Medizin & Technik

Stroke-Angel-System: Notfallversorgung des Schlaganfalls

28.08.2011 -

Stroke-Angel-System: Notfallversorgung des Schlaganfalls. Der Einsatz neuer Informations- und Kommunikationstechnologien ermöglicht eine Effizienzsteigerung der Leistungsprozesse im Gesundheitswesen. Ein aktuelles Gemeinschaftsprojekt „Stroke Angel“ hat die Schnittstellenoptimierung zwischen präklinischer und klinischer Versorgung beim akuten Schlaganfall zum Ziel. Mit Hilfe eines elektronischen Systems kann die Notfallversorgung des Schlaganfalls verbessert werden. Das Stroke Angel-System ist ein innovativer technischer Ansatz, das durch neue, mobile Technologien die Informationsflüsse und Entscheidungen in der Rettungskette optimiert.

Die bundesweit ersten Krankenwagen mit Minicomputern zur schnelleren Behandlung von Schlaganfall- Patienten sind künftig in Unterfranken unterwegs. Mit Hilfe dieser „PDAs“ könnten Betroffene nahezu doppelt so schnell im Krankenhaus versorgt werden als bisher, erläuterte der Chefarzt der Abteilung für Akutneurologie von der Neurologischen Klinik Bad Neustadt/ Saale, Bernd Griewing.

Nach seinen Angaben vergehen in der Regel vom ersten Symptom bis zur Behandlung des Patienten in einem Krankenhaus etwa 50 Minuten. Die Ergebnisse eines vor drei Jahren im Landkreis Rhön-Grabfeld gestarteten Pilotprojekts mit den Minicomputern («Stroke Angel») ergaben jedoch, dass durch die PDAs diese Zeit auf etwa 25 Minuten verkürzt wird. Denn mit einer Software auf dem tragbaren Computer können die Rettungsassistenten bereits am Einsatzort wichtige Informationen über den Patienten in das Gerät eingeben und diese dann per Funk an das Krankenhaus übermitteln. Dabei arbeiten die Einsatzkräfte eine Checkliste ab, mit der anhand der Symptome ein Schlaganfall erkannt und kategorisiert werden kann. «Die meiste Zeit wird dann in der Klinik gespart, die bereits vor Eintreffen des Patienten alles vorbereiten kann», sagte Griewing.

Gerade bei einem Schlaganfall sei eine zügige Behandlung für das Überleben und die Vermeidung von Langzeitfolgen wie schweren Behinderungen enorm wichtig. Denn nur innerhalb der ersten drei Stunden nach Auftreten der Symptome sei eine Lyse-Therapie möglich, erklärte der Arzt. Dem Patienten werde hierbei eine Substanz in die Vene gespritzt, die das Blutgerinnsel auflöse. Je schneller dies gelinge, desto besser könnten Folgeschäden vermindert werden. Bisher werde eine Lyse nur selten durchgeführt – auf dem Land nur in 1–2 % aller Fälle, in Städten bei 4–6 %, sagte Griewing. «Man könnte aber etwa 25 % der Patienten so behandeln, wenn sie schneller in der Klinik wären.»

Künftig werden alle Rettungswagen der Landkreise Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen die Minicomputer an Bord haben. Ziel sei, das System bundesweit einzuführen und später auch für andere Krankheiten wie Herzinfarkte zu nutzen. Mitte Mai sollen die Minicomputer in Berlin präsentiert werden. Nach Angaben der Stiftung Deutsche Schlaganfall- Hilfe aus Gütersloh erleiden in Deutschland jährlich etwa 200.000 Menschen einen Schlaganfall.

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