Labor & Diagnostik

Forschungsteam um Prof. Erich E. Wanker erhält Erwin-Schrödinger-Preis

01.07.2011 -

Forschungsteam um Prof. Erich E. Wanker erhält Erwin-Schrödinger-Preis. Für den Aufbau eines einzigartigen „Schaltplans“, der erstmals gezeigt hat, wie Tausende von Proteinen des Menschen, die Baustoffe und Maschinen des Lebens, miteinander wechselwirken, erhielt ein Forschungsteam um Prof. Erich E. Wanker vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin- Buch den Erwin-Schrödinger-Preis. Die mit 50.000 € dotierte Auszeichnung wurde den Forschern im September von der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, zu der das MDC gehört, verliehen. Die Preisträger sind neben Prof. Wanker, Dr. Ulrich Stelzl (jetzt Max- Planck-Institut für Molekulare Genetik, Berlin), Dipl.-Ing. Christian Hänig (MDC), M.Sc. Gautam Chaurasia (Humboldt-Universität zu Berlin und MDC) sowie Dr. Matthias Futschik (Charité – Universitätsmedizin Berlin). Wechselwirkungen zwischen Proteinen sind für das Verständnis von Krankheitsmechanismen und für die Entwicklung neuer Medikamente von großem Interesse. Weiter können Forscher mit ihrer Hilfe krankheitsrelevante Gene aufspüren.

Den Forschern war es gelungen, mit über 25 Mio. einzelnen Experimenten eine Karte aufzubauen, auf der drei 200 Protein-Wechselwirkungen zwischen 1.700 Proteinen dargestellt sind. Außerdem konnten sie 195 Proteine und ihre Kooperationspartner identifizieren, die mit verschiedenen Krankheiten in Verbindung gebracht werden und 342 bisher nicht charakterisierte Proteine bekannten Signalwegen zuordnen.

Die umfangreichen Untersuchungen zu menschlichen Protein-Wechselwirkungen waren nur mit einer von Prof. Wanker, Dr. Stelzl und Christian Hänig speziell entwickelten Technik möglich. Dabei werden Hefezellen eingesetzt, um die Bindungspartner der Proteine zu identifizieren. „Wir haben den Grundstein dafür gelegt, dass jetzt sozusagen ein Schaltplan unseres Körpers erstellt werden kann. Die Karte hilft uns, die Funktionen der Proteine aufzuklären und die komplexen Vorgänge in unseren Zellen zu verstehen“, erklärt Prof. Wanker, der die Studie geleitet hatte. Ihre Ergebnisse hatte die Fachzeitschrift Cell (Vol. 122, Nr. 6, 23 September 2005, S. 957–968) publiziert. Die Roboterstudie ergänzten die Wissenschaftler inzwischen um ein großes Datenbankprojekt zu Proteinwechselwirkungen.

Der Preis ist benannt nach dem österreichischen Physiker und Nobelpreisträger Erwin Schrödinger (1887 Wien – 1961 Wien). Er wird jährlich abwechselnd vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft für herausragende wissenschaftliche oder technisch innovative Leistungen verliehen.

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