Schwierigkeiten. „Die Verteilung von Rechten und Anwendungen funktioniert mit wenigen Mausklicks“, so der EDV-Experte. „Für die Mitarbeiter ändert sich eigentlich gar nichts.“ Sie sehen lediglich für kurze Zeit den Startbildschirm und ein Symbol in der Systray der Task-Leiste.
Mittlerweile hat das Krankenhaus 35 TCs. „In den Stationszimmern sind jeweils zwei EDV-Arbeitsplätze erforderlich. Für zwei vollwertige PCs ist aber kein Platz“, erklärt Greinert. Defekte oder leistungsschwache PCs werden so nach und nach durch TCs ersetzt. Nur wenige Rechner müssen weiterhin auch lokale Anwendungen ausführen und bleiben daher als PCs bestehen. Aufgaben wie das Brennen von CDs oder die eines Diktiergerätes können die TCs nicht übernehmen.